Eine aktuelle Umfrage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zeigt, dass Zentralbanken zunehmend an digitalen Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currencies, CBDCs) interessiert sind. Verschiedene Institutionen verfolgen unterschiedliche Ansätze und prüfen sorgfältig, welche Gestaltungsmerkmale am besten zu ihren Volkswirtschaften passen.

Globale CBDC-Erkundung nimmt Fahrt auf

Die Umfrage, an der 86 Banken teilnahmen, ergab, dass 94 % aktiv die Schaffung digitaler Versionen ihrer nationalen Währungen prüfen. Diese Zahl stellt einen Anstieg gegenüber 90 % dar, die in einer ähnlichen BIS-Umfrage aus dem Jahr 2021 gemeldet wurden.

Wie aus einem früheren TheCoinRise-Bericht hervorgeht, betont Joachim Nagel, Mitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), die Bedeutung von CBDCs für die Zentralbanken. Nagel sagt, CBDCs seien ein wichtiges Instrument zur Erweiterung des traditionellen Geschäftsmodells der Zentralbanken.

Seit Jahren prüfen verschiedene Länder weltweit, ob sie eine digitale Währung entwickeln sollen oder nicht. China, Nigeria und die Bahamas gehörten zu den ersten Ländern, die ihre CBDCs einführten. In den Vereinigten Arabischen Emiraten haben die Behörden eine Partnerschaft mit den Technologiegiganten R3 und G42 Cloud für CBDC-Anwendungen im Groß- und Einzelhandel geschlossen.

Präferenz für Großhandels-CBDC

Während das allgemeine Entwicklungstempo variiert, liegt der Fokus zunehmend auf Experimenten, insbesondere mit CBDCs für den Großhandel. Diese digitalen Währungen sind in erster Linie für den Einsatz zwischen Finanzinstituten vorgesehen. Die BIZ-Umfrage legt nahe, dass die Ausgabe einer CBDC für den Großhandel innerhalb der nächsten sechs Jahre wahrscheinlicher ist als die einer CBDC für den Einzelhandel, die den Verbrauchern direkt zugänglich wäre.

Während viele spezifische Merkmale noch ungeklärt sind, werden Konzepte wie Interoperabilität und Programmierbarkeit häufig für CBDCs im Großhandel in Betracht gezogen. Für CBDCs im Einzelhandel scheinen Merkmale wie Haltelimits, Interoperabilität, Offline-Funktionalität und Nullvergütungen wichtige Untersuchungsbereiche zu sein.

Stablecoin Mainstream-Anwendung

Darüber hinaus geht die Umfrage auf die Akzeptanz von Stablecoins außerhalb des Krypto-Ökosystems ein. Während sich CBDC weiterentwickelt, deutet die BIS-Umfrage darauf hin, dass Stablecoins für Mainstream-Zahlungen noch keine nennenswerte Akzeptanz gefunden haben.

Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass immer mehr Gerichtsbarkeiten regulatorische Rahmenbedingungen für Stablecoins und andere Krypto-Assets schaffen oder verfeinern. Dies spiegelt einen vorsichtigen, aber zunehmend engagierten Ansatz im breiteren Krypto-Bereich wider. Dennoch hat der Stablecoin-Markt kürzlich einen wichtigen Meilenstein erreicht und eine Kapitalisierung von 161 Milliarden US-Dollar verzeichnet.

Der Beitrag „CBDC verzeichnet wachsendes Interesse seitens der Zentralbanken: BIS-Umfrage“ erschien zuerst in „Neueste Nachrichten und Erkenntnisse zu Blockchain, Kryptowährung und Investitionen“.