FlowBank, eine Schweizer Online-Bank, die für ihren Handel mit Kryptowährungen bekannt ist, wurde zur Schließung und Insolvenz aufgefordert, nachdem die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) festgestellt hatte, dass sie die für das Bankgeschäft erforderlichen Betriebsstandards „schwerwiegend verletzt“ habe. Diese entschiedene Maßnahme unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die möglichen Folgen einer Nichteinhaltung finanzieller Standards im Bankensektor.

In einer Stellungnahme vom 13. Juni erklärte die FINMA, die Schliessung sei unumgänglich, da FlowBank nicht mehr über das für den Geschäftsbetrieb erforderliche Mindestkapital verfüge. Die Aufsichtsbehörde betonte zudem, dass es keinen tragfähigen Restrukturierungsplan gebe und äußerte Bedenken hinsichtlich der Zahlungsfähigkeit der Bank. Sie deutete an, dass FlowBank möglicherweise überschuldet sei.

Regulierungsaufsicht und Verstöße bei FlowBank 

FlowBank, das 2020 seinen Betrieb aufnahm, war im Krypto-Handelsraum führend und fungierte als Bankpartner für Techteryx, den Stablecoin-Emittenten hinter TrueUSD (TUSD). Es war teilweise im Besitz von CoinShares, einer Krypto-Vermögensverwaltungsfirma, und stellte Berichten zufolge Bankdienstleistungen für Binance bereit, die weltweit größte Kryptowährungsbörse.

Trotz des vielversprechenden Starts geriet FlowBank schnell ins Visier der Aufsichtsbehörden. Bereits im Oktober 2021, also nur ein Jahr nach der Gründung, begann die FINMA mit einem Vollstreckungsverfahren gegen die Bank. Die ersten Ermittlungen ergaben schwerwiegende Verstösse gegen das Aufsichtsrecht, insbesondere in Bezug auf die Kapitalanforderungen. Dies veranlasste die Einsetzung einer unabhängigen Revisionsstelle, die die Bemühungen von FlowBank, die Vorschriften wieder einzuhalten, überwachen sollte.

Bis Juni 2023 traten weitere Probleme zutage, was die FINMA dazu veranlasste, einen weiteren Aufseher zu ernennen, der die Finanzaktivitäten von FlowBank genau überwachen sollte. Diese anschließende Untersuchung deckte mehrere risikoreiche Geschäftsbeziehungen und bedeutende Transaktionen auf, die ohne die gebotene Sorgfalt abgewickelt wurden, was die Bedenken hinsichtlich der operativen Integrität der Bank verstärkte.

Lizenzentzug und Gerichtsverfahren

Als Reaktion auf diese Feststellungen ordnete die FINMA am 8. März 2024 den Entzug der Banklizenz von FlowBank an. Dieser Entscheid wird derzeit jedoch beim Bundesverwaltungsgericht angefochten, d. h. er ist noch nicht rechtskräftig. Trotz der anhängigen Berufung signalisiert die Entschlossenheit der Aufsichtsbehörde, FlowBank zu schließen, eine feste Haltung zur Aufrechterhaltung strenger Bankstandards.

Die FINMA hat ihr Engagement für den Schutz der Kunden von FlowBank in dieser turbulenten Zeit betont. Kunden mit Einlagen bis zu 100.000 Schweizer Franken (ca. 111.710 Dollar) werden im Rückforderungsprozess garantiert bevorzugt behandelt. Die Aufsichtsbehörde arbeitet daran, sicherzustellen, dass diese Gelder „so schnell wie möglich“ zurückgezahlt werden.

FlowBank und seine Geschäftstätigkeit

FlowBank, das ein Gesamtvermögen von 760 Millionen Schweizer Franken (etwa 680 Millionen Dollar) angehäuft hatte, verwaltete über 22.000 Kundenkonten und beschäftigte weltweit rund 140 Mitarbeiter. Die schnelle Expansion und der anschließende Niedergang der Bank unterstreichen die Volatilität des Finanzsektors, insbesondere im aufstrebenden Bereich der Kryptowährungen.

Der Beitrag „FlowBank aufgrund schwerer Verstöße gegen Vorschriften geschlossen“ erschien zuerst in den neuesten Nachrichten und Erkenntnissen zu Blockchain, Kryptowährung und Investitionen.