Reaktion der Analysten auf Chinas glanzlose Konjunkturmaßnahmen: Wird ein „großer Schritt“ folgen?

Chinesische Investoren haben von den jüngsten Konjunkturmaßnahmen der Behörden mehr erwartet. Analysten versuchen, die Gründe für Chinas mangelnde Maßnahmen zur Stimulierung seiner Wirtschaft zu erklären und wie sich dies auf die Handelspartner des asiatischen Riesen auswirken könnte.

Chinas schwache Konjunkturmaßnahmen bremsen die Märkte – Analysten versuchen, die Gründe für diese Maßnahmen zu erklären

Die jüngsten Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Ankurbelung der Volkswirtschaft haben bei den Anlegern höhere Erwartungen geweckt. Diese Maßnahmen wurden zunächst mit Optimismus aufgenommen und führten zu zweistelligen Kursanstiegen an den chinesischen Aktienbörsen. Doch das Ausbleiben neuer Ankündigungen bremste diese Dynamik und ließ die Märkte voller Erwartungen zurück.

Chinas Maßnahmen werden angesichts der Größe seines riesigen Wirtschaftsapparats als schwach erachtet. Experten analysieren derzeit, warum sich die Behörden nicht zu einer umfassenderen Intervention entschlossen haben. Einige meinen, dies sei auf ein vorsichtiges Vorgehen zurückzuführen, mit dem eine weitere Verschärfung des bereits hohen Schuldenniveaus der chinesischen Wirtschaft vermieden werden solle. Andere argumentieren jedoch, die Ausgabe großer Geldmengen könne auch eines der Ziele des chinesischen Staates beeinträchtigen: die Internationalisierung des Yuan.

Dennoch enttäuschten die vom Vorsitzenden der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Zheng Shanjie, angekündigten 200 Milliarden Yuan für Infrastrukturprojekte viele, die mit einem „großen Schritt“ der chinesischen Behörden gerechnet hatten.

Chinesische Experten aus dem Umfeld der Regierung schätzen, dass das nötige Konjunkturpaket bei knapp 10 Billionen Yuan liegen wird, verteilt auf ein oder zwei Jahre und finanziert durch die Ausgabe neuer Staatsanleihen. Andere sagen voraus, dass derartige Anreize nicht ausreichen würden, um die chinesische Wirtschaft zu stützen, und erklären, der Rückgang sei „beispiellos“.

Der Ökonom Li Xunlei erklärte:

Wenn sie jedes Jahr Staatsanleihen im Wert von 5 Billionen Yuan ausgeben, werden sie über ein Jahrzehnt hinweg 50 Billionen Yuan in ultralangen Staatsanleihen ausgeben. Das wird keine Konsequenzen haben, sondern nur Positives.

Xunlei schätzt, dass dies den Verschuldungsgrad der chinesischen Wirtschaft auf 50% erhöhen würde, was immer noch unter dem der US-Wirtschaft von 120% liegt. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die chinesische Regierung bereit ist, einen so großen Schritt zu wagen.

Was denken Sie über die chinesische Wirtschaft und die jüngste Runde der Konjunkturmaßnahmen? Sagen Sie es uns im Kommentarbereich unten. #Write2Earn