Beim Bitcoin-Mining könnte bald ein neuer Akteur hinzukommen: der Telekommunikationsriese Deutsche Telekom, die Muttergesellschaft eines der größten US-Telekommunikationsunternehmen, T-Mobile.

„Wir werden uns bald mit der digitalen monetären Photosynthese beschäftigen“, sagte Dirk Röder, Leiter der Web3-Infrastruktur und -Lösungen von T-Mobile Telekom MMS, letzte Woche während der BTC-Konferenz in Prag. Auf die Frage des Konferenzveranstalters, ob T-Mobile Bitcoins schürft, antwortete er: „Das werden wir.“

T-Mobile Deutsche Telekom betreibt Bitcoin-Knoten, Lightning-Knoten und wird mit dem Mining von#bitcoinbeginnen. WAS FÜR EINE ZEIT, UM LEBEN ZU SEIN. pic.twitter.com/r7rihAinXt

— Daniel Sempere Pico (@BTCGandalf) 14. Juni 2024

Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem der Bergbausektor eine enorme Achterbahnfahrt erlebt hat, mit dem Bullenmarkt im Jahr 2021, dem anschließenden Krypto-Winter und der jüngsten Halbierung, die die Bitcoin-Belohnungen um die Hälfte reduzierte.

Röder gab zwar keine Auskunft darüber, wo und in welcher Kapazität sein Unternehmen Bitcoins schürfen wird, doch der Einstieg eines so großen Konzerns hat sowohl positive als auch potenziell negative Auswirkungen auf die Branche.

Die Deutsche Telekom ist seit Jahren sehr aktiv im Bereich digitaler Vermögenswerte. Sie betreibt Validatoren in Netzwerken wie Polygon, Q, Flow, Celo, Chainlink und Ethereum. Der Telekommunikationsriese startete im vergangenen Jahr auch die Energy Web Chain, die laut Angaben des Unternehmens „die weltweit erste öffentliche Blockchain ist, die explizit für den Energiesektor entwickelt wurde“ und dazu beitragen wird, ein „dezentraleres, digitalisierteres und dekarbonisierteres Energiesystem“ zu schaffen.

Röder sagte während der Konferenz auch, dass sein Unternehmen seit 2023 einen Bitcoin-Knoten und Lightning-Knoten betreibt.

Dieser Schritt hat die Stimmung in der Bitcoin-Mining-Community gestärkt, da sich T-Mobile (TMUS) – mit einer Marktkapitalisierung von über 200 Milliarden US-Dollar – positiv auf das Netzwerk auswirkt, wenn es darum geht, Bitcoin sicherer zu machen. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob ein so großer Akteur, der in die Arena eintritt, den Wettbewerb für die etablierten Miner, die bereits mit härterer Konkurrenz konfrontiert sind, verschärfen wird.

Der Weg von T-Mobile in die Web3-Welt war in der Vergangenheit von einigen Kontroversen geprägt. Das Unternehmen sah sich mit mehreren Klagen konfrontiert, nachdem Kunden von T-Mobile und dem Konkurrenten AT&T Opfer von „SIM-Swapping“-Angriffen geworden waren.