Große Banken wie Mastercard, JPMorgan und Visa krempeln die Ärmel hoch, um die Shared-Ledger-Technologie auf Herz und Nieren zu prüfen. Sie konzentrieren sich darauf, wie man tokenisierte Vermögenswerte, also digitale Versionen von Bargeld und Anleihen, mithilfe dieser Technologie abrechnen kann. Das ist nicht nur Theorie. Sie führen Simulationen mit US-Dollar-Transaktionen durch, um zu sehen, wie sich dies in der realen Welt auswirkt.

Mit Shared Ledgers zur Sache kommen

Mastercard und andere große US-Unternehmen wie US Bancorp und Wells Fargo wagen sich nicht nur an dieses Experiment heran, sondern stürzen sich tief in die Materie. Sie testen Dinge wie Geschäftsbankgeld und Schuldverschreibungen mit Investment-Grade-Rating und prüfen, ob sie diese über ein neues System abwickeln können. Das Ziel? Geld soll schneller und zuverlässiger zwischen verschiedenen Banken und Grenzen hin- und herfließen, ohne dass es zu Fehlern oder Betrug kommt.

Dieser Versuch ist nicht ihr erster Rodeo. Er baut auf einem vorherigen 12-wöchigen Test auf, der Ende 2022 endete und sich auf Bank-zu-Bank- und internationale Zahlungen in Dollar konzentrierte. Aber jetzt haben sie noch mehr Unternehmen an Bord, darunter Citigroup und Swift, sowie große Namen wie TD Bank und Zions Bancorp. Sie haben sogar Köpfe von der Bank of New York Mellon und der International Swaps and Derivatives Association mit an Bord, während das New York Innovation Center der Fed ein Auge auf die Dinge hat.

Vom Konzept zur Realität

Dies ist nicht nur eine Mastercard-Show. Visa, Citi und andere sind alle gemeinsam dabei, unter den wachsamen Augen der Securities Industry and Financial Markets Association (SIFMA). Sie alle versuchen herauszufinden, ob Blockchain – die Technologie, die all dem zugrunde liegt – die große Aufgabe bewältigen kann, mit verschiedenen Arten von Geld und Anleihen gleichzeitig umzugehen.

Auf dem Papier könnte die Umwandlung dieser Vermögenswerte in Token es Banken ermöglichen, alle ihre Konten an einem Ort abzuwickeln, was eine große Sache wäre. Raj Dhamodharan, ein hohes Tier bei Mastercard, das sich mit Blockchain-Sachen beschäftigt, sagt, dies könnte der Beginn von etwas sein, das den ganzen Tag, jeden Tag, ohne Probleme läuft.

Doch trotz der Aufregung läuft nicht alles rund. Die Idee, mithilfe der Blockchain reale Vermögenswerte wie Anleihen besser handhabbar und transparenter zu machen, ist cool, aber noch nicht ganz ausgereift. Die Technologie muss sowohl mit privaten als auch mit öffentlichen Finanzsystemen zusammenarbeiten können, und das ist eine große Herausforderung.

Jorn Lambert, ein weiterer Technologie-Guru von Mastercard, wies letzten Sommer darauf hin, dass Blockchain viel Potenzial hat, unseren Umgang mit Geld zu verändern, aber wir sind noch nicht ganz bereit, Vollgas zu geben. Damit diese Technologie wirklich durchstarten kann, braucht sie grünes Licht von den Regulierungsbehörden und wir brauchen Banken, die bereit sind, sie im großen Stil einzuführen.

Was ist also das Fazit? Mastercard, JPMorgan und Visa setzen voll auf Blockchain, um die Finanzbranche zu verändern. Sie testen das Terrain mit hochkarätigen Simulationen und versuchen herauszufinden, ob diese Technologie wirklich die Schwerstarbeit des modernen Finanzwesens bewältigen kann. Es ist ein großes „Wenn“, aber wenn sie es schaffen, könnten wir eine neue Ära der Geldbewegungen auf der ganzen Welt erleben.