Am 5. Juli veröffentlichte der bekannte Kryptoanalyst und Makroökonom Alex Krüger einen ausführlichen Thread auf der Social-Media-Plattform X, in dem er über die jüngsten Marktbewegungen und seine persönlichen Erfahrungen beim Bitcoin-Handel nachdachte.

Krügers Überlegungen zum Handel

Krüger begann mit dem Eingeständnis, dass seine jüngsten Trades nicht erfolgreich waren. Er merkte an, dass seine Analyse der makroökonomischen Trends und Aktien zutreffend gewesen sei, was ihn selbstgefällig machte, während die Korrelation zwischen Bitcoin und makroökonomischen Indikatoren zusammenbrach. Er gratulierte denjenigen, die vom Leerverkauf von Bitcoin profitiert hatten, und wies darauf hin, dass seine Trades gegen die Marktrichtung verliefen.

Marktbewegungen und Einflüsse

Krüger glaubt, dass der jüngste Rückgang der Bitcoin-Preise größtenteils auf bestimmte Marktereignisse zurückzuführen ist, insbesondere in Deutschland und an der berüchtigten Mt. Gox-Börse. Er erklärte, dass die Erwartung großer Bitcoin-Verkäufe aus diesen Quellen zum Marktrückgang beigetragen habe. Die Ankündigung des Mt. Gox-Sanierungstreuhänders, Rückzahlungen an einige Gläubiger über Kryptowährungsbörsen vorzunehmen, habe diesen Verkaufsdruck noch verstärkt. Krüger wies darauf hin, dass eine bedeutende Marktbewegung nur wenige Minuten nach der Übertragung von 47,2.000 BTC durch Mt. Gox im damaligen Wert von 2,7 Milliarden US-Dollar stattfand, was mit dem Rückgang des Bitcoin-Kurses von 58.000 auf 53.000 US-Dollar zusammenfiel.

Zukunftsaussichten und Schlüsselfaktoren

Trotz des aktuellen Verkaufsdrucks bleibt Krüger optimistisch, was die Aussichten von Bitcoin für das laufende Jahr angeht. Er nannte mehrere Gründe für seinen positiven Ausblick:

  1. Sanfte Landung: Krüger rechnet eher mit einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld als mit einer schweren Rezession.

  2. Zinssenkungszyklus der Federal Reserve: Er geht davon aus, dass die Federal Reserve mit Zinssenkungen beginnen wird, was sich positiv auf Bitcoin auswirken könnte.

  3. Krypto-Makro-Korrelation taucht wieder auf: Da der Verkaufsdruck aus Deutschland und von Mt. Gox nachlässt, erwartet Krüger, dass sich die Korrelation zwischen makroökonomischen Trends und Bitcoin wieder verstärkt.

  4. Trumps Sieg: Er glaubt, dass ein Sieg von Donald Trump bei den bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen ein günstigeres regulatorisches Umfeld für Kryptowährungen mit sich bringen würde.

  5. Zuflüsse von FTX-Gläubigern: Der Beginn der Rückzahlungen an FTX-Gläubiger im vierten Quartal könnte für zusätzliche Marktliquidität sorgen.

Mögliche Risiken

Krüger räumte jedoch auch ein, dass sein optimistischer Ausblick Risiken birgt:

  • Harte Landung: Ein schwerer Wirtschaftsabschwung würde sich negativ auf Bitcoin auswirken.

  • Massive Bitcoin-Verkäufe durch Mt. Gox-Gläubiger: Wenn sich viele Gläubiger zum Verkauf ihrer Bitcoins entschließen, könnte das zu sinkenden Preisen führen.

  • Sieg der Demokraten: Krüger deutet an, dass ein Sieg der Demokraten bei den US-Präsidentschaftswahlen im November zu ungünstigeren regulatorischen Bedingungen für Kryptowährungen führen könnte.

Technische Analyse

Aus technischer Analyseperspektive erwartet Krüger, dass Bitcoin eine Zeit lang im Bereich von 50.000 USD gehandelt wird und damit den Preisbereich ausfüllt. Er sieht mögliche Abwärtsniveaus bei 52.000 USD und zwischen 48.000 und 49.000 USD, wenn es extremen Verkaufsdruck seitens der Gläubiger von Mt. Gox gibt. Auf der Oberseite erwartet er, dass Bitcoin auf den 200-Tage-Durchschnitt bei 58.500 USD zurückspringt, wo aggressive Verkäufer wieder in den Markt einsteigen könnten.

Quelle: TradingView

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