Piero Cipollone, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), sprach beim Bundesbank-Symposium über das Potenzial zur Schaffung eines integrierten europäischen Kapitalmarkts für digitale Vermögenswerte. Cipollone betonte die Rolle der digitalen Technologie bei der Modernisierung der europäischen Finanzstrukturen, wobei der Schwerpunkt auf digitalen Vermögenswerten und Blockchain-Technologie lag.

„Wir haben die Chance, einen integrierten europäischen Kapitalmarkt für digitale Vermögenswerte zu schaffen“, sagt Vorstandsmitglied Piero Cipollone beim @bundesbank Symposium zur Zukunft des Zahlungsverkehrs. Mit anderen Worten: eine digitale Kapitalmarktunion https://t.co/WiuBkzdnKm pic.twitter.com/cTCG2bbpjr

— Europäische Zentralbank (@ecb) 7. Oktober 2024

Cipollone befürwortet Tokenisierung und DLT für Europas finanzielle Zukunft

Er sagte, dass die Grundlagen der Finanzwelt, wie das System der doppelten Buchführung, im 14. Jahrhundert von italienischen Buchhaltern entwickelt wurden. Alle diese Prinzipien gelten für die heutigen Märkte, die hochentwickelt und teuer sind. In Europa ist die Fragmentierung der Finanzsysteme auf Unterschiede in den nationalen Gesetzen zurückzuführen.

Laut Cipollone ist die Digitalisierung die Zukunft der europäischen Finanzmärkte. In diesem Fall können Tokenisierung und DLT Prozesse erleichtern, Kosten senken und die Markteffizienz steigern. Die Tokenisierung entkoppelt daher Vermögenswerte von zentralisierten Systemen und macht die Transaktionen effizienter und transparenter. Er sagte, dies könne zur Schaffung eines Binnenmarkts in Europa für den Handel mit diesen digitalen Vermögenswerten beitragen.

Darüber hinaus warnte Cipollone auch vor Gefahren. Wenn die Länder nicht kooperieren, können die digitalen Märkte fragmentiert werden. Die Zentralbanken müssen sicherstellen, dass digitale Transaktionen mit sicherem und risikofreiem Zentralbankgeld abgewickelt werden.

EZB drängt auf frühzeitige Zusammenarbeit für digitale Kapitalmärkte in Europa

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, forderte Cipollone Zentralbanken, Regulierungsbehörden und Finanzinstitute auf, frühzeitig zusammenzuarbeiten. Er schlug vor, ein „europäisches Register“ oder eine gemeinsame Basis für die Vermögenswerte einzurichten, die die digitale Umgebung definieren, damit alle miteinander interagieren können.

Abschließend betonte die EZB-Führung, dass Europa die Chance habe, eine echte digitale Kapitalmarktunion zu entwickeln und aufzubauen. In diesem Prozess kommt den Zentralbanken eine entscheidende Verantwortung zu, diesen Wandel zu erleichtern und gleichzeitig die Stabilität des Finanzsystems zu wahren und Innovationen zu fördern.