Italien verstärkt die Überwachung der mit dem Markt für Kryptoanlagen verbundenen Risiken.
In dem von Reuters eingesehenen Dekretsentwurf heißt es, dass Geldbußen von bis zu fünf Millionen Euro (5,4 Millionen Dollar) verhängt werden könnten.
Italien will im Zuge einer umfassenderen Strategie zur verstärkten Überwachung der mit dem Sektor verbundenen Risiken Maßnahmen ergreifen, darunter hohe Geldstrafen für Manipulationen des Krypto-Marktes, berichtete Reuters unter Berufung auf einen von der Organisation geprüften Dekretsentwurf.
Das Dokument soll im Laufe des Tages vom Kabinett gebilligt werden und sieht Geldstrafen zwischen 5.000 Euro (5.400 Dollar) und 5 Millionen Euro für Insiderhandel, die unrechtmäßige Weitergabe von Insiderinformationen oder Marktmanipulation vor, heißt es in dem Bericht.
Die Länder der Europäischen Union bereiten sich darauf vor, den Regulierungsrahmen des Blocks für den Sektor umzusetzen, der als Markets in Crypto Asset (MiCA) bekannt ist. Teil dieses Prozesses ist die Entscheidung darüber, welche lokalen Regulierungsbehörden bei der Überwachung von Kryptowährungen helfen werden – die sogenannten National Competent Authorities (NCA).
Dem Reuters-Bericht zufolge werden im Dekretsentwurf die italienische Zentralbank und die Marktaufsichtsbehörde Consob als zuständige Behörden benannt.
Italien bereitet sich schon seit einiger Zeit darauf vor, diesem Rahmenwerk zu folgen. Der Gouverneur der Zentralbank fügte jedoch den Vorbehalt hinzu, dass man dies trotz einer Umfrage tue, die gezeigt habe, dass nur etwa zwei Prozent der italienischen Haushalte „im Durchschnitt bescheidene Mengen“ an Kryptowährungen hielten und dass auch die Präsenz italienischer Intermediäre auf dem Markt sehr begrenzt sei.
Italien hat eine obligatorische Registrierungspflicht für im Land tätige Kryptounternehmen eingeführt, jedoch 73 Firmen als Anbieter virtueller Währungen zugelassen, ohne ordnungsgemäße Prüfungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass sie für die Anleger sicher sind, wie CoinDesk zuvor berichtete.
Der Optimismus in Italien hinsichtlich Kryptowährungen spiegelt sich beispielsweise in der Initiative von Conio wider, einem Unternehmen für Kryptowährungs-Wallets, das sich mit Coinbase (COIN) zusammengeschlossen hat, um italienische Banken und Finanzinstitute mit digitalen Vermögenswerten zu versorgen.
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