Die Europäische Union hat Microsoft vorgeworfen, durch die missbräuchliche Bündelung seiner Produkte Teams und Office gegen Kartellrecht zu verstoßen. Obwohl Microsoft im vergangenen Jahr Teams von Microsoft 365 entbündelte, um diese Bedenken auszuräumen, hielt die Europäische Kommission die Änderungen für unzureichend. Das Unternehmen hat zugesagt, an der Lösung der verbleibenden Probleme zu arbeiten.

Microsoft im Druck des EU-Kartellrechts

Die Europäische Union hat Microsoft erneut ins kartellrechtliche Rampenlicht gerückt. Diesmal liegt der Fokus auf der Integration der Teams-App des Unternehmens in seine Office-Suite. Die Europäische Kommission hat dem Technologiegiganten vorgeworfen, Teams unfair mit Office 365 und Microsoft 365 zu bündeln. Dieser Schritt, so heißt es, verschaffe Microsoft einen unfairen Vorteil gegenüber Konkurrenten wie Slack. Die Beschwerde von Slack, das zu Salesforce gehört, löste diese Untersuchung bereits 2020 aus.

Frühere Kartellrechtsprobleme mit Microsoft in der EU

Es ist nicht das erste Mal, dass das Unternehmen in der EU mit solchen Vorwürfen konfrontiert wird. Vor etwa zwei Jahrzehnten musste Microsoft für ähnliche Praktiken eine saftige Geldstrafe von 2,2 Milliarden Euro zahlen. Damals ging es um die Bündelung von Windows Media Player und Internet Explorer mit Windows. Nun drohen dem Technologieriesen Geldstrafen von bis zu 10 % seines weltweiten Jahresumsatzes, wenn er dieser neuen Kartellrechtsverstöße für schuldig befunden wird.

Bedenken der EU hinsichtlich des Verhaltens von Microsoft

Die EU-Kommission ist besonders besorgt über die Auswirkungen der Bündelungspraktiken von Microsoft auf den Wettbewerb. Sie argumentiert, dass Microsoft durch die Verknüpfung von Teams mit seiner Office-Suite die Auswahlmöglichkeiten der Kunden einschränkt und den Wettbewerb hemmt. Die Kommission stellt fest, dass Microsofts marktbeherrschende Stellung es noch wichtiger macht, faire Wettbewerbsbedingungen sicherzustellen. Die Einschränkungen bei der Interoperabilität zwischen Teams und Konkurrenzprodukten behindern die Wettbewerbsfähigkeit der Konkurrenten zusätzlich.

Microsofts Antwort auf die EU-Vorwürfe

Als Reaktion auf die Bedenken der EU hat der Technologieriese im vergangenen Jahr Teams von Office 365 abgekoppelt. Die Kommission hielt diese Schritte jedoch für unzureichend. Microsoft hat seine Bereitschaft bekundet, mit der EU zusammenzuarbeiten, um akzeptable Lösungen zu finden. Brad Smith, Vizepräsident und Präsident von Microsoft, erklärte, dass man die von der EU geschaffene Klarheit schätze und entschlossen sei, die verbleibenden Bedenken auszuräumen.

Mögliche Ergebnisse und Auswirkungen

Wenn die EU Microsoft für schuldig befindet, drohen dem Unternehmen erhebliche Geldstrafen und es könnte zu substanzielleren Änderungen an seinem Produktangebot gezwungen werden. Dieser Fall unterstreicht die anhaltenden Spannungen zwischen Technologiegiganten und Regulierungsbehörden, die sich um die Aufrechterhaltung eines fairen Wettbewerbs auf dem Markt bemühen. Für die Kunden unterstreicht er die Bedeutung von Auswahl und Innovation bei digitalen Tools. Das Ergebnis wird nicht nur Auswirkungen auf den Technologiegiganten haben, sondern auch einen Präzedenzfall dafür schaffen, wie Technologieunternehmen ihre Produkte in Zukunft integrieren und bündeln.