Am Dienstag gab Amazon seine Ergebnisse für das erste Quartal bekannt, die die Erwartungen der Wall Street übertrafen, vor allem aufgrund des Wachstums in der Cloud- und Werbesparte. Der Cloud-Umsatz stieg in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 17 % auf 25,04 Milliarden Dollar, was auf generative KI-Beiträge zurückzuführen ist, die sich mittlerweile auf mehrere Milliarden belaufen, und das Unternehmen hofft, dass es auch in den nächsten ein oder zwei Jahrzehnten davon profitieren wird.
Amazons Betriebsgewinn hängt jetzt stark von AWS ab
Die erwarteten Umsätze von AWS beliefen sich ursprünglich auf 24,5 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 12 Prozent entspricht. Trotz des Umsatzrückgangs infolge der Kürzung der Cloud-Ausgaben der Unternehmen wurde dieser Wert um fast 5 Prozent übertroffen. Die Verantwortlichen bei Amazon gehen jedoch davon aus, dass die Nachfrage nach generativer KI steigen und dem Cloud-Geschäft zugutekommen wird.
Amazon ist heute neben seinem traditionellen Geschäftsmodell im Online-Einzelhandel einer der größten Technologiekonzerne, da neue Start-ups, Regierungen und größere Unternehmen weiterhin seine Datenbank- und Computerdienste in Anspruch nehmen. Der Betriebsgewinn von AWS deckte mehr als die Hälfte des gesamten Betriebsgewinns von Amazon ab, der sich aufgrund der guten Margen bei Software im Vergleich zu den verkauften Sachgütern auf 9,42 Milliarden Dollar belief.
Wenn man den Umsatz von Amazon Web Services in drei Monaten von über 25 Milliarden Dollar berücksichtigt, liegt das Unternehmen derzeit bei einem Jahresumsatz von 100 Milliarden Dollar. Amazons CEO Andy Jassy betonte das Potenzial der generativen KI für das zukünftige Geschäft des Unternehmens und auch für seine Kunden, die den Service namens Bedrock nutzen. Er erwartet auch eine stärkere Kundenakquise, da Unternehmen generative KI einführen und gleichzeitig ihren bestehenden breiten Kundenstamm beibehalten.
Quelle: Amazon. Generative KI bei AWS wird das Wachstum ankurbeln
Viele Unternehmen verlassen sich auf die Dienste von AWS, darunter auch Anthropic. Amazon hat als Partner nach eigenen Angaben 4 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen investiert. Auch Anthropic nutzt AWS-Siliziumchips zum Trainieren seines großen Sprachmodells, das seine Produkte unterstützt.
Unternehmen, die AWS-Dienste zum Betrieb ihrer KI-Modelle nutzen, könnten langfristig eine gute Geschäftschance haben, sagten Amazon-Vertreter, denn laut Jassy sind Unternehmen im Bereich generative KI auf dem richtigen Weg und werden gute Umsätze erzielen. Sie werden allein in diesem Jahr Milliarden von Dollar zum Gesamtumsatz von AWS beitragen. Er erwartet, dass der KI-Boom die nächsten 10 oder 20 Jahre anhalten könnte, da ihre Kundenunternehmen auf die Technologie umsteigen. Jassy sagte, dass es normalerweise viel Arbeit sei, von einer bestehenden Basis in eine Cloud zu migrieren, aber mit generativer KI würden sich die Arbeitslasten in der Cloud transformieren.
Amazon investiert massiv in die Infrastruktur, um den Anforderungen der künstlichen Intelligenz gerecht zu werden. Um seine Infrastruktur zu erweitern und Kunden zu unterstützen, plant Amazon die Eröffnung neuer Infrastrukturregionen in Mexiko und dem Königreich Saudi-Arabien, die Unternehmern, Entwicklern, Unternehmen und Startups bessere Möglichkeiten für die Bereitstellung ihrer Dienste und die Betreuung ihrer Kunden bieten.
Im Rahmen seiner langfristigen Infrastrukturverpflichtungen plant AWS in den nächsten Jahren Investitionen in Höhe von 5 Milliarden Dollar in Mexiko und 5,3 Milliarden Dollar im Königreich Saudi-Arabien. AWS plant außerdem, 10 Milliarden Dollar in den Bau von zwei Rechenzentren in Mississippi zu investieren. Dies wird die größte Kapitalinvestition des Unternehmens in diesem Bundesstaat sein und 1.000 Arbeitsplätze schaffen. Die Zentren werden auch die Ausbildung unterstützen. Amazon-Vertreter sagten außerdem, dass im vergangenen Quartal Investitionen in Höhe von 14 Milliarden Dollar getätigt wurden und diese in den folgenden Quartalen des Jahres weiter steigen werden.