Die Märkte blieben aufgrund der schwächeren Arbeitsmarktbedingungen laut ADP (152.000 gegenüber 175.000) und der schwächeren Beschäftigungskomponenten des US-Dienstleistungs-PMI weiterhin risikofreudig. Die Umfrageteilnehmer wiesen darauf hin, dass „Anpassungen an unserem Beschäftigungsniveau, unseren Strategien für Kapitalinvestitionen und dem Umgang mit geliehenen Schulden“, „eine Verlangsamung der Wirtschaft spürbar“, „die Einstellungszahlen zurückgehen und die Preise leicht steigen“ und „höhere Zinssätze die Kapitalinvestitionen reduzieren und größere Modernisierungen von Anlagen verlangsamen“, wodurch die Märkte die stärksten Schlagzeilen seit 9 Monaten (53,8 gegenüber 51) übersehen konnten.

Eine Zinssenkung der Bank of Canada um 25 Basispunkte wurde weithin als Beginn des bevorstehenden Lockerungszyklus angesehen, wobei die Fed Fund-Futures bis zum Jahresende ganze zwei Senkungen einpreisten und die September-Chancen wieder über 60 % lagen. Die 10-Jahres-Renditen liegen nun unter 4,30 %, wobei die 2/10-Renditen wieder auf den jüngsten Tiefstand von -45 Basispunkten zurückgekehrt sind, da die Fed-Senkungen wieder vollständig im Spiel sind.

Der Nasdaq stieg gestern aufgrund des Rückgangs der US-Renditen um weitere 2 %, während der SPX um 1,1 % zulegte und sich wieder den Allzeithochs näherte. Der NFP vom Freitag dürfte angesichts der zahlreichen schwächeren Arbeitsmarktindikatoren in den letzten zwei Wochen schwach ausfallen, während ETF-Anleger in diesem Monat 58 Mrd. USD in US-Aktien investiert haben und seit Jahresbeginn 315 Mrd. USD. So viel zu „im Mai verkaufen, weggehen“.

Und so unglaublich es auch klingen mag, Nvidias Dominanz über den Markt nimmt weiterhin zu. Der Gesamtwert des an diesem Tag gehandelten Wertpapiers betrug beinahe so viel wie der der nächsten neun Aktien zusammen. An der Spitze ist man ganz schön einsam, nicht wahr?

Und schließlich gehen die Aktien in den ersten beiden Juliwochen auch in saisonfreundliche Wochen. Dies ist der saisonpositivste Halbjahreszeitraum mit Daten, die bis ins Jahr 1928 zurückreichen. Sogar im Kryptobereich ist nichts vom Gleichen zu beobachten, da die ETF-Zuflüsse weiter anziehen und gestern nach dem Bonanza von über 886 Mio. USD am Dienstag weitere 333 Mio. hinzukamen. Wird es ein neues Allzeithoch nach dem anderen geben? Sind noch Bären am Leben? Genießt die Fahrt, solange sie dauert, Freunde!