Northern Data, Europas größtes Krypto-Mining-Unternehmen, plant einen großen Schritt: einen Börsengang (IPO) in den USA. Dieser Börsengang könnte dem Unternehmen einen Wert von bis zu 16 Milliarden Dollar einbringen und wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des nächsten Jahres stattfinden.

Northern Data befindet sich derzeit in Gesprächen mit Beratern für seine kombinierten Geschäftsbereiche Cloud Computing und Rechenzentren für künstliche Intelligenz. Diese Geschäftsbereiche, bekannt als Taiga und Ardent, könnten einen Wert von bis zu 16 Milliarden Dollar haben.

Das Unternehmen hat die Berater gebeten, sich um die Positionen zu bewerben und wird in den kommenden Monaten möglicherweise die Leitbanken auswählen.

Northern Data plant, seine Cloud-Computing- und Rechenzentrumsaktivitäten an der Nasdaq zu notieren. Banken gehen davon aus, dass das Geschäft zwischen 10 und 16 Milliarden Dollar wert sein könnte. Das Unternehmen könnte vor dem Börsengang auch eine Minderheitsbeteiligung an der Einheit an Investoren verkaufen.

Aktuelle Entwicklung und Marktkontext

Die Aktien von Northern Data sind in diesem Jahr um etwa 5 % gefallen und haben damit einen Marktwert von etwa 1,3 Milliarden Euro (1,4 Milliarden Dollar). Northern Data mit Sitz in Frankfurt, der deutschen Finanzhauptstadt, ging 2018 an die Börse.

Die Entscheidung des Unternehmens, einen Börsengang in den USA in Betracht zu ziehen, erfolgt vor dem Hintergrund einer starken Zunahme der Investitionen in Cloud-Computing-Unternehmen, die am KI-Rennen beteiligt sind.

So konnte etwa der Cloud-Computing-Anbieter CoreWeave 8,6 Milliarden US-Dollar an Finanzmitteln aufbringen, darunter eine Vorzugskapitalinvestition in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar, was dem Unternehmen eine Bewertung von 19,1 Milliarden US-Dollar einbrachte.

Northern Data hatte zuvor einen Börsengang nur für die Cloud-Einheit und eine separate US-Notierung für seine Bitcoin-Mining-Aktivitäten in Erwägung gezogen. Peak Mining, die US-Bitcoin-Mining-Einheit von Northern Data, hat fast 700 Megawatt Rechenzentren im Bau oder in der Entwicklung und ist damit einer der größten Krypto-Miner in den USA.

Das Unternehmen passt sich den geringeren Gewinnmargen im Krypto-Mining an, indem es seine energieintensiven Rechenzentren in eine digitale Infrastruktur umwandelt, die generative KI-Anwendungen unterstützen kann.

Die Schwierigkeiten beim Börsengang in Amerika

Die Kryptoindustrie hat mit Börsengängen in den USA einige Herausforderungen zu bewältigen. Unternehmen wie Circle und Kraken sind mit großen regulatorischen Problemen konfrontiert.

Die US-Börsenaufsicht SEC geriet mit Kraken wegen des Vorwurfs aneinander, eine nicht lizenzierte Börse zu betreiben, eine Behauptung, die das Unternehmen bestreitet. Auch der regulatorische Status von Stablecoins bleibt ungewiss, was Circle in Schwierigkeiten brachte.

Trotz dieser Herausforderungen treibt Northern Data seine Pläne voran. Im Jahr 2023 stellte das Unternehmen ein Fremdfinanzierungspaket vor, um mehr Chips zu kaufen und sein Angebot an generativer KI zu verbessern.

Rosanne Kincaid-Smith, Chief Operating Officer von Northern Data, erwähnte bei einem Treffen mit Investoren und Analysten in Frankfurt, dass das Unternehmen auf Flexibilität ausgelegt sei. Sie fügte hinzu:

„Eine Listung unserer Taiga-Einheit wäre durchaus eine Option.“

Sie deutete auch an, dass das Bitcoin-Mining-Geschäft irgendwann in den USA an die Börse gehen könnte. Northern Data hat seine Aktivitäten in drei verschiedene Einheiten gegliedert.

Bitcoin-Mining (Peak Mining), generative KI-Cloud-Dienste (Taiga) und Rechenzentren (Ardent). Diese Struktur ermöglicht es dem Unternehmen, anpassungsfähiger zu sein und verschiedene strategische Optionen zu prüfen, einschließlich möglicher Börsengänge.

Berichterstattung von Jai Hamid