Die Deutsche Bundesbank hat die Ergebnisse ihrer Umfrage veröffentlicht. Demnach könnten sich rund 50 % der Befragten die Verwendung eines digitalen Euros „grundsätzlich vorstellen“.

Viele Menschen in Deutschland seien „der Idee eines digitalen Euro gegenüber aufgeschlossen“, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bundesbank, die im April 2024 die Ergebnisse einer Umfrage unter 2.012 Personen veröffentlichte.

Den Ergebnissen zufolge könnte sich rund die Hälfte der Befragten „grundsätzlich vorstellen, einen digitalen Euro als zusätzliche Zahlungsmöglichkeit zu nutzen.“

„Auch Personen, die den digitalen Euro bisher nicht kannten, zeigten sich in der Umfrage offen für dieses neue Zahlungsmittel. Die Umfrage ergab, dass nur 41 Prozent der Befragten bereits Informationen über den digitalen Euro gehört, gelesen oder gesehen hatten, während 59 Prozent nichts darüber wussten.“

Deutsche Bundesbank

Das könnte Sie auch interessieren: Die Europäische Zentralbank stellt über 700 Millionen Dollar bereit, um die Entwicklung des Offline-Digital-Euro voranzutreiben

Dennoch gibt es immer noch Stimmen, die glauben, der digitale Euro sei dazu gedacht, die Zahlungen der Bürger auszuspionieren. Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, stellte fest, dass „noch eine Menge Informationen bereitgestellt werden müssen“, da 8 % der Befragten der Meinung waren, der digitale Euro sei „dazu gedacht, den Zahlungsfluss zu überwachen“.

„Die Umfrage zeigt uns, dass noch viel Aufklärungsbedarf besteht und wir bei den Vorarbeiten für das neue europäische Zahlungsmittel die richtigen Schwerpunkte, etwa beim Datenschutz, gesetzt haben.“

Joachim Nagel

Burkhard Balz, im Vorstand der Deutschen Bundesbank zuständig für Bargeld und das Projekt Digitaler Euro, fügte hinzu, dass bei vielen Befragten „immer noch lückenhafte Kenntnisse über den digitalen Euro“ vorhanden seien. So glaubten immer noch 16 Prozent der Befragten, dass es sich beim digitalen Euro um eine Kryptowährung handeln werde.

„Die Preise von Krypto-Assets wie Bitcoin oder Ethereum schwanken stark. Sie erfüllen nicht die traditionellen Funktionen einer Währung; für die Stabilität ihres Wertes bürgt keine Zentralbank.“

Burkhard Balz

Anfang Mai gab die Deutsche Bundesbank bekannt, dass fast 90 % der deutschen Haushalte „offen“ gegenüber der Idee seien, in Zeiten der Bankenkrise eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) einzuführen. Damals stellte die Zentralbank fest, dass viele Deutsche CBDCs gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen waren. Selbst ohne Vergütung gab fast die Hälfte der Befragten an, dass sie mit dem Besitz digitaler Euros einverstanden wären.

Weiterlesen: Schweizer Zentralbank sieht keinen Bedarf für öffentliches CBDC, da Risiken die Vorteile überwiegen