Laut Crypto Risk Metrics haben Krypto-Unternehmen die Frist der MiCa zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen trotz einer Klarstellung möglicherweise falsch interpretiert.
Die Umweltauswirkungen von Kryptowährungen, insbesondere durch den Mining-Betrieb, sind in der Branche ein großes Problem.
Mehrere Anbieter von Krypto-Asset-Services (CASPS) in der Europäischen Union (EU) kennen möglicherweise nicht die richtige Frist für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten, die ihren ökologischen Fußabdruck widerspiegeln, trotz einer Klarstellung durch die Wertpapieraufsichtsbehörde des Blocks, die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA).
Generell „haben wir das Gefühl, dass mehr als 80 % der Anbieter von Krypto-Asset-Diensten noch nicht wissen, dass sie ab dem 1. Januar 2025 ESG-Daten (Umwelt-, Sozial- und Governance-bezogene Daten) melden müssen“, sagte Tim Zölitz, Chief Risk Officer bei Crypto Risk Metrics.
Am Mittwoch unterzeichnete Zölitz‘ Crypto Risk Metrics eine Absichtserklärung (MoU) zur Zusammenarbeit bei der Anzeige ESG-bezogener Daten mit der Digital Token Identifier (DTI) Foundation, dem von der EU vorgeschlagenen Krypto-Asset-Identifikator für Transparenzberichte.
Die Krypto-Verordnung der EU, bekannt als Markets in Crypto Assets Regulation (MiCA), wurde 2023 in Kraft gesetzt. MiCA legte Lizenzierungsanforderungen für Krypto-Emittenten und -Dienstleister, einschließlich Börsenplattformen, fest. Die Stablecoin-Regeln traten im Juni in Kraft.
Allerdings müssen Emittenten von Asset-Referenced Tokens (ARTs) und Electronic Money Tokens (EMTs) ab dem 30. Juni 2024 Nachhaltigkeitsangaben machen, und Anbieter von Krypto-Asset-Diensten müssen bis Ende des Jahres mit der Offenlegung beginnen, erklärte Rowan Varrall, Associate Director der DTI Foundation.
Teil der Vorschriften sind die Berichtspflichten für ESG-Daten. Die Verwirrung um die richtige Frist ist möglicherweise eine Frage der Auslegung, auch wenn die Regulierungsbehörde eine spezifische Klarstellung vorgenommen hat.
Das verabschiedete MiCa-Gesetz besagt, dass alle negativen Auswirkungen auf die Umwelt angemessen identifiziert und offengelegt werden müssen. Es heißt aber auch: „Diese Informationen können den Whitepapers zu Krypto-Assets entnommen werden.“
Dies könnte dahingehend interpretiert worden sein, dass Offenlegungen erst erforderlich sind, wenn das Whitepaper veröffentlicht wird, und zwar bis Ende 2027. „Dies könnte auf den Wortlaut des angenommenen MiCA-Verordnungstexts zurückzuführen sein, der später im Konsultationspapier Nummer zwei klargestellt wurde“, sagte Zölitz von Crypto Risk Metrics.
In den „Offenlegungspflichten“ von MiCA in Bezug auf „umweltbezogene negative Auswirkungen des Konsensmechanismus, der zur Ausgabe des Krypto-Assets als Teil der Whitepaper verwendet wird …“ heißt es: „Diese Offenlegungspflichten gelten für Personen, die das Whitepaper zu Krypto-Assets erstellen …“ und dass „Betreiber von Handelsplattformen bis zum 31. Dezember 2027 sicherstellen müssen, dass ein Whitepaper zu Krypto-Assets erstellt, bekannt gegeben und veröffentlicht wird …“.
Im zweiten von drei Konsultationspapieren, die das Verständnis des MiCA-Gesetzes konkretisieren, fügte die ESMA hinzu, dass Krypto-Unternehmen solche „Informationen an prominenter Stelle auf ihrer Website für alle Krypto-Assets zur Verfügung stellen müssen, in Bezug auf die sie Dienstleistungen erbringen, unabhängig davon, ob die Informationen aus Whitepapers bezogen werden können.“
„Hier lässt der Wortlaut keinen Interpretationsspielraum, denn er besagt, dass Crypto Asset Service Provider ESG-Daten ausweisen müssen, unabhängig davon, ob diese aus Whitepapern entnommen werden können“, so Zölitz.
Die Umweltauswirkungen von Kryptowährungen, insbesondere des Mining-Betriebs, sind in der Branche ein großes Problem und könnten eine allgemeine Akzeptanz und Beteiligung großer institutioneller Anleger verhindern.
Die ESMA antwortete nicht sofort auf die Bitte von CoinDesk um einen Kommentar.
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