Während die Kryptopreise nach dem FOMC-Protokoll relativ stabil blieben, gaben die US-Aktien nach, da aufgrund von Inflationssorgen die Wahrscheinlichkeit restriktiver Entscheidungen gering war.

Trotz positiver Berichte zum Verbraucherpreisindex (CPI) vom April bleiben die Beamten der Federal Reserve skeptisch, ob die Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation eine Zinssenkung rechtfertigen.

Dem jüngsten Protokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) zufolge lagen die Inflationsraten in diesem Jahr aufgrund des Preisniveaus deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed.

Obwohl einige Interessenvertreter bei der Sitzung des geldpolitischen Komitees signalisierten, dass sie Zinserhöhungen in Erwägung ziehen, sprachen sich Vertreter wie der Vorsitzende Jerome Powell gegen eine Straffung der Wirtschaftspolitik aus. Der Gouverneur der US-Notenbank, Christopher Waller, hatte zuvor erklärt, die Zentralbank benötige aufeinanderfolgende Monate mit positiven Inflationsdaten, um einen gemäßigten Kurs einzuschlagen und die Zinsen zu senken.

Nach der Entscheidung des FOMC, den kurzfristigen Kreditzinssatz bei 5,25–5,5 % zu belassen, gaben die US-Aktien leicht nach. Der S&P 500 notierte laut Google Finance rund 0,27 % niedriger.

Nigel Green, CEO der deVere Group, geht jedoch davon aus, dass die Aussichten der Fed in den kommenden Monaten weniger Einfluss auf die Stimmung der Anleger haben werden. „Wir erwarten, dass der Bullenmarkt, der die wichtigsten Indizes der Wall Street in den letzten Wochen auf neue Höchststände gebracht hat, anhält“, sagte Green in einer von crypto.news erhaltenen Notiz und sagte, dass eine starke Gewinnsaison, eine Erholung in China und Europa sowie erwartete Zinssenkungen der US-Wirtschaft eine sanfte Landung ermöglichen sollten.

Flacher Kryptomarkt ist kein Indikator für Bitcoin-Hedgestatus

Bitcoin (BTC) als Absicherung gegen Inflation ist seit langem ein Schlachtruf für die breitere Kryptowährungs-Community. Die Analysen stützen auch ein Argument für das sogenannte digitale Gold.

Seit Jahresbeginn ist der größte Krypto-Token um rund 65 % gestiegen. Mit der Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs ist die Nachfrage nach dem Vermögenswert gestiegen, und Analysten gehen davon aus, dass die Halbierung einen Angebotsschock ausgelöst hat.

Im Vergleich dazu ist der S&P 500 in einem Bullenzyklus für US-Aktien um 11,9 % gestiegen. Betrachtet man den Zeitraum fünf Jahre zurück, wird Beobachter eine noch größere Wachstumslücke feststellen. Während Bitcoin seit 2019 um 781,3 % zugelegt hat, schaffte der S&P 500 in dieser Zeit nur 87,7 %.

Bitcoin hat seine ersten 15 Jahre zwar weitgehend außerhalb des US-Finanzmarktes verbracht, doch die Kryptowährung hat sich im Laufe der Jahre ihren Status als Inflationsabsicherung erarbeitet. Und zwar so sehr, dass Wall-Street-Giganten wie MicroStrategy und BlackRock auf der Bildfläche erschienen sind.

BTC-Analyse | Quelle: TradingView

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