Norwegen wird oft als Vorreiter bei bargeldlosen Transaktionen gefeiert und geht bei der Einführung digitaler Zentralbankwährungen (CBDC) besonnen vor. Obwohl Norwegen eine der bargeldlosesten Gesellschaften der Welt ist, widersteht die Regierung dem Drang, die Einführung von CBDC zu überstürzen.

Eine von der norwegischen Regierung eingesetzte Task Force, die die Durchführbarkeit prüfen soll, hat empfohlen, den Prozess zu verschieben. Die Gruppe verwies auf strenge regulatorische Rahmenbedingungen, die finanzielle Zugänglichkeit und Inklusivität in einer digitalisierten Wirtschaft in den Vordergrund stellen.

Warum warten, wenn die Bargeldnutzung zurückgeht?

Bargeld ist in norwegischen Geldbörsen zu einem seltenen Anblick geworden. Eine aktuelle Umfrage der Norges Bank ergab, dass nur 2 % der Befragten bei ihrer letzten persönlichen Zahlung Bargeld verwendet haben. Trotzdem behält Bargeld seinen Ruf als sicheres und integratives Zahlungsmittel, insbesondere für schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen.

Norwegen hat bereits Gesetze erlassen, die das Recht auf die Verwendung von Bargeld bei allen Transaktionen garantieren. Dadurch wird sichergestellt, dass die finanzielle Zugänglichkeit auch bei der Weiterentwicklung digitaler Systeme ein Eckpfeiler bleibt. Die Task Force erkannte an, dass der Rückgang der Bargeldnutzung die Bedeutung einer Aktualisierung der Zahlungsvorschriften unterstreicht.

Sie betonten jedoch, dass eine überstürzte Einführung einer CBDC Risiken mit sich bringen könnte, auf deren Bewältigung sich das Land vorbereiten müsse. Die Task Force empfahl, vor der Einführung einer CBDC sicherzustellen, dass digitale Zahlungssysteme robust, sicher und zugänglich sind. Sie betonten, wie wichtig es sei, die aktuellen Finanzvorschriften anzupassen, um den Realitäten einer überwiegend digitalen Wirtschaft Rechnung zu tragen.

Was steht der norwegischen CBDC-Politik bevor?

Die Norges Bank wird den Gesetzgebern bis 2025 ihre offizielle Empfehlung zu einer CBDC vorlegen. Diese Empfehlung wird auf den Ergebnissen der Task Force und den laufenden Untersuchungen der Bank basieren.

Der stellvertretende Zentralbankgouverneur Pal Longva betonte den Wert des vorsichtigen Ansatzes der Task Force. Er merkte an, dass dieser einen klaren Rahmen für gemessene Fortschritte biete. Damit soll sichergestellt werden, dass jede zukünftige Einführung von CBDC gut informiert und sorgfältig geplant ist.

Südkorea startet mutiges CBDC-Pilotprojekt

Während Norwegen einen maßvollen Ansatz verfolgt, hat Südkorea ein CBDC-Pilotprojekt gestartet.

Diese Initiative arbeitet mit sieben großen Banken zusammen, darunter Kookmin Bank und Woori Bank. Südkoreas Pilotprojekt zielt darauf ab, die Durchführbarkeit einer digitalen Währung für den öffentlichen Einsatz bei Transaktionen zu prüfen, die von alltäglichen Einkäufen bis hin zu staatlichen Dienstleistungen reichen. Auf diese Weise möchte das Land erkunden, wie sich CBDCs in alltägliche Finanzaktivitäten integrieren lassen.

Die Financial Services Commission, die Bank of Korea und das Ministerium für Wissenschaft und IKT haben ein spezielles Inspektionsteam gebildet, um das Pilotprojekt zu überwachen. Dieses Vorhaben stellt die Einhaltung der regulatorischen Standards sicher.

Der Beitrag „Norwegen geht bei der weltweiten Einführung in Bezug auf CBDCs einen vorsichtigen Weg“ erschien zuerst auf TheCoinrise.com.