Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, wies auf den großen Unterschied zwischen der öffentlichen Empörung über den FTX-Skandal und der relativ ruhigen Reaktion auf die rekordverdächtige Strafe von Wells Fargo hin.

Am Mittwoch postete er auf Twitter ein humorvolles Meme mit den DC Comics-Superhelden Batman und Robin. In dem Tweet ruft Robin aus: „Aber die illegalen Aktivitäten von Wells Fargo!“, worauf Batman vehement antwortet: „Uns interessiert nur FTX.“ Der Tweet unterstreicht sowohl die Komik von Memes als auch Ripples Fokus auf den Wells Fargo-Skandal.

In seinem begleitenden Tweet wies Garlinghouse darauf hin, dass diese jüngste Rekordstrafe gegen Wells Fargo ohne die gleiche Empörung aufgenommen wurde wie der jüngste FTX-Skandal.

Außerdem fügte Garlinghouse hinzu: „Die Welt ist (zu Recht) empört über den Betrug von SBF und FTX, aber wenn Wells Fargo auch noch Milliarden an Kundengeldern veruntreut, ist das kaum zu bemerken. Das gibt Anlass zum Nachdenken.“

Die Welt ist (zu Recht) empört über den Betrug von SBF und FTX, aber wenn Wells Fargo auch noch Milliarden von Kundengeldern veruntreut, ist das kaum zu bemerken. Stoff zum Nachdenken…. pic.twitter.com/uHnumn4Ryi

– Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse), 21. Dezember 2022

Ist der Wells-Fargo-Skandal schwerwiegender als die FTX-Kontroverse?

Nachdem Wells Fargo kürzlich mit dem Consumer Financial Protection Bureau einen rekordverdächtigen Vergleich in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar wegen der Misshandlung von 16 Millionen Kundenkonten abgeschlossen hatte, äußerte Ripple-CEO Brad Garlinghouse auf Twitter seine Meinung zu der Angelegenheit. Sein Tweet verriet jedoch, dass er dies für ein Beispiel dafür hält, warum Banken die Blockchain-Technologie benötigen, um Transparenz und Rechenschaftspflicht im Umgang mit den Finanzen der Kunden zu gewährleisten.

Laut CNBC hat Wells Fargo eine Reihe von Straftaten begangen, darunter die illegale Erhebung horrender Zinsen auf Auto- und Hypothekendarlehen, die betrügerische Entnahme von Kundengeldern durch andere irrtümliche Abbuchungen von Giro-/Sparkonten und die unrechtmäßige Sperrung von Bankkonten von Nutzern.

Stuart Alderoty, General Counsel von Ripple, missbilligte die Vorwürfe der SEC gegen Caroline Ellison und Gary Wang wegen ihrer Rollen bei Alameda bzw. FTX. Er kritisierte den Vorsitzenden Gensler dafür, dass er nur Investoren schütze, die sich bereits gut mit Finanzen auskennen.

„Vorsitzender Genslers Interpretation, dass ‚die Anleger auf den Kosten sitzen bleiben‘, berücksichtigt nicht die Geschädigten – FTX-Kunden, die Milliarden verlieren“, argumentierte Stuart Alderoty in einem Tweet. Die SEC hat dieses Problem aus den Augen verloren, das der General Counsel von Ripple in seinen letzten Tweets häufig mit enormer Klarheit und Wirkung anspricht.

Er kritisierte auch Kevin O’Leary heftig und erklärte:

Kevin O’Leary und alle anderen Risikokapitalgeber von FTX sollten umgehend verlangen, dass die SEC aufhört, Steuergelder für die Mitläuferklage gegen SBF auszugeben, da es in dieser Klage nur darum geht, in ihrem Namen Geld zurückzubekommen.

Stuat Alderoty

Änderungen am Gerichtsplan für Ripple gegen die SEC angekündigt

Vor Kurzem hat sich der Zeitplan für den Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC geändert, da beide Parteien ihre Anträge auf ein summarisches Urteil sowie die Gegenargumente und -antworten einreichten.

Obwohl es Schwierigkeiten bei der Klärung der Fragen rund um diese Anträge gab, ist es ungewiss, ob vor oder zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung eine Einigung erzielt werden kann. Darüber hinaus sind die Klagen gegen Daubert noch anhängig und ihre Versiegelung wurde bereits am 19. Dezember von Bezirksrichter Torres genehmigt.

Heute ist der überarbeitete Zeitplan, der sowohl Ripple als auch die SEC dazu verpflichtet, alle Anträge auf Versiegelung von Unterlagen im Rahmen des summarischen Urteils einzureichen. Am 4. Januar müssen Nichtparteien die Versiegelung von Dokumenten beantragen, wenn die beiden Streitparteien dies bereits getan haben. Gegenanträge auf Versiegelung müssen spätestens am 9. Januar eingereicht werden.

Alle Parteien wurden angewiesen, ihre Daubert-Anträge und die dazugehörigen Beweismittel mit Streichungen bis spätestens 13. Januar einzureichen. Darüber hinaus müssen Ripple und die SEC bis zum 18. desselben Monats etwaige Einwände gegen Anträge von Nichtparteien vorbringen. Alle an diesem Fall Beteiligten müssen diese Termine einhalten, um eine erfolgreiche Lösung zu erreichen. Danach liegt die Entscheidung bei Richterin Analisa Torres.