Polygon id blockchain

Die Abteilung von Polygon Labs, die sich mit digitalen Identitäten auf der Blockchain beschäftigt, Polygon ID, steht kurz vor einer Namensänderung.

Die offizielle Ankündigung erfolgt heute im Rahmen eines Space on X, aber beispielsweise das offizielle X-Profil von Polygon ID hat den Benutzernamen bereits geändert.

Der neue Name lautet Privado ID und es handelt sich in jeder Hinsicht um ein Spin-off.

Von Polygon ID bis Privado ID: digitale Identität auf der Blockchain

Polygon ID war bisher die Abteilung von Polygon Labs, die sich mit digitalen Identitäts- und Reputationslösungen befasst.

Polygon Labs ist das Unternehmen hinter dem Kryptoprojekt Polygon und hat in letzter Zeit an Blockchain-basierten Lösungen gearbeitet, die über die einfache Layer-2-Lösung auf Ethereum hinausgehen, von der sie ausgegangen sind.

Polygon Labs hat beschlossen, Polygon ID mit einem Spin-off auszugliedern, aus dem ein neues Unternehmen namens Privado ID hervorgeht. Das Spin-off war notwendig, um die Neutralität der digitalen Identitätsplattform auf Blockchain zu gewährleisten und es dem neuen Unternehmen zu ermöglichen, strategische Partnerschaften auch mit anderen Onchain- und institutionellen Organisationen aufzubauen, darunter einigen multinationalen Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen.

Privado ID ist nun in jeder Hinsicht ein Softwareentwicklungsunternehmen, das Tools und Infrastrukturen für ein dezentrales und auf Datenschutz ausgerichtetes Identitätsframework erstellt.

Das Ziel besteht darin, zuverlässige und sichere Beziehungen zwischen Organisationen, Apps und Benutzern zu ermöglichen, alles onchain und basierend auf dem Iden3-Protokoll.

Zum Team von Privado ID gehören die Mitbegründer David Schwartz, aktueller CEO, und Antoni Martin, COO. Außerdem gehören zwei nicht geschäftsführende Mitbegründer dazu: Jordi Baylina, Mitbegründer von Polygon, und Sandeep Nailwal, Mitbegründer von Polygon Labs.

Es sollte beachtet werden, dass Polygon auch an einer kettenübergreifenden Lösung arbeitet, die eine einfache Übertragung eines Vermögenswerts von einer Kette auf eine andere ermöglicht.

Der Zweck der Initiative

Der Zweck von Privado ID besteht darin, den Bedarf an einer sicheren digitalen ID zu decken, um beispielsweise Online-Diebstahl und Betrug zu bekämpfen und immer ausgefeilteren Bedrohungen wie Deepfake und Desinformation auf Basis künstlicher Intelligenz entgegenzuwirken.

Die Idee ist natürlich auch, weit über das Polygon-Netzwerk und die Blockchain hinauszugehen und jene Sektoren zu erreichen, die noch weit von der Kryptowelt entfernt sind.

Darüber hinaus zielt Privado ID darauf ab, Dezentralisierung und direkte Interaktion zwischen Einzelpersonen zu nutzen, um Kosten, Komplexität und Gegenparteirisiken in einem Sektor zu reduzieren, in dem solche Risiken heute noch sehr hoch sind.

Um diese Risiken zu verringern, möchte Privado ID denselben Personen die Kontrolle über ihre Daten geben und ihnen auch die Möglichkeit bieten, diese zu nutzen, um Vorteile oder Informationen zu erhalten.

Ihrer Vision zufolge vereinfacht dieser Ansatz den Prozess des Identitäts- und Einzigartigkeitsnachweises, aber auch die Überprüfung der Konformität, die Verteilung von Anreizen, das Management der Ökosystementwicklung und die Interaktion mit tokenisierten Vermögenswerten.

Das neue Unternehmen strebt bereits strategische Partnerschaften sowohl mit Onchain-Organisationen als auch mit institutionellen Einrichtungen an. Insbesondere strebt es eine Zusammenarbeit mit multinationalen Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen an, um die technischen Grundlagen für interoperable und konforme Identitäten zu schaffen.

Der Proof of Concept

Es wurden bereits mehrere Proof-of-Concept (PoC) initiiert, die beispielsweise die Verwendung der überprüfbaren Anmeldeinformationen (VC) von Privado ID als Kontrollpunkt für den Zugriff auf autorisierte Finanztransaktionen untersuchen.

Mit diesen überprüfbaren Anmeldeinformationen kann sichergestellt werden, dass nur berechtigte Teilnehmer beispielsweise mit DeFi-Smart Contracts wie Liquiditätspools interagieren können. So wird der Umfang des institutionellen Zugriffs erweitert, der mit dezentralen Finanzen konform ist.

Privado ID wird außerdem in das Verax-Attestierungsregister auf der von Consensys entwickelten Linea zkEVM Chain integriert, mit dem Ziel beispielsweise, die Erstellung und Aufrechterhaltung falscher Identitäten zu erschweren oder teurer zu machen.

Die Identitätstools von Privado ID können zudem die Echtheit und Herkunft digitaler Inhalte feststellen und so die durch generative künstliche Intelligenz entstehenden Risiken mindern. Darüber hinaus ermöglichen sie es Menschen, ihr Alter, ihre Qualifikationen und andere Daten nachzuweisen, ohne sensible persönliche Informationen preiszugeben.

Der Mitbegründer von Privado ID, Antoni Martin, erklärte:

„Die Identitätsinfrastruktur von Privado ID stärkt die Rechte der Bürger und senkt die Vertrauenskosten in allen Sektoren. Wir glauben, dass die Technologie von Privado ID mit ihrem Schwerpunkt auf Datenschutz, Benutzerkontrolle und Interoperabilität die Art und Weise revolutionieren wird, wie Einzelpersonen, Agenten und Organisationen sich in vernetzten Räumen finden und miteinander interagieren. Dadurch werden die Vertrauenskosten gesenkt und die Risiken von Identