Das wirtschaftliche Tanzparkett war noch nie so spannend. Die großen Weltmächte bewegen sich im Rhythmus von Finanzen und Strategie und beeinflussen so direkt die globale Dominanz des US-Dollars. Die BRICS-Staaten gewinnen in ihrem Bestreben, ihre Bindungen zum US-Dollar zu kappen, an Dynamik und könnten so die globale wirtschaftliche Vorherrschaft neu gestalten.

Träume der BRICS von einer De-Dollarisierung

Dieser Vorstoß, den US-Dollar im internationalen Handel aufzugeben, ist nicht nur eine flüchtige Laune, sondern ein strategisches Manöver, das tief in den langfristigen Wirtschaftsplänen der BRICS-Länder verwurzelt ist. Der Block ist aktiv bestrebt, seine Mitgliederzahl zu erweitern, und lädt neue Länder ein, sich seiner Bewegung zur Verwendung einer BRICS-Währung oder anderer lokaler Währungen anzuschließen. Dieser wachsende Einfluss in Handels- und geopolitischen Angelegenheiten deutet auf eine mögliche Verschiebung der globalen Machtdynamik hin, die die wirtschaftliche Schlagkraft der USA in Frage stellt.

Zahlreiche Länder sind von der Verpflichtung des Blocks, die globale Finanzinfrastruktur umzugestalten, fasziniert, wenn sie den BRICS-Staaten beitreten. Dieses wachsende Bündnis repräsentiert über 40 Prozent der Weltbevölkerung und erwirtschaftet etwa ein Viertel des weltweiten BIP.

Ihre Wirtschaftswachstumsraten übertreffen derzeit jene der USA, die mit Inflation und schwankenden Wirtschaftsindikatoren zu kämpfen haben. Die Verschiebung der globalen Handelsmuster zugunsten der BRICS-Staaten könnte die Vorherrschaft des US-Dollars weiter untergraben und sich im weiteren Sinne auf die US-Wirtschaft und ihre wachsende Staatsverschuldung auswirken.

China, ein wichtiger Akteur innerhalb der BRICS-Staaten, weist einen erheblichen Handelsüberschuss mit den USA auf und verkauft im Grunde mehr an Amerika, als es kauft. Diese Beziehung nährt das Handelsdefizit der USA und erhöht effektiv die Staatsverschuldung, da mehr Dollar abfließen als eingehen. Ebenso haben Brasilien und Indien als wichtige Handelspartner der USA durch ihre Wirtschaftspolitik und Handelsströme erheblichen Einfluss auf die Handelsbilanz und den Schuldenstand Amerikas.

Prognose der Haushaltszukunft

Die USA haben mit einer steigenden Staatsverschuldung zu kämpfen und die Prognose sieht nicht besonders rosig aus.

Das Congressional Budget Office (CBO) prognostiziert, dass die US-Staatsverschuldung bis 2054 schwindelerregende 141 Billionen Dollar erreichen könnte, was sage und schreibe 166 Prozent des prognostizierten BIP von 85,2 Billionen Dollar entspräche. Dieses exponentielle Schuldenwachstum ist in erster Linie auf die steigenden Zinskosten und die anhaltenden Defizite zurückzuführen, die die Nettoausgaben für Zinsen nicht mit einschließen.

Bei genauerer Betrachtung der Haushaltsprognose wird erwartet, dass die Staatsverschuldung im Jahr 2029 ihren Höhepunkt erreichen und im Verhältnis zum BIP den höchsten Stand aller Zeiten erreichen wird, bevor sie ihren Aufwärtstrend fortsetzt. Diese enorme Verschuldung wird wahrscheinlich das Wirtschaftswachstum verlangsamen, die Zinszahlungen an ausländische Schuldner in die Höhe treiben und erhebliche Risiken für die Haushalts- und Wirtschaftsaussichten der USA darstellen. Sie könnte auch die Flexibilität künftiger Gesetzgeber bei ihren politischen Entscheidungen einschränken.

Quelle: Congressional Budget Office

Die Staatsausgaben, die im historischen Vergleich bereits hoch sind, werden voraussichtlich nur noch weiter steigen und bis 2054 27,3% des BIP erreichen. Dieser Anstieg ist auf die steigenden Kosten im Zusammenhang mit wichtigen Gesundheitsprogrammen, insbesondere Medicare, zurückzuführen. Auf der Einnahmenseite wird trotz Schwankungen im nächsten Jahrzehnt ein Anstieg erwartet, da das Einkommenswachstum die Einnahmen aus der Einkommensteuer erhöhen dürfte.

Wirtschaftliche Anpassungen und Erkenntnisse

Die Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft werden durch das für die nächsten drei Jahrzehnte erwartete langsamere Bevölkerungswachstum gedämpft. Ohne einen Schub durch Einwanderung könnte die Bevölkerung bis 2040 sogar zu schrumpfen beginnen. Das Wirtschaftswachstum wird wahrscheinlich auch durch ein langsameres Wachstum der Erwerbsbevölkerung und eine gedämpfte Kapitalakkumulation gebremst, die durch hohe Staatsverschuldungen noch verschärft wird.

Trotz der düsteren langfristigen Aussichten wird erwartet, dass sich die Inflation bis 2026 auf das langfristige Ziel der Federal Reserve von 2% abschwächt und sich danach stabilisiert. Die Zinsen werden voraussichtlich steigen, was auf den steigenden Kreditbedarf des Bundes und einen wachsenden Anteil der Kapitaleinkünfte am Gesamteinkommen zurückzuführen ist.

Diese fiskalische Dynamik spiegelt Anpassungen der früheren Prognosen des CBO wider und lässt auf ein etwas weniger düsteres Finanzszenario schließen als zuvor erwartet. Dies ist auf eine Kombination aus geringeren diskretionären Ausgaben aufgrund gesetzlicher Obergrenzen und einer optimistischen Prognose hinsichtlich der Einwanderung zurückzuführen, die das potenzielle Arbeitskräftepotenzial erhöht.