Im Juni kam es zu einem starken Rückgang des Angebotswachstums der Stablecoin Tether USDT$1,00, was auf eine Verringerung der Liquidität auf den Kryptomärkten hindeutet.
Ein Bericht des Krypto-Verwahrers Copper zeigt, dass das Angebot an Stablecoins bis zum 24. Juni im Vergleich zum Vormonat um weniger als 1,5 % gewachsen ist. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den über 5 % im April und Mai. Laut Fadi Aboualfa, dem Forschungsleiter von Copper:
„Dies deutet darauf hin, dass weniger Liquidität in die Kryptomärkte fließt, da Bitcoin und Ethereum einem Abwärtsdruck ausgesetzt sind und Altcoins weit abgeschlagen bleiben und kaum Hoffnung auf eine bedeutende Erholung in naher Zukunft besteht.“
Das Handelsvolumen von Tether ist von seinem Allzeithoch am 11. März, als die USDT-Handelsaktivität mit 767,22 Milliarden US-Dollar ihren Höhepunkt erreichte, auf 53,55 Milliarden US-Dollar am 24. Juni eingebrochen. Bei einer Marktkapitalisierung von 113 Milliarden US-Dollar deutet das langsamere Wachstum des USDT-Angebots darauf hin, dass weniger Geld in die Kryptowährungsmärkte fließt.
Die Bitcoin-Märkte haben in letzter Zeit erhebliche tägliche Abflüsse erlebt. Laut einer Analyse von Copper haben letzte Woche mehr als 540 Millionen US-Dollar den Markt verlassen. In den letzten 30 Tagen ist der Bitcoin-Kurs um mehr als 10 % gefallen, von rund 68.000 US-Dollar auf rund 62.000 US-Dollar zum Zeitpunkt des Schreibens. Aboualfa erklärt:
„Da sich die Märkte auf die ETF-Dynamik konzentrieren, folgt der Bitcoin-Preis im Verhältnis zu diesen Strömen einem einheitlichen Weg. Obwohl dies kein Maß für eine steigende Nachfrage ist, zeigt es, ob Anleger weniger begeistert davon sind, ihre Bitcoins mit einem Abschlag abzustoßen, selbst wenn sie einen Absturz erwarten.“
Seit dem Beginn des Handels mit börsengehandelten Fonds (ETFs) im Januar ist der Preis von BTC um 37 % gestiegen. „Bitcoin wird im Verhältnis zu den Beständen immer noch innerhalb eines akzeptablen Tiefs und Hochs gehandelt, was auf Spielraum für Abwärtsdruck hindeutet“, sagte Aboualfa.
Kryptomärkte stehen aufgrund der makroökonomischen Landschaft unter Druck. Ein Bericht der ETC Group vom 25. Juni deutet darauf hin, dass traditionelle Finanzmärkte begonnen haben, die globalen Wachstumserwartungen „auszupreisen“.
„Ein wesentlicher Faktor für die Abwärtskorrektur der globalen Wachstumserwartungen ist die anhaltende Enttäuschung der US-Wirtschaftsdaten im Vergleich zu den Prognosen“, heißt es in der Analyse.
Der Bloomberg US ECO Surprise Index, der die Unterschiede zwischen tatsächlichen makroökonomischen Daten und prognostizierten Zahlen misst, sei auf den niedrigsten Stand seit 2019 gefallen, heißt es in dem Bericht. „Dieser Rückgang bedeutet eine weit verbreitete Anerkennung der sich verschlechternden makroökonomischen Rahmenbedingungen.“
Laut ETC Group könnten die anhaltend sinkenden globalen Wachstumsprognosen in Verbindung mit steigenden Rezessionsrisiken in den USA weiterhin eine Herausforderung für den Bitcoin-Preis darstellen.
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