Medienberichten zufolge zahlte die Silicon Valley Bank (SVB) vor der Pleite allen anspruchsberechtigten Mitarbeitern Jahresboni aus, während ihr CEO Aktienoptionen einlöste.
Laut einer SEC-Meldung verkaufte SVB-CEO Greg Becker am 27. Februar Bankaktien im Wert von 2,27 Millionen Dollar. Die Verkäufe waren Teil eines 10b5-1-Programms, das Becker am 26. Januar einreichte.
Aus einer weiteren Einreichung bei der SEC ging hervor, dass Becker im Januar Aktien im Wert von 1,1 Millionen Dollar verkauft hatte, um seine Steuerschuld zu decken. Den Unterlagen zufolge verkaufte der CEO seine Aktien größtenteils für Werte zwischen 285 und 302 Dollar.
Unterdessen hieß es in einem CNBC-Bericht, die Spitzenmanager der in Schwierigkeiten geratenen Bank, darunter der CEO, hätten vor dem Zusammenbruch Aktien im Wert von 4,5 Millionen Dollar verkauft.
Bekommt die SVB ein Rettungspaket?
Diese neuen Enthüllungen rücken die SVB noch stärker ins Rampenlicht. Sie ist die größte pleitegegangene US-Bank seit der Finanzkrise 2008 und mehrere Interessenvertreter fordern bereits eine staatliche Rettungsaktion.
Der Milliardär und Investor Bill Ackman forderte die Regierung auf, die Bank zu retten, da mehrere große Unternehmen mit Risikokapital sie nutzen. Laut Ackman könnte der Zusammenbruch der SVB verheerende Folgen für die Wirtschaft haben.
Ackman merkte an, dass es unwahrscheinlich sei, dass eine andere Privatbank die SVB retten würde, wenn man bedenke, was die Aufsichtsbehörde JPMorgan angetan habe, als diese Bear Stearns rettete.
Er fügte hinzu:
„Um es klar zu sagen: Ein Rettungspaket sollte darauf ausgerichtet sein, die Einleger der SVB zu schützen, nicht die Aktionäre oder das Management. Wir sollten weder schlechtes Risikomanagement belohnen noch Aktionäre vor Risiken schützen, die sie wissentlich eingegangen sind.“
Mehrere Mitglieder der Krypto-Community haben das Scheitern der SVB als Beweis für die Heuchelei der US-Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträger bezeichnet.
Die kryptofeindliche Senatorin Elizabeth Warren ist insbesondere wegen ihrer Tweets über Schein-Krypto-Audits in die Kritik geraten, während regulierte Banken zusammenbrechen.