In einer ruhigen Nacht im Oktober 2024, in einer kleinen Stadt in Kanada, saß Peter Todd an seinem gewohnten Computer, seine Finger tippten geschickt auf der Tastatur. Auf seinem Desktop lagen die neuesten Codes eines Krypto-Projekts, hinter ihm stapelten sich technische Bücher und Forschungsunterlagen. Todd ist ein typischer Technik-Nerd, der in seiner eigenen Welt vertieft ist. Erst als er eine Nachricht von einem Freund erhielt, wandte er seinen Blick von dem Code ab.
"Peter, du musst dir diese neue HBO-Dokumentation ansehen. Du bist in den Schlagzeilen – es wird behauptet, du seist Satoshi Nakamoto." Die Nachricht kam mit einem Link.
Todd starrte einige Sekunden lang. Er öffnete den Link, und einen Moment später erschien ein Clip der Dokumentation (Digitale Währung: Das Rätsel um Bitcoin) auf dem Bildschirm, in dem Regisseur Karen Hobeck vor der Kamera behauptete: "Nach gründlicher Untersuchung glauben wir, dass Peter Todd möglicherweise der geheimnisvolle Bitcoin-Gründer Satoshi Nakamoto ist."
Plötzliche Anschuldigungen
Diese Dokumentation erzählt ausführlich die Ursprungsgeschichte von Bitcoin und behauptet, den Schleier um Satoshi Nakamoto zu lüften. Hobecks "Beweiskette" umfasst Todds technischen Hintergrund, die Identität seines Vaters als Wirtschaftswissenschaftler und seine frühen Beiträge zur Bitcoin-Community. Die Dokumentation behauptet sogar, dass Todd, als Satoshi Nakamoto das Bitcoin-Whitepaper veröffentlichte, trotz seines Alters von nur 23 Jahren bereits außergewöhnliche technische Fähigkeiten gezeigt hatte.
Todds Name erschien daraufhin in den Schlagzeilen weltweit. Die Identität von Satoshi Nakamoto bleibt seit jeher das größte Rätsel im Bereich der Kryptowährungen. Seit der Geburt von Bitcoin wurden 1,1 Millionen Bitcoins dieses anonymen Genies nie transferiert. Wenn diese Bitcoins genutzt werden, könnte das enorme Auswirkungen auf die globalen Märkte haben. Als Satoshi Nakamoto bezeichnet zu werden, bedeutet nicht nur, ein enormes Symbol des Reichtums zu besitzen, sondern auch, ins Zentrum von Aufmerksamkeit und Verdacht zu geraten.
Todds Reaktion
Angesichts dieser Anschuldigungen äußerte Todd sofort in den sozialen Medien: "Ich erkläre hiermit feierlich, dass ich definitiv nicht 'Satoshi Nakamoto' bin. Diese Dokumentation ist extrem unverantwortlich und hat mein Leben in grundlose Verschwörungstheorien verwickelt."
Todd ist wütend und hilflos. In seiner Erklärung schrieb er, die Schlussfolgerung des Regisseurs Hobeck basiere völlig auf einer Reihe von "Zufällen", wie beispielsweise seinem beruflichen Hintergrund, technischen Beiträgen und der Zeit seiner Beteiligung, während die entscheidende Tatsache ignoriert wurde – dass er nicht einmal im frühesten Bitcoin-Entwicklungsteam war. Er sagte: "Wenn ich wirklich Satoshi Nakamoto wäre, wäre ich längst in den Ruhestand gegangen und würde ein sorgenfreies Leben führen, anstatt jeden Tag Code zu schreiben."
Noch besorgniserregender für Todd ist, dass solche Anschuldigungen seine Sicherheit gefährden könnten. Er erklärte: "Jemanden öffentlich als Besitzer von riesigen Bitcoin-Beständen zu kennzeichnen, ist fast so, als würde man ihn in eine gefährliche Lage drängen." Er erinnerte sich an die frühen Jahre, als Krypto-Entwickler von Hackern angegriffen oder sogar entführt wurden, und fühlte sich zutiefst unruhig.
Reaktionen auf die Dokumentation
Sobald die Dokumentation von Hobeck veröffentlicht wurde, entbrannte sofort eine hitzige Debatte. Einige glaubten den Schlussfolgerungen des Regisseurs und waren der Meinung, Todd sei Satoshi Nakamoto; andere äußerten Skepsis und wiesen darauf hin, dass der Dokumentation an stichhaltigen technischen und logischen Beweisen fehle.
Todd ist nicht die erste Person, die als Satoshi Nakamoto angesehen wird. Vom japanisch-amerikanischen Ingenieur Dorian Satoshi Nakamoto bis zum australischen Unternehmer Craig Wright, jede Spekulation über die Identität von Satoshi ist von Lärm und Kontroversen begleitet. Aber im Unterschied dazu wurde Todd nie auf die Liste der Verdächtigen gesetzt; sein Name erschien nicht einmal auf den Kandidatenlisten für Satoshi auf irgendwelchen Websites.
Die "Anschuldigungen" der Dokumentation versetzten Todd in eine nie dagewesene Angst. Er war ursprünglich ein zurückhaltender Techniker, der sich leidenschaftlich mit Kryptographie und Blockchain-Technologie beschäftigte, sah sich nun jedoch dem unerbittlichen Verfolgen der Medien ausgesetzt.
Rückkehr zu ruhigen Tagen
In den Wochen nach der Veröffentlichung der Dokumentation wurde Todds Leben durcheinandergebracht. Seine Social-Media-Konten erhielten zahlreiche Nachrichten, in denen ihn Leute fragten, ob er beabsichtige, "zuzugeben", und andere ihn direkt beschuldigten, "zu verbergen". Sogar unbekannte Nummern riefen an und versuchten, ihn zu überzeugen, die Identität des Bitcoin-Gründers öffentlich zu machen.
Todd wies alles zurück, hielt jedoch nicht an seiner Arbeit inne. Er studierte weiterhin täglich Code und optimierte die Sicherheit von Bitcoin. In einem Interview erklärte er: "Was mich interessiert, ist die Entwicklung der Technologie und nicht diese Verschwörungstheorien."
Vielleicht ist Todds stummer Protest die beste Antwort auf all dies. Wie das Konzept im Bitcoin-Whitepaper besagt, benötigt eine dezentralisierte Welt keine mysteriöse zentrale Figur, um alles zu kontrollieren.
Ungelöstes Rätsel
Mit der Zeit kühlte die Aufregung um die Dokumentation allmählich ab, und Todd kehrte allmählich zu einem ruhigen Leben zurück. Doch das Rätsel um Satoshi Nakamoto bleibt ungelöst; vielleicht ist das das Ergebnis, das Satoshi wollte. Wie er in den frühesten Forumskommentaren sagte:
"Bitcoin ist nicht das Werk eines Einzelnen; es gehört allen."
Und Peter Todd ist nur einer von vielen, die zur Verbesserung dieser Welt beitragen.