Die nigerianische Kommission für Wirtschafts- und Finanzkriminalität (EFCC) macht im Geldwäscheverfahren gegen Tigran Gambaryan, den Geschäftsführer von Binance, keinen Rückzieher.

Die EFCC beharrt auf ihrer Haltung, obwohl der Federal Inland Revenue Service (FIRS) die damit in Zusammenhang stehenden Anklagen wegen Steuerhinterziehung gegen Gambaryan und Binance fallen gelassen hat.

Der Fall der EFCC schreitet voran

Man hoffte, dass die EFCC dem Beispiel der FIRS folgen und das Verfahren einstellen würde, doch die Behörde beschloss, weiterzumachen. Bei der Anhörung informierte der Anwalt der EFCC das Gericht, dass die Verteidigung den ersten Belastungszeugen der Behörde, Abdulkadir Abbas, einen Direktor der Securities and Exchange Commission (SEC), ins Kreuzverhör nehmen werde. Gambaryan trat daraufhin in den Zeugenstand.

Die EFCC erhob Anklage gegen Binance und Gambaryan in fünf Punkten und beschuldigte sie, 35,4 Millionen Dollar gewaschen zu haben. Das Unternehmen wird auch der Terrorismusfinanzierung verdächtigt. Die FIRS erhob zunächst Anklage in vier Punkten, ließ diese aber kürzlich fallen.

Richter Emeka Nwite hatte Gambaryan und seinen Kollegen Nadeem Anjarwalla zuvor vom Vorwurf der Steuerhinterziehung freigesprochen und sich dabei auf eine brandneue Anklage des FIRS berufen, nachdem Binance einen nigerianischen Vertreter, Herrn Ayodele Omotilewa, ernannt hatte.

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Gambaryan, der Inder ist, wurde von Herrn Babatunde Fagbohunlu (SAN), dem Verteidiger, ins Kreuzverhör genommen. Abbas sagte gegen Binance und Gambaryan aus und erklärte, dass jedes private Unternehmen, das in Nigeria Kapital aufnehmen möchte, eine Aktiengesellschaft (Public Limited Company, PLC) werden muss, bevor es einen Börsengang (IPO) durchführen kann. Er wies darauf hin, dass Binance nicht bei seinem Büro registriert sei.

Richter Nwite vertagte den Fall für ein weiteres Kreuzverhör von Abbas.

US-Gesetzgeber plädieren für Freilassung Gambaryans

Unterdessen haben die Haftbedingungen Gambaryans bei US-Abgeordneten Besorgnis ausgelöst. Der Abgeordnete French Hill twitterte über seinen Besuch bei Gambaryan im Kuje-Gefängnis in Nigeria. Hill beschrieb, wie er Gambaryan an Malaria und doppelseitiger Lungenentzündung leidend vorgefunden habe, viel Gewicht verloren habe und ihm angemessene medizinische Versorgung verweigert worden sei.

Abgeordneter French Hill. Credits: Roll Call

Hill lobte Nigeria für die Einstellung der Steuerhinterziehungsklagen, äußerte jedoch seine Überzeugung, dass Gambaryan aufgrund der Geldwäschevorwürfe zu Unrecht inhaftiert sei.

Meiner Ansicht nach wird er zu Unrecht wegen Geldwäschevorwürfen inhaftiert. Tigran hat sein Berufsleben dem Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung gewidmet und war zehn Jahre lang als Spezialagent des IRS tätig, wo er erfolgreich Ermittlungen in Fällen von Cyberkriminalität und Finanzkriminalität leitete.

Französischer Hügel

Hill forderte zusammen mit der Abgeordneten Chrissy Houlahan und anderen Kollegen Präsident Biden, Außenminister Blinken und das Außenministerium auf, Gambaryans sofortige Freilassung zu erwirken. Über 100 ehemalige Bundesanwälte und -agenten haben ebenfalls an Außenminister Blinken geschrieben und sich für seine Freilassung ausgesprochen.

Jai Hamid