Artikel von: Weiße Sprache Blockchain
Autor: Zack Guzman
Übersetzung: Weiße Sprache Blockchain
Der Gründer von MicroStrategy, Michael Saylor, ist einer der offensten Unterstützer von Bitcoin geworden und hat kühn erklärt: „Es gibt keine zweitbeste Wahl.“
Seit 2020 hat Saylor über sein börsennotiertes Unternehmen über 30 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert, mit einem Buchgewinn von über 14 Milliarden Dollar, was MicroStrategy zum Unternehmen mit den meisten Bitcoin-Beständen macht. Diese Strategie hat die Bewunderung von Bitcoin-Extremisten gewonnen, während sie gleichzeitig Fragen von traditionellen Investoren aufwirft.
Mit dem fortwährenden Bestreben von MicroStrategy, Milliarden von Dollar zu beschaffen – und der Planung, in den nächsten drei Jahren weitere 42 Milliarden Dollar zu finanzieren – um vierfach auf Bitcoin zu setzen, wächst auch die Besorgnis in der Öffentlichkeit. Wird sich dies zu einer weiteren riesigen Blase entwickeln? Wie wird MicroStrategies mutiger Schritt enden, wenn der Bitcoin-Preis fällt?
1. Die Echos von Geistergeschäften
MicroStrategies Bitcoin-Strategie weist Ähnlichkeiten mit einem der berüchtigsten Geschäfte im Krypto-Bereich, dem „GBTC-Prämienhandel“, auf. In den Hochphasen dieses Arbitragegeschäfts erlangten Investoren Bitcoin-Exposition über das Grayscale Bitcoin Trust (GBTC), da dessen Handelskurs über dem Wert der zugrunde liegenden Bitcoin-Bestände lag. Sie leihen sich Geld, um Anteile an GBTC zu erwerben, und verdienen Prämieneinnahmen, nachdem die Sperrfrist abgelaufen ist.
Dieser Handel erlebte im Jahr 2021 einen dramatischen Zusammenbruch, als die GBTC-Prämie in einen Abschlag umschlug. Unternehmen wie Three Arrows Capital und BlockFi, die übermäßig gehebelt waren oder mit gehebelten Kunden verbunden waren, gingen nacheinander pleite. Eine Reihe von Insolvenzen, einschließlich der Insolvenz von Genesis, verdeutlichte die Risiken finanzieller Strategien, die auf einer wackeligen Marktungleichgewicht basierten.
Heute warnen Kritiker, dass MicroStrategy auf einem ähnlichen Drahtseil balanciert. Doch im Gegensatz zur Nutzung der GBTC-Prämie hat MicroStrategy einen neuen Weg eröffnet, um Bitcoin-gehebelte Transaktionen durch die eigene Aktie und Anleihen zu finanzieren – was das Unternehmen tatsächlich in einen gehebelten Bitcoin-Vermittler verwandelt.
Einige Zeiträume von MicroStrategies Bitcoin-Käufen
2. Die Magie der Wandelanleihen
Der Kern von MicroStrategies Strategie besteht darin, Mittel durch die Ausgabe von Wandelanleihen und Aktien zu beschaffen, und so funktioniert es:
Durch die Aufnahme von Krediten zu niedrigen Zinssätzen (0 %) bietet MicroStrategy Anleiheinhabern extrem niedrige oder sogar null Prozent Zinsen.
Indem sie das Potenzial für Aktienwertsteigerungen als Rendite anbieten, können Anleiheinhaber ihre Anleihen in Aktien von MicroStrategy umwandeln, wenn der Aktienkurs steigt. Diese potenziellen Erträge haben zahlreiche institutionelle Investoren, darunter Deutschlands größte Versicherungsgesellschaft Allianz, angezogen.
Die mit dem Kauf von mehr Bitcoin gesammelten Mittel werden sofort verwendet, um mehr Bitcoin zu kaufen, was den Aktienpreis weiter steigen lässt.
Dieser Rückkopplungseffekt führte zu einer erstaunlichen Performance der MicroStrategy-Aktien, die allein im Jahr 2024 um fast 500 % gestiegen sind. Diese Strategie war so erfolgreich, dass Anleiheinvestoren, angezogen von der potenziellen Wertsteigerung der Aktien, bereit waren, dem Unternehmen Milliarden von Dollar zu einem Zinssatz von 0 % zu leihen.
