Die nigerianische Regierung und die Internationale Kriminalpolizeiliche Organisation (Interpol) haben einen koordinierten Plan zur Auslieferung des Binance-Direktors Nadeem Anjarwalla initiiert, der am 22. März 2024 aus der Haft geflohen ist.

Die nigerianische Regierung kämpft weiterhin gegen verdächtige Krypto-Aktivitäten

Lokale Quellen berichten, dass hochrangige Regierungsquellen in Nigeria am 2. April privat bestätigt haben, dass das Auslieferungsverfahren gegen Nadeem Anjarwalla, Binances Regionaldirektor für Afrika, eingeleitet wurde. Zudem gebe es eine Abstimmung mit dem US-amerikanischen Federal Bureau of Investigation (FBI) und den Regierungen von Großbritannien und Kenia.

„Das Auslieferungsverfahren für Herrn Anjarwalla wurde eingeleitet. Die Bundesregierung arbeitet mit Interpol zusammen, um ihn, einen Flüchtling aus rechtmäßiger Haft, nach Nigeria auszuliefern. Seine Komplizen bleiben in Haft und werden am Donnerstag (4. April) zusammen mit Binance angeklagt“, sagte die Quelle.

Unterdessen teilte eine andere hochrangige Sicherheitsquelle der Zeitung exklusiv mit, dass Sicherheitspersonal mit der Überwachung Anjarwallas beauftragt worden sei, bevor dieser entkam, da ihm Sonderermittler immer näher kamen.

Zur Erinnerung: Die nigerianische Regierung hatte am 28. Februar 2024 über das Büro des Nationalen Sicherheitsberaters Nadeem Anjarwalla und Tigran Gambaryan, leitende Angestellte von Binance, festgenommen.

Ihre Verhaftung erfolgte während ihres Besuchs in Nigeria, nachdem die Regierung den Betrieb von Binance und anderen großen Kryptowährungsbörsen verboten hatte. Ihre internationalen Pässe wurden konfisziert.

Nigerianische Regierung wirft Binance und Führungskräften Geldwäsche in Höhe von 35,4 Millionen US-Dollar vor

Am 27. Februar gab Olayemi Cardoso, Gouverneur der Zentralbank von Nigeria, bekannt, dass Binance im vergangenen Jahr von Nigeria aus Transaktionen im Wert von 26 Milliarden US-Dollar abgewickelt habe. Die Gelder stammten vermutlich von anonymen Quellen und Einzelinvestoren.

Als Teil des Ermittlungsverfahrens verlangt die nigerianische Regierung von der Börse, dass sie Daten zu den 100 größten Händlern/Investoren des Landes sowie die vollständigen Transaktionshistorien aller Benutzer der letzten sechs Monate bereitstellt.

Wenige Tage nach Stellung dieser Forderungen floh Nadeem Anjarwalla unerwartet und unter ungewöhnlichen Umständen aus dem Land.

Der Binance-Manager, der die doppelte Staatsbürgerschaft von Großbritannien und Kenia besitzt, soll seinen kenianischen Pass genutzt haben, um ein Flugzeug aus dem westafrikanischen Land zu besteigen. Seine Flucht hat in Nigeria Kritik ausgelöst. Einige Sicherheitsexperten drückten ihre Verlegenheit darüber aus, dass er trotz der Überwachung durch die Sicherheitskräfte aus der Haft geflohen ist.

Nach der Flucht dieses Führungspersönlichkeiten beschuldigte die nigerianische Antikorruptionsbehörde, die Economic and Financial Crimes Commission (EFCC), am 28. März Binance Holdings Limited und Gambaryan der mutmaßlichen Beteiligung an Geldwäsche.

In der Zwischenzeit informierte Binance die Lokalzeitung am 3. April exklusiv darüber, dass Tigran Gambaryan, ein weiterhin inhaftierter Binance-Mitarbeiter, nicht zur Unternehmensführung gehört, sondern in der Strafverfolgung tätig ist und nicht die Befugnis hat, über die Daten der 100 größten Händler des Unternehmens in Nigeria zu entscheiden oder diese preiszugeben.

In der Erklärung von Binance heißt es:

Binance schlägt respektvoll vor, gegen Tigran Gambaryan keine Anklage zu erheben, da dieser innerhalb des Unternehmens keine Entscheidungsbefugnis besitzt, während die aktuellen Gespräche zwischen Binance und nigerianischen Regierungsbeamten andauern.

#NigeriaVsBinance #DYOR!!