Die Kryptowährungsbörse Kraken hat in ihrem laufenden Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) einen wichtigen Schritt unternommen, indem sie als Reaktion auf die im vergangenen November eingereichte Klage der Aufsichtsbehörde ein Schwurgerichtsverfahren forderte.

Der Antrag auf ein Schwurgerichtsverfahren wurde in einer Gerichtsakte vom Donnerstag bekannt gegeben. Dieser Schritt von Kraken erfolgt, nachdem ein kalifornischer Richter letzten Monat entschieden hatte, dass die Klage der SEC gegen die Börse vor Gericht verhandelt werden soll.

Kraken bestreitet die Vorwürfe der SEC

In seiner Klageschrift bestreitet Kraken die Vorwürfe der SEC, dass sie sich illegal verhalten habe, entschieden. Die Börse hat 18 verschiedene Verteidigungsargumente vorgebracht. Darüber hinaus hat Kraken die grundlegende Grundlage der Anklage der SEC gegen sie angefochten.

Die juristische Debatte der Börse konzentriert sich hauptsächlich auf ihre Sicht des Securities Act und des Exchange Act. Kraken argumentiert, dass keines dieser Gesetze Kryptowährungen explizit einschließt.

Kraken ergänzte seine Argumentation mit der Erklärung, dass das Unternehmen künftig nicht mehr verpflichtet sei, sich bei der SEC als Börse, Broker-Dealer oder Clearing-Agent zu registrieren.

„Bei den digitalen Vermögenswerten selbst kann es sich nicht um Anlageverträge handeln, da sie keine der Rechte und Pflichten einer Aktie, einer Anleihe oder eines anderen Finanzvermögens beinhalten, das nach Aussage des Kongresses der Regulierung durch die SEC unterliegt“, erklärte Kraken in seinem Antrag.

Kraken gibt über 220 Krypto-Listings weltweit zu

Die Börse gibt zu, weltweit über 220 Krypto-Assets zu listen. Kraken gab auch an, dass sie Dienstleistungen wie Margin-Handel und einen außerbörslichen Handelsschalter anbietet.

Kraken argumentierte jedoch, dass das Anbieten dieser Dienste das Unternehmen nicht zu einer Wertpapierbörse, Clearing-Agentur oder einem Broker-Dealer mache.

Kraken warf der SEC außerdem vor, eine Klage ohne angemessene Ankündigung eingereicht zu haben. Die Börse betonte auch, dass die Maßnahmen der Regulierungsbehörde gegen die Börse ihre Rechte aus dem ersten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verletzen.

Die Aufsichtsbehörde hatte zuvor behauptet, dass Kraken seit 2020 mit seinen Krypto-Geschäften über 43 Millionen US-Dollar verdient habe. Zu diesem Zeitpunkt erklärte die SEC, dass die Börse sich nicht bei ihnen registriert habe.

Dieser Fall ist Teil eines umfassenderen Vorgehens der SEC gegen Kryptowährungsbörsen. Die SEC hatte ähnliche Klagen gegen die Branchenriesen Binance und Coinbase eingereicht.