Historisch gesehen hassen Kryptohändler den September.
„Seit Beginn des Bitcoin-Handels im Jahr 2010 ist der Vermögenswert im September durchschnittlich um 4,5 Prozent gefallen“, schrieb Matt Hougan, Chief Investment Officer beim Kryptofondsmanager Bitwise, am Montag in einem Blog.
Bitcoin ist in diesem Monat bereits um 4,3 % gefallen, etwas weniger als die durchschnittliche Performance im September von minus 4,5 %, wobei noch fast zwei Drittel des Monats übrig sind.
Marktbeobachter gehen jedoch davon aus, dass Bitcoin bald aus seiner Krise herauskommen wird.
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Die Federal Reserve wird diesen Monat voraussichtlich die Zinsen senken. Marktteilnehmer erwarten, dass die geldpolitische Anpassung die Verbraucherpreise stabilisieren und die Inflation unter Kontrolle halten wird.
Die erste Zinssenkung der Fed seit vier Jahren könnte eine Rückkehr zu einem lockeren Wirtschaftsumfeld bedeuten, das das Interesse an risikoreichen Anlagen wie Kryptowährungen und Technologieaktien ankurbelt.
Die Frage bleibt, wie groß die Zinssenkung sein wird. Das FedWatch-Tool der CME Group schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 0,5% bzw. 0,25% auf 17% bzw. 83%. Letzte Woche lagen diese Chancen noch bei 31% bzw. 69%. Die Fed wird voraussichtlich am 18. September handeln.
„Obwohl weitgehend Konsens darüber besteht, dass leichteres Geld in Sicht ist, passen die Anleger ihre Einsätze fieberhaft an“, schrieb Hougan.
Rennen ums Weiße Haus
Auch die US-Präsidentschaftswahlen im November werden voraussichtlich den Preis von Bitcoin beeinflussen, der als Joker fungiert und zu erhöhter Volatilität führen könnte.
„Wir werden sehen, wie der Markt darum kämpft, Tritt zu fassen, bis wir mehr Klarheit über die künftige Führung und Politik haben“, schrieb Hougan.
Die Kryptoindustrie hat Hunderte Millionen Dollar in die Lobbyarbeit für kryptofreundliche Gesetze gesteckt.
Das scheint Wirkung gezeigt zu haben. Der republikanische Kandidat und ehemalige Präsident Donald Trump hat sich in diesem Wahlzyklus der Branche verschrieben. Er hat versprochen, Amerika zur Krypto-Hauptstadt der Welt zu machen, wenn er ins Weiße Haus gewählt wird, und den kryptoskeptischen Börsenchef Gary Gensler zu entlassen.
Die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris hat ihre Ansichten zu Krypto nicht kundgetan. Während die Biden-Regierung als kryptofeindlich gilt, hat ihr Wahlkampfteam erklärt, Harris wolle die Beziehung der Partei zu dem Vermögenswert „neu ausrichten“.
Trump und Harris traten am Dienstag in ihrer ersten Debatte gegeneinander an, doch keiner von beiden erwähnte das Thema.
Die Abwesenheit beweise, „dass Krypto für die beiden Präsidentschaftskandidaten bei weitem nicht so wichtig ist wie für uns in der Web3-Welt“, sagte Tim Kravchunovsky, Gründer und CEO des dezentralen Telekommunikationsnetzwerks Chirp.
Dennoch trübt die Unsicherheit auf dem Markt die Stimmung der Händler und der Bitcoin-Kurs schwankt diesen Monat weiterhin.
Und das sei für September ungewöhnlich, schrieb der Kryptoanalyseanbieter Kaiko am Montag in einer Forschungsnotiz.
„Die 30-Tage-Volatilität von Bitcoin ist auf 70 % gestiegen, fast das Doppelte des Vorjahresniveaus und nahe dem Höchststand vom März, als Bitcoin sein Allzeithoch erreichte“, schrieb Kaiko.
Auf der positiven Seite signalisiert ein volatiler Bitcoin-Markt oft eine erhöhte Marktbeteiligung, sagte das Team.
„Uptober“-Stimmung
Krypto-Experten scheinen auf das vierte Quartal zu hoffen, das historisch gesehen der beste Monat für Bitcoin war.
„Bitcoin-Investoren lieben den Oktober – schließlich wird er auch ‚Uptober‘ genannt, da Bitcoin in diesem Monat durchschnittlich um 30 % gestiegen ist“, schrieb Hougan.
Krypto-Markttreiber
Bitcoin ist heute geringfügig um 0,3 % gestiegen und wird bei 56.954 $ gehandelt.
Ether ist in den letzten 24 Stunden um 0,1 % gefallen und wird bei 2.335 $ gehandelt.
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Osato Avan-Nomayo ist unser in Nigeria ansässiger DeFi-Korrespondent. Er berichtet über DeFi und Technologie. Um Tipps oder Informationen zu Geschichten zu teilen, kontaktieren Sie ihn bitte unter osato@dlnews.com.
