US-Präsident Joe Biden legte am Freitagnachmittag sein Veto gegen eine gemeinsame Resolution des Repräsentantenhauses ein, mit der das Staff Accounting Bulletin 121 der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission abgeschafft worden wäre. Kritikern zufolge erschwert es Kryptounternehmen die Zusammenarbeit mit Banken.

Die von den Republikanern angeführte Resolution war mit der Unterstützung beider Parteien durch beide Häuser des Kongresses gegangen und hatte auch die Billigung der Wall Street erfahren.

„Diese Umkehrung des wohlüberlegten Urteils der SEC-Mitarbeiter birgt die Gefahr, die umfassenderen Befugnisse der SEC in Bezug auf Rechnungslegungspraktiken zu untergraben“, sagte Biden in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Erklärung.

Er fügte hinzu: „Meine Regierung wird keine Maßnahmen unterstützen, die das Wohl von Verbrauchern und Investoren gefährden. Um die potenziellen Vorteile und Chancen der Krypto-Asset-Innovation nutzen zu können, sind geeignete Leitplanken zum Schutz von Verbrauchern und Investoren erforderlich.“

Die SEC veröffentlichte im März 2022 den SAB 121. Darin wird jedem Unternehmen, das Krypto-Vermögenswerte im Auftrag anderer verwahrt, geraten, diese in seiner Bilanz so auszuweisen, als ob sie ihm gehören würden, wie DL News zuvor berichtete.

Bei traditionellen Vermögenswerten wie Aktien ist dies nicht erforderlich.

Depotbanken müssen Kapitalreserven halten, um riskante Bilanzposten auszugleichen, damit sie ihre Positionen im Falle eines Zahlungsausfalls finanzieren können. Das ist teuer: Das Kapital, das sie in Reserve halten müssen, könnte als Hebel für Erträge genutzt werden.

SAB 121 lässt keine Klarheit darüber, wie viel Geld Banken gegenüber Krypto-Vermögenswerten zurückhalten müssten oder ob die SEC dies überhaupt durchsetzen würde – es handelt sich nicht um eine Vorschrift, sondern eher um eine allgemeine Richtlinie.

Unsicherheit

Dennoch hat die Unsicherheit Berichten zufolge eine Reihe großer Firmen – darunter BNY Mellon, State Street und Nasdaq – davon abgehalten, in dieses Geschäft einzusteigen.

Die Banken und politischen Institutionen der Wall Street hatten sich in einem Brief bei der Regierung für die Lösung eingesetzt. Darin hieß es: „Regulierte Bankinstitute daran zu hindern, in großem Umfang wirksame Dienstleistungen zum Schutz digitaler Vermögenswerte anzubieten, schadet Anlegern, Kunden und letztlich dem Finanzsystem.“

In der Pressemitteilung des Weißen Hauses zum Veto hieß es jedoch weiter, dass die Regierung „bereits bereit sei, mit dem Kongress zusammenzuarbeiten, um einen umfassenden und ausgewogenen Regulierungsrahmen für digitale Vermögenswerte zu gewährleisten“.

Krypto-Markttreiber

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