Laut der Financial Times prüft die Schweizer Börse SIX, die drittgrößte in Europa, die Möglichkeit, im Land eine neue Bitcoin- und Kryptobörse zu eröffnen, um sich für die Konkurrenz durch Börsen wie Binance, OKX und Coinbase zu positionieren.

SIX Group plant neuen Bitcoin-Handelsplatz

Bjørn Sibbern, Global Head of Exchanges bei der SIX Group, betonte das Potenzial der Schaffung einer Plattform zur Erleichterung des Spot-Handels mit Kryptowährungen und Derivaten und stellte fest, dass Kryptowährungen zu einer weltweit anerkannten Anlageklasse geworden sind.

Dem Bericht zufolge will die Börse ihren Ruf und den fortschrittlichen Regulierungsrahmen der Schweiz für digitale Vermögenswerte nutzen, um große institutionelle Anleger anzuziehen.

Trotz des wachsenden Interesses zögern traditionelle Finanzunternehmen, Krypto-Handelsplattformen einzurichten, da sie sich Sorgen um die Klarheit der Vorschriften und Reputationsrisiken machen. Während einige große Unternehmen, darunter die Deutsche Börse, Nomura und Standard Chartered, ihre Krypto-Börsen eröffnet haben, bleiben andere vorsichtig.

So hat CBOE Global Markets beispielsweise kürzlich seinen Krypto-Spothandelsplatz geschlossen und dabei unzureichende regulatorische Vorgaben als Grund genannt. Auch die CME Group hatte Anfang des Jahres erwogen, in den Bitcoin-Handel einzusteigen, hat seitdem aber angedeutet, dass sie keine unmittelbaren Pläne hat.

Das kryptofreundliche Umfeld der Schweiz

Laut Sibbern hat die kürzliche Zulassung von Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs (Exchange Traded Funds) durch die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erneutes Interesse bei Privat- und institutionellen Anlegern geweckt.

Obwohl der Bitcoin-Preis in den letzten zwei Monaten erheblichen Schwankungen unterworfen war – von einem Höchststand von rund 72.000 Dollar zu Beginn dieses Jahres auf einen aktuellen Handelspreis von 59.800 Dollar – ist er seit Jahresbeginn immer noch um 40 Prozent gestiegen, was die Attraktivität des Vermögenswerts für Investoren und das Vertrauen in seine anhaltende Wertsteigerung trotz mittelfristiger Herausforderungen unterstreicht.

Der Bericht stellt weiter fest, dass sich die Schweiz dank ihrer umfassenden Gesetze für den Handel und die Verwahrung digitaler Vermögenswerte zu einem der „kryptofreundlichsten Rechtsräume“ Europas entwickelt hat.

Sibbern merkte an, dass SIX aktiv nach Möglichkeiten sucht, ihr Angebot in Europa zu erweitern, wobei der Handel mit Kryptowährungen eine wichtige Rolle spielt. Er betonte jedoch, dass sich jeder neue Handelsplatz ausschließlich an institutionelle Anleger wie Vermögensverwalter und nicht an Privathändler richten würde. Sibbern sagte der Nachrichtenagentur weiter:

Wir suchen nach anderen Möglichkeiten für unsere Expansion in Europa und in diesem Zusammenhang prüfen wir auch, ob Krypto ein Teil davon sein sollte. Wir sehen den Trend, dass immer mehr globale Banken und Institutionen Krypto betrachten

SIX betreibt in einem Joint Venture mit der japanischen SBI Group auch eine Krypto-Derivateplattform namens AsiaNext. Sibbern bemerkte, dass sie prüfen, ob dieses Modell in Europa repliziert werden soll.

Die Schweizer Börse, die 120 Banken gehört, betreibt bereits eine digitale Börse, an der seit 2018 mehrere digitale Anleihen notiert sind, was ihr Engagement für die Integration digitaler Vermögenswerte in ihre Geschäftstätigkeit zeigt.

Ausgewähltes Bild von DALL-E, Diagramm von TradingView.com 

Quelle: NewsBTC.com

Der Beitrag „Bitcoin-Börse in Sicht für Europas drittgrößte Börse – Details“ erschien zuerst auf Crypto Breaking News.