Es ist eine verlockende Aussage: Warum sich mit den niedrigen Renditen von Anleihen zufrieden geben, wenn MicroStrategy dir die Möglichkeit bietet, dein Investment zu verdoppeln oder sogar zu vervielfachen? Wie Saylor in einer kürzlichen Telefonkonferenz mit Investoren sagte, setzen Anleiheinhaber ihre Flucht aus einer Welt mit „realen negativen Erträgen“ fort und suchen die potenziellen Gewinne, die Bitcoin bietet.
Aktuell funktioniert MicroStrategies Strategie hervorragend, da der Anstieg des Bitcoin-Preises einen positiven Rückkopplungseffekt erzeugt. Aber was passiert, wenn sich die Bitcoin-Preise umkehren?
MicroStrategy besitzt fast 387.000 Bitcoin im Wert von etwa 37 Milliarden Dollar, aber die Marktbewertung des Unternehmens übersteigt 100 Milliarden Dollar. Diese extrem hohe Bewertung beruht weitgehend auf der Annahme, dass der Bitcoin-Preis weiterhin steigen wird. Sollte Bitcoin fallen, könnte der Aktienkurs des Unternehmens – der im Wesentlichen eine gehebelte Wette auf Bitcoin ist – erheblich sinken.
Es ist auch zu beachten, dass doppelt gehebelte ETFs wie MSTU und MSTX, die sich auf MicroStrategy konzentrieren, das spekulative Verhalten des Marktes auf Basis von MicroStrategys Bitcoin-Spekulation weiter verstärkt haben.
All dies führte zu enormen Bitcoin-Käufen. Laut einer Studie von Fundstrat übersteigt die Kaufmenge von MicroStrategy tatsächlich die gesamten Zuflüsse aller Bitcoin-ETFs zu Beginn dieses Monats bei weitem. Wenn der Markt anfängt zu zweifeln, ob MicroStrategy sein Finanzierungsziel von 42 Milliarden Dollar erreichen kann, könnte der Bitcoin-Preis fallen, was die Finanzierungsfähigkeit von MicroStrategy weiter gefährden würde. Und sobald sich diese Situation ändert, könnte sich die Lage schnell verschlechtern. Ähnliche Situationen traten bei den Finanzierungsversuchen von FTX auf, als das Unternehmen dringend Kapital benötigte, sowie bei Terra während ihres 40-Milliarden-Dollar-Crashs.
Obwohl Saylor wiederholt betont hat, dass das Unternehmen niemals seine Bitcoins verkaufen wird, könnte diese Haltung schwer aufrechtzuerhalten sein, wenn der Druck durch Schulden steigt und der Bitcoin-Preis fällt.
3. historische Lehren
Die Warnungsgeschichte des GBTC-Prämienhandels bleibt unvergessen. Wenn sich die Marktbedingungen ändern, platzt diese Blase und offenbart die Verletzlichkeit von Hebelstrategien. Obwohl MicroStrategies Ansatz einige der Fallen des GBTC-Handels vermeidet – zum Beispiel hängt er nicht von einer ineffizienten Fondsstruktur ab – sieht er sich dennoch einem grundlegenden Risiko gegenüber: Wenn der Bitcoin-Preis fällt, könnte der Hebel die Verluste verstärken.
Saylors feste Überzeugung in Bitcoin könnte das Vertrauen stärken, aber die Geschichte zeigt, dass der Markt nicht unbegrenzt steigen kann. Wie im Jahr 2023, als Terra zusammenbrach, führte übermäßiges Vertrauen in ein „selbsttragendes System“ zu Verlusten von 40 Milliarden Dollar; wenn der Bitcoin-Preis fällt, könnte auch der Aktienkurs von MicroStrategy einem ähnlichen Liquidationsmoment gegenüberstehen.
Für diejenigen, die fest daran glauben, dass die US-Regierung folgen wird, indem sie Bitcoin in ihre strategischen Reserven aufnimmt, hat MicroStrategy das Potenzial, zur größten Investition aller Zeiten zu werden – entweder als „genialer Schachzug“ bekannt oder als „verheerendes Versagen“ in die Geschichte einzugehen.
