Die Republic First Bank wurde offiziell von den US-Aufsichtsbehörden beschlagnahmt, was für den regionalen Bankensektor einen schweren Schlag darstellt. Diese Entscheidung des Pennsylvania Department of Banking and Securities fiel, nachdem sich die in Philadelphia ansässige Bank aus den Verhandlungen mit einer Gruppe von Investoren über Importfinanzierungen zurückgezogen hatte.

Die Federal Deposit Insurance Corp (FDIC) hat die Fulton Bank, eine Tochtergesellschaft der Fulton Financial Corp, damit beauftragt, nahezu alle Einlagen und Vermögenswerte der Republic Bank, so der operative Name von Republic First, zu übernehmen.

Turbulente Zeiten führen zur Bankenübernahme

Die Übernahme erfolgt in einer schwierigen Zeit für Republic First, das zum 31. Januar 2024 ein Gesamtvermögen von rund 6 Milliarden Dollar und Einlagen von 4 Milliarden Dollar meldete. Die FDIC schätzt, dass die Kosten für ihren Versicherungsfonds durch diese Pleite rund 667 Millionen Dollar betragen werden.

Neben Einlagen verfügte Republic First auch über Kredite und andere Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 1,3 Milliarden Dollar. Mit der Übernahme wird Fulton Bank seine Präsenz auf dem Philadelphia-Markt fast verdoppeln und seine gesamten Einlagen auf etwa 8,6 Milliarden Dollar erhöhen.

FRBK.PK-Chart. Quelle: TradingView

Curt Myers, Vorstandsvorsitzender und CEO von Fulton, äußerte sich begeistert über die Expansion und erklärte: „Mit dieser Transaktion verdoppeln wir unsere Präsenz in der gesamten Region.“ Im Rahmen dieser Strategie werden die 32 Filialen der Republic Bank in New Jersey, Pennsylvania und New York unter dem Namen Fulton Bank wiedereröffnet. Die Wiedereröffnung beginnt bereits am Samstag während der regulären Geschäftszeiten.

Finanzielle Schwierigkeiten und Marktreaktionen

Frühere Versuche, Republic First zu stabilisieren, beinhalteten einen Deal mit einer Investorengruppe, zu der prominente Persönlichkeiten wie der Geschäftsmann George Norcross und der Anwalt Philip Norcross gehörten. Diese Bemühungen scheiterten jedoch im Februar, woraufhin die FDIC die Kontrolle wieder übernahm, um die Bank zu verkaufen.

Das Wall Street Journal war das erste, das über diese Entwicklung berichtete. Aufgrund des finanziellen Drucks und einer unrentablen Entwicklung hatte die Republic Bank bereits Stellen abgebaut und Anfang 2023 ihr Hypothekenvergabegeschäft aufgegeben.

Der Aktienkurs der Republic Bank stürzte von knapp über 2 Dollar zu Jahresbeginn auf etwa 1 Cent am Freitag ab, wodurch die Marktkapitalisierung auf unter 2 Millionen Dollar sank. Nach der Dekotierung von der Nasdaq im August wurden die Aktien in den außerbörslichen Handel überführt.

Dieser jüngste Vorfall ist Teil eines größeren Musters, das Regionalbanken betrifft und durch steigende Zinsen und sinkende Gewerbeimmobilienwerte noch verschärft wird. Diese Herausforderungen sind besonders akut für Bürogebäude, bei denen nach der Pandemie ein Anstieg der Leerstandsquoten zu verzeichnen war. Kredite, die durch entwertete Immobilien besichert sind, sind zunehmend schwieriger zu refinanzieren, was große Risiken birgt.

Der Zusammenbruch der Republic First Bank ist die erste Bankrotterklärung eines durch die FDIC versicherten Instituts in den USA in diesem Jahr. Der letzte Vorfall dieser Art ereignete sich im November, als die Citizens Bank in Sac City, Iowa, ihre Türen schloss. In einer typischen starken Wirtschaft werden pro Jahr nur etwa vier bis fünf Bankrotte erwartet.

Mittlerweile bekommen auch andere Banken den Druck zu spüren. Im vergangenen Monat brachte eine Investorengruppe, zu der auch der ehemalige US-Finanzminister Steven Mnuchin gehört, einen Rettungsplan im Umfang von über einer Milliarde Dollar auf den Weg, um die New York Community Bancorp vor den Auswirkungen eines schwachen gewerblichen Immobiliensektors und den Herausforderungen im Zusammenhang mit der kürzlich erfolgten Übernahme einer in Schwierigkeiten geratenen Bank zu retten.