Laut Cointelegraph hat Andre Cronje, Mitbegründer von Sonic Labs, Bedenken hinsichtlich der Praktikabilität von Layer-2-Appchains (L2) für Entwickler geäußert. In einem Beitrag vom 13. Oktober auf X hob Cronje Probleme wie hohe Infrastrukturkosten, fragmentierte Liquidität und unzureichende Entwicklerunterstützung hervor, die seiner Meinung nach die weit verbreitete Einführung von Appchains behindern. Appchains sind maßgeschneiderte Blockchains, die auf die spezifischen Anforderungen dezentraler Anwendungen (DApps) oder bestimmter Funktionen zugeschnitten sind.

Cronjes Hauptkritikpunkt sind die hohen Kosten, die mit der Bereitstellung und Wartung von Appchains verbunden sind. Er wies darauf hin, dass sich die Infrastrukturkosten, einschließlich der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Oracles, schnell summieren. Cronje gab bekannt, dass die Infrastrukturkosten seines Teams in diesem Jahr bereits 14 Millionen US-Dollar erreicht haben, was es für Entwickler schwierig macht, sich auf ihre Kernanwendungen und -benutzer zu konzentrieren. Hilmar Orth, Gründer von Gelato Network, widersprach jedoch Cronjes Einschätzung. Orth argumentierte, dass die erforderliche Infrastruktur jetzt über Rollup-as-a-Service (RaaS)-Anbieter leicht zugänglich sei, sodass Entwickler die Infrastruktur nicht mehr von Grund auf neu aufbauen müssten. Er betonte, dass die Unterstützung durch Framework-Teams und RaaS-Anbieter leicht verfügbar sei, was Cronjes Bedenken hinsichtlich der Isolation entgegenwirkte.

Cronje äußerte auch Bedenken hinsichtlich der Liquiditätsfragmentierung in Appchains und behauptete, dass die Liquidität auf Brücken verlagert werde, die zentralisiert und anfällig für Angriffe seien. Marc Boiron, CEO von Polygon Labs, schlug den AggLayer als Lösung für diese Liquiditätsprobleme vor, indem er ein interoperables Netzwerk von Appchains schuf. Boiron’s Haltung spiegelte Optimismus hinsichtlich des Liquiditätsmanagements von Appchains wider, wenn es über mehrere Ketten hinweg fungibel gemacht würde, um Fragmentierungsrisiken effektiv zu reduzieren. Orth wiederholte diesen Optimismus und behauptete, dass Rollups bereits mit integrierten Brücken und Market Makern ausgestattet seien und dass schnellere ZK-Proofs den Geldfluss optimierten.

Cronje erklärte weiter, dass L2s als Appchains keine Community von Benutzern oder Entwicklern hätten, was die Netzwerkeffekte mindere, die für das Gedeihen von Appchains notwendig seien. Boiron widersprach dem und behauptete, dass Community- und Netzwerkeffekte lebendig und gesund seien und viele Mitwirkende dabei halfen, den AggLayer zu vergrößern. Hilmar widerlegte auch die Community-Aussagen von Cronje und Boiron und argumentierte, dass Entwickler oft miteinander um Benutzer konkurrieren, anstatt zusammenzuarbeiten. Die anhaltende Debatte zwischen Cronje, Orth und Boiron gewinnt auf X weiterhin an Aufmerksamkeit und verdeutlicht die Meinungsverschiedenheiten zu L2s als Appchains.