Abgeordnete der regierenden südkoreanischen People Power Party haben vorgeschlagen, die Einführung einer 20-prozentigen Steuer auf Gewinne aus dem Kryptohandel bis 2028 zu verschieben.

Der letzte Woche eingereichte Vorschlag erfolgt vor dem Hintergrund von Bedenken, dass eine schnelle Steuereinführung koreanische Investoren von einem Kryptomarkt abschrecken könnte, der bereits von negativer Stimmung geplagt ist.

Die vorgeschlagenen Steuerregeln würden von Anlegern die Zahlung einer hohen Steuer auf Jahresgewinne von über 2,5 Millionen Won (ca. 1.800 US-Dollar) verlangen.

Im Gegensatz dazu gilt die Kapitalertragssteuer auf Aktienhandel in Südkorea nur für Gewinne über 50 Millionen Won (rund 36.000 Dollar). Die Diskrepanz hat in der Krypto-Community erhebliche Kritik hervorgerufen.

Debatte über die Steuerpolitik

Nach einem Anstieg von 65 % im ersten Quartal ist der Bitcoin-Kurs seit dem 31. März in einem von makroökonomischen Kräften und Angebotsspitzen gebeutelten Markt um 9 % gefallen.

Die Debatte über diese Steuerpolitik hat seit ihrer geplanten Einführung im Jahr 2021 zu zahlreichen Verzögerungen geführt.

Die Mitte-Rechts-Partei People Power Party hatte im Rahmen ihres Wahlkampfes zu Beginn dieses Jahres versprochen, die Einführung der Steuer um zwei Jahre zu verschieben.

Dies steht im Einklang mit ihrer umfassenderen Strategie, den Markt für digitale Vermögenswerte zu unterstützen und gleichzeitig einen umfassenden Regulierungsrahmen zu schaffen.

Trotz seiner relativ geringen Bevölkerung von knapp 52 Millionen Menschen übt Südkorea erheblichen Einfluss auf den globalen Kryptomarkt aus.

Im ersten Quartal dieses Jahres ermöglichte der koreanische Won ein Krypto-Handelsvolumen von 456 Milliarden US-Dollar und übertraf damit das in US-Dollar gehandelte Volumen von 455 Milliarden US-Dollar.

Der vorgeschlagene Steueraufschub ist Teil eines umfassenderen Pakets regulatorischer Maßnahmen, die potenzielle Exzesse eindämmen und die Marktstabilität gewährleisten sollen.

VASP-Gesetz

Im Laufe dieser Woche wird Südkorea sein Gesetz zum Schutz von Nutzern virtueller Vermögenswerte in Kraft setzen. Das Gesetz verpflichtet Anbieter virtueller Vermögenswerte (VASPs), Nutzereinlagen und virtuelle Vermögenswerte von ihren eigenen Beständen zu trennen und gleichzeitig Maßnahmen zur Bekämpfung unfairer Handelspraktiken einzuführen.

Darüber hinaus bereitet die Regierung die Grundlagen für einen umfassenden Rahmen für digitale Vermögenswerte vor, der eine stärkere Kontrolle der Branche für virtuelle Vermögensdienstleistungen ermöglichen soll.

Callan Quinn ist der in Hongkong ansässige Asienkorrespondent von DL News. Kontaktieren Sie uns unter callan@dlnews.com.