Einer Nikkei-Umfrage zufolge suchen 40 % der führenden japanischen Entwickler von Handyspielen nach Möglichkeiten, die hohen Gebühren für die Zahlungsabwicklung zu umgehen, die Apple und Google verlangen. Ein neues Gesetz, das 2025 in Kraft treten soll, wird die Vorherrschaft der beiden Technologiegiganten noch weiter in Frage stellen.
Google und Apple beherrschen zwar den Markt – und in vielerlei Hinsicht sogar die ganze Welt – der Smartphone-Anwendungen, doch Japans führende Entwickler von Handyspielen stemmen sich gegen die Konkurrenz, indem sie hohe Gebühren für die Bearbeitung von In-App-Zahlungen vermeiden.
Eine aktuelle Umfrage von Nikkei hat ergeben, dass 12 von 30 führenden Spieleentwicklern (oder 40 %) sich für webbasierte Zahlungen entscheiden, anstatt die himmlischen Provisionsgebühren von Apple und Google in Kauf zu nehmen. Diese Gebühren können bei einer In-App-Zahlung bis zu 30 % betragen.
Konami Group, Sony Group und Bandai Namco Holdings sind einige Beispiele für Unternehmen, die angeblich webbasierte Zahlungen anbieten.
Ein weiteres Beispiel ist Mixi, das kürzlich eine Website gestartet hat, auf der Spieler des beliebten RPG-Spiels Monster Strike In-Game-Gegenstände kaufen können. Nikkei Asia berichtet, dass Spieler auf diesem Weg 5 % mehr von der In-Game-Währung erhalten können, als wenn sie einen In-App-Kauf tätigen würden.
Neues Gesetz soll Unternehmen ermutigen, sich von Apple und Google abzugrenzen
Dieser Trend, Wege zu finden, die etablierten Big Tech-Konzerne zu umgehen, wird durch ein neues Kartellgesetz gefördert, das im Juni verabschiedet wurde und 2025 in Kraft treten soll. Es zielt angeblich darauf ab, die Dominanz von Apple und Google einzudämmen.
Es gibt bei Spieleentwicklern große Angst davor, sich gegen die Tech-Giganten zu behaupten und die wirtschaftliche Macht zurückzuerobern. Angesichts der juristischen Muskelkraft, die Giganten wie Nintendo in den letzten Monaten gegen kleinere Indie-Spieleentwickler wie Pocketpair eingesetzt haben, ist das verständlich.
In einem Interview mit Nikkei meinte jedoch ein leitender Angestellter eines Glücksspielunternehmens hinsichtlich webbasierter Zahlungen, dass „mit der Verabschiedung des neuen Gesetzes in Japan eine Wende eingetreten ist“.