In einem aktuellen Artikel auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) teilte der Krypto-VC Andrew Kang seine Erkenntnisse über die möglichen Auswirkungen von Spot-Ethereum (ETH)-ETFs, deren Einführung in den USA bald erwartet wird.

Andrew Kang ist eine prominente Persönlichkeit in der Kryptowährungsbranche, bekannt für seine Rolle als Mitbegründer und Partner von Mechanism Capital, einem Unternehmen, das sich auf Kryptowährungsinvestitionen konzentriert, insbesondere im Bereich dezentraler Finanzen (DeFi). Mechanism Capital wurde im September 2020 gegründet und investiert in verschiedene Aspekte des Kryptomarktes, darunter Eigenhandel, Mining, Ventures und Sekundärmärkte.

Kang hat zuvor im Portfoliomanagement und im Risikokapitalbereich bei Digital Capital Management gearbeitet, was ihm einen fundierten Hintergrund in Finanz- und Anlagestrategien im Kryptobereich verschafft.

Kang ist bekannt für seine aktive Teilnahme an der Analyse und Kommentierung von DeFi-Projekten und teilt seine Erkenntnisse oft auf Plattformen wie Twitter. Er hat als Angel-Investor in mehrere Krypto-Projekte wie Saddle Finance, Blast und Perpetual Protocol investiert und die Investitionen von Mechanism Capital in namhafte Projekte wie Nansen, Biconomy, Highstreet und XDEFI geleitet.

In seinem Artikel über X vergleicht Kang die Auswirkungen der kommenden Spot-ETFs für ETH mit den zuvor aufgelegten Spot-ETFs für Bitcoin (BTC). Er stellt fest, dass Spot-ETFs für Bitcoin vielen neuen Käufern die Tür öffneten und die Marktdynamik von BTC erheblich beeinflussten. Seit dem ETF-Antrag von BlackRock für Bitcoin ist BTC deutlich gestiegen und hat ETH in den letzten Renditen übertroffen.

Er argumentiert, dass die Auswirkungen von Spot-ETH-ETFs wahrscheinlich weniger dramatisch sein werden, es sei denn, Ethereum kann seine wirtschaftlichen Fundamentaldaten deutlich verbessern. Er weist darauf hin, dass Spot-Bitcoin-ETFs zwar beeindruckende 50 Milliarden Dollar an verwalteten Vermögenswerten (AUM) angehäuft haben, die tatsächlichen Nettozuflüsse nach Berücksichtigung bereits bestehender Vermögenswerte und Marktrotationen jedoch eher bei 5 Milliarden Dollar liegen. Für Ethereum schätzt Kang, dass Spot-ETH-ETFs innerhalb von sechs Monaten deutlich geringere Zuflüsse verzeichnen könnten, möglicherweise zwischen 0,5 und 1,5 Milliarden Dollar.

Kang weist darauf hin, dass Ethereum, das aufgrund seiner Anwendungen im dezentralen Finanzwesen (DeFi) und in NFTs oft als „Tech-Asset“ angepriesen wird, vor Herausforderungen steht, wenn es darum geht, traditionelle Finanzinvestoren (TradFi) zu überzeugen. Er erwähnt, dass die aktuellen Wirtschaftsindikatoren für Ethereum, wie Wachstumsraten und Gebührengenerierung, kein überzeugendes Argument für bedeutende Investitionen von institutionellen Akteuren darstellen. Er schlägt vor, dass der Preis von ETH vor der Einführung der Spot-ETH-ETFs einen bescheidenen Anstieg erfahren könnte, erwartet aber, dass er nach der Einführung zwischen 2.400 und 3.800 USD liegen wird. Im Gegensatz dazu, sagt er, könnte BTC, wenn es erhebliche Gewinne verzeichnet, ETH mitziehen, obwohl ETH möglicherweise nicht mithalten kann.

Er betont auch, dass Ethereum aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften, wie Staking und DeFi-Nutzung, im Vergleich zu Bitcoin weniger attraktiv für die Umwandlung in Spot-ETFs ist. Er glaubt, dass dies zu geringeren anfänglichen Zuflüssen in diese ETFs führen könnte. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Kang hinsichtlich der langfristigen Aussichten von ETH vorsichtig optimistisch, insbesondere wenn es großen Finanzakteuren wie BlackRock gelingt, die Blockchain-Technologie tiefer in traditionelle Finanzsysteme zu integrieren.

Kangs allgemeine These ist, dass die Einführung von Spot-ETH-ETFs in den USA zwar etwas neues Kapital in Ethereum bringen wird, das Ausmaß und die Auswirkungen jedoch erheblich geringer sein werden als bei Spot-Bitcoin-ETFs. Er glaubt, dass die tatsächlichen Nettokäufe wahrscheinlich geringer sein werden und der Markt bereits einen Großteil der erwarteten Nachfrage eingepreist hat. Daher erwartet er für das nächste Jahr einen anhaltenden Abwärtstrend des ETH/BTC-Verhältnisses.

Vielen Dank an @GiganticRebirth und @Evan_ss6 für ihre Diskussionen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind

– Andrew Kang (@Rewkang), 23. Juni 2024

Ausgewähltes Bild über Pixabay