ByteDance, der chinesische Mischkonzern hinter TikTok, hat sich mit Broadcom, einem US-amerikanischen Halbleiterunternehmen, zusammengetan, um einen innovativen Chip für künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln.

Diese Partnerschaft gewährleistet trotz der anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China eine kontinuierliche Versorgung der KI-Bemühungen von ByteDance mit Hochleistungschips.

Strategische Entwicklung von KI-Hardware

Die neue Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Entwicklung eines anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreises (ASIC) im 5-Nanometer-Verfahren, der den US-Exportbestimmungen entspricht. Dieser Schritt ist bedeutsam, da er eine der ersten großen Initiativen zur Entwicklung eines hochmodernen 5-nm-Chips darstellt, seit die USA 2022 strenge Exportkontrollen für fortschrittliche Halbleiter nach China eingeführt haben.

Reuters zitiert Insider, die verraten, dass der taiwanesische Konzern TSMC die Chips herstellen wird, die Produktion jedoch erst später in diesem Jahr beginnen soll. ByteDance, vor allem bekannt für seine beliebten Apps TikTok und Douyin, wagt sich weiter in die generative KI vor.

Das in Peking ansässige Unternehmen verlässt sich Berichten zufolge nicht mehr auf Nvidias A100-Grafikprozessoren, die zum Ausführen großer Sprachmodelle (LLMs) verwendet werden, sondern entwickelt stattdessen seine eigene Chiptechnologie. Dieser strategische Kurswechsel gilt als Möglichkeit, die Auswirkungen der US-Sanktionen abzumildern, die den Export von High-End-Chips nach China einschränken, und seine Abhängigkeit von Nvidias GPUs zu verringern, die derzeit aufgrund der hohen weltweiten Nachfrage und der US-Exportbeschränkungen knapp sind.

Ausbau der Fähigkeiten in der KI-Technologie

Die Partnerschaft zwischen ByteDance und Broadcom ist nicht neu; sie geht auf das Jahr 2022 zurück, als ByteDance Broadcoms Tomahawk 5nm Hochleistungs-Switch-Chip und seinen Bailly-Switch für KI-Computercluster erwarb. Mit dem geplanten KI-Chip will ByteDance die Leistung seiner Algorithmen deutlich steigern und damit die Fähigkeiten seiner KI-Produkte verbessern.

Diese Entwicklung ist besonders wichtig, da ByteDance nach effizienteren und kostengünstigeren Lösungen für seinen Hardwarebedarf sucht. Dadurch kann das Unternehmen eine stabile Chipversorgung für sein wachsendes Spektrum an KI-Projekten aufrechterhalten. Solche Fortschritte sind in einer Zeit von entscheidender Bedeutung, in der KI-Anwendungen immer häufiger zum Einsatz kommen und erhebliche Rechenleistung erfordern.

Die weltweite Nachfrage nach KI-Chips steigt sprunghaft an

Die Nachfrage nach KI-Prozessoren ist stark gestiegen, da Unternehmen wie OpenAI und Microsoft ihre Nutzung von LLMs für Anwendungen wie ChatGPT intensivieren, die umfangreiche Rechenressourcen für Training und Betrieb erfordern. Diese steigende Nachfrage hat zu einem spürbaren Mangel an KI-Chips geführt, was die Preise in die Höhe treibt. Der A100-GPU von Nvidia soll Berichten zufolge etwa 15.000 US-Dollar pro Stück kosten.

Ein TrendForce-Bericht aus dem Jahr 2020 hob den enormen Ressourcenbedarf der GPT-Modelle von OpenAI hervor, die etwa 20.000 GPUs von Nvidia zur Verarbeitung von Trainingsdaten benötigten. Da sich KI-Technologien wie ChatGPT weiterentwickeln, wird die Nachfrage nach solcher Hardware voraussichtlich nur noch weiter steigen, was Kooperationen wie die von ByteDance und Broadcom in der Technologiebranche an Bedeutung gewinnt.

Dieser strategische Schritt von ByteDance zielt nicht nur auf Autarkie in Bezug auf die Chipversorgung ab, sondern stellt auch einen bedeutenden Schritt im globalen Wettlauf um die KI-Technologie dar und verdeutlicht die Schnittstelle zwischen Technologieentwicklung und internationaler Handelspolitik.

Der Beitrag „ByteDance arbeitet mit Broadcom zusammen, um einen hochmodernen KI-Chip zu entwickeln“ erschien zuerst auf Coinfea.