Die BRICS-Staaten haben vor Kurzem sechs neue Länder eingeladen, sich ihnen im Jahr 2024 anzuschließen. Von diesen sechs Ländern haben vier – die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Iran und Äthiopien – die Einladung angenommen. Argentinien hat abgelehnt, und Saudi-Arabien steht noch vor der Entscheidung.

China und Russland drängen auf diese Erweiterung, um die BRICS-Staaten finanziell zu stärken und es mit den USA und ihren westlichen Verbündeten aufzunehmen. Doch nicht alle BRICS-Staaten sind mit diesem Plan einverstanden.

Indien, Südafrika und Brasilien sind über die schnelle Expansion nicht allzu erfreut. Sie wollen es langsamer angehen lassen und den neuen Mitgliedern erst einmal Zeit geben, sich einzuleben. Sie befürchten, dass ein gleichzeitiger Beitritt zu vieler Länder politische Maßnahmen und Handelsabkommen durcheinanderbringen könnte.

US-Präsident Joe Biden und der indische Premierminister Narendra Modi. Bildnachweis: CNBC

Indien ist besonders skeptisch gegenüber Chinas Absichten. Man glaubt, dass China die BRICS-Staaten nutzt, um seine eigene Agenda der globalen Vorherrschaft durchzusetzen.

Indien glaubt auch, dass Russland versucht, BRICS zu nutzen, um sich an den USA für die Sanktionen gegen seine Wirtschaft zu rächen. Aus Sicht Indiens ist die Erweiterung im Jahr 2024 nur ein Deckmantel für die größeren Pläne Chinas und Russlands.

„Indien möchte, dass BRICS seinen ursprünglichen Geist einer gleichberechtigten Partnerschaft beibehält“, sagte eine Quelle. Indien schlägt eine Pause von fünf Jahren vor, bevor weitere Länder aufgenommen werden. Man argumentiert, diese Zeit sei nötig, damit alles reibungslos mit den neuen Mitgliedern läuft.

Dieser Punkt wurde bei den jüngsten Treffen hochrangiger Beamter und Sherpas angesprochen. Während diese Debatten stattfinden, sieht die finanzielle Situation nicht besonders rosig aus.

Premierminister Narendra Modi mit Präsident Wladimir Putin

Der US-Dollar hat der indischen Rupie in letzter Zeit stark zugesetzt. Die Rupie erreichte im Juni 2024 einen Tiefstand von 83,63, erholte sich etwas, fiel dann aber wieder auf 83,62.

Dies ist nicht nur ein Problem der Rupie. Der Dollar hat in diesem Monat 22 der 23 wichtigsten asiatischen Währungen übertroffen. Nur der Hongkong-Dollar konnte sich behaupten.

Der chinesische Yuan ist auf seinen niedrigsten Stand seit Dezember 2023 gefallen und der japanische Yen hat seinen schwächsten Stand seit den 1990er Jahren erreicht. Auch ausländische institutionelle Anleger (FIIs) haben zum Rückgang der Rupie beigetragen.

Anfang des Monats zogen sie 2,6 Milliarden Dollar vom indischen Aktienmarkt ab. Dieser große Abfluss erhöhte den Druck auf die Rupie und ließ sie gegenüber dem Dollar weiter fallen.