Robinhood, das börsennotierte Fintech-Unternehmen, das seinen Nutzern den Kauf und Verkauf von Aktien und Kryptowährungen ermöglicht, gab am Donnerstag bekannt, dass es die Kryptobörse Bitstamp für etwa 200 Millionen Dollar kaufen wolle.

Robinhood ist vor allem für seine Rolle im Memestock-Hype des Jahres 2021 bekannt und hat sich auf Privatanleger im Kryptowährungsbereich oder Kleinhändler spezialisiert.

Laut Johann Kerbrat, General Manager von Robinhood Crypto, hofft das Unternehmen nun, Hedgefonds, Banken und andere Schwergewichte des Handels anzuziehen.

„Wir nehmen zum ersten Mal ein vertrauenswürdiges Unternehmen mit etablierten Beziehungen ins Boot“, sagte er gegenüber DL News in Bezug auf Bitstamp und seinen bestehenden Service für vermögende Händler. Er fügte hinzu: „Es macht für Robinhood sehr viel Sinn, in diesen Bereich einzusteigen.“

Robinhoods Bestreben, einen breiteren Kundenkreis anzusprechen, erfolgt vor dem Hintergrund der Wiederbelebung von Kryptowährungen als wichtige Geldquelle.

Die Einnahmen des Unternehmens aus Kryptotransaktionen stiegen von 43 Millionen US-Dollar im vierten Quartal auf 126 Millionen US-Dollar in den ersten drei Monaten des Jahres 2024.

Seine Gebühren aus dem Krypto-Handel erreichten im ersten Quartal nahezu einen Rekordwert und wurden nur von den 233 Millionen Dollar übertroffen, die es Mitte 2021 verdiente.

Der Deal erfolgte auch im Zuge eines Briefes der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC vom letzten Monat, in dem gewarnt wurde, dass Robinhood wegen seines Kryptogeschäfts das Ziel möglicher Rechtsstreitigkeiten sei.

Mögliche Expansion nach Asien

Kerbrat ging nicht nur auf die Verbindungen von Bitstamp zu institutionellen Händlern ein, sondern auch auf seine internationale Reichweite.

Die Kryptobörse gibt an, weltweit über 50 aktive Lizenzen zu besitzen, darunter auch in Asien.

Robinhood hat seinen Krypto-Handelszweig nach Europa ausgeweitet. Auf die Frage, ob die geplante Übernahme von Bitstamp bedeute, dass Asien als nächstes an der Reihe sei, wollte Kerbrat keine Antwort geben.

„Das Ziel ist, weiterhin auf internationaler Ebene Druck auszuüben“, sagte er. „Und Asien ist ganz klar ein attraktiver Markt.“