SEC gegen Rivetz

JEREWAN (CoinChapter.com) — Ein Bundesrichter hat zugunsten der US-Börsenaufsicht SEC gegen Rivetz Corp und seinen CEO Steven Sprague im Zusammenhang mit ihrem Initial Coin Offering (ICO) im Jahr 2017 entschieden. Das Urteil kam zu dem Schluss, dass der Verkauf des Ethereum-basierten Rivetz-Tokens (RvT) durch das Unternehmen ein nicht registriertes Wertpapierangebot darstellte.

Rivetz verkaufte Token im Wert von 18 Millionen Dollar ohne Registrierung

In einem Urteil vom 30. September entschied Richter Mark Mastroianni, dass Rivetz und Sprague gegen Wertpapiergesetze verstoßen hätten, indem sie RvT-Token verkauften, ohne sie zu registrieren. Das Unternehmen sammelte 18 Millionen Dollar von über 7.200 Investoren ein, von denen ein erheblicher Teil in den USA ansässig war. Die RvT-Token wurden als Teil eines Sicherheitsökosystems vermarktet, das Rivetz entwickeln wollte, aber das Projekt blieb unvollendet.

SEC vs. Rivetz: Zusammenfassendes Urteil. Quelle: US-Bezirksgericht

Sprague argumentierte, dass der RvT-Token ein Softwareprodukt und kein Wertpapier sei. Das Gericht stellte jedoch fest, dass der Rivetz-Token die Kriterien eines Wertpapiers auf der Grundlage des Howey-Tests erfüllte. Die SEC hatte argumentiert, dass die Token in der Erwartung eines Gewinns verkauft wurden, der aus den Bemühungen des Unternehmens zum Aufbau seiner Plattform resultierte.

Anwendung des Howey-Tests auf den Rivetz-Token-Verkauf

Der Howey-Test bestimmt, ob ein Finanzprodukt als Wertpapier gilt. In diesem Fall stellte das Gericht fest, dass Rivetz den RvT-Token als eine Investition beworben hatte, die an den zukünftigen Erfolg des Unternehmens gebunden war. Richter Mastroianni stellte fest, dass die Token „keine zusätzlichen Verwendungsmöglichkeiten oder inhärenten Wert“ hätten, da das Unternehmen das versprochene Sicherheitsökosystem noch nicht entwickelt habe. Dies deutete darauf hin, dass der Wert des Tokens vollständig von Rivetz‘ Fortschritten abhängig war und die Anforderungen des Tests erfüllte.

Das Gericht betonte, dass die RvT-Token nur als ERC-20-Token auf der Ethereum-Blockchain fungierten und darüber hinaus keinen Nutzen hätten, und bekräftigte damit die Feststellung, dass es sich nach US-amerikanischem Recht um Wertpapiere handele.

SEC setzt Regulierungsmaßnahmen gegen ICOs fort

Die SEC reichte ihre Klage gegen Rivetz und Steven Sprague im September 2021 ein. In der Klage wurde behauptet, dass das ICO durch den Verkauf nicht registrierter Token gegen Wertpapiergesetze verstoßen habe. Dieser Fall ist Teil der laufenden Maßnahmen der SEC gegen Kryptounternehmen, die bei ihren ICOs gegen US-Vorschriften verstoßen haben.

Das Gericht ordnete an, dass die SEC mit Sprague zusammenarbeiten solle, um die notwendigen Abhilfemaßnahmen festzulegen. Dazu könnten Geldstrafen oder andere Maßnahmen gehören. Die Frist hierfür ist der 22. Oktober. Das Ergebnis könnte sich auf andere Fälle auswirken, in denen es um nicht registrierte Token-Verkäufe geht.

Dieser Fall ähnelt einem anderen Verfahren der SEC gegen Opporty International. In diesem Fall stellte das Gericht fest, dass das Unternehmen und sein Gründer während ihres ICO nicht registrierte Wertpapiere verkauft und dabei 600.000 US-Dollar eingenommen hatten.

SEC vs. Opporty International: Teilweises summarisches Urteil. Quelle: US-Bezirksgericht, Eastern District of New York

Steven Sprague hat keine Kommentare zur Entscheidung des Gerichts abgegeben. Die Entscheidung des Gerichts könnte zukünftige Entscheidungen von Kryptounternehmen beeinflussen, die ICO-Angebote in Erwägung ziehen.

Der Beitrag „SEC erwirkt Urteil gegen Rivetz wegen illegaler Beschaffung von 18 Millionen US-Dollar“ erschien zuerst auf CoinChapter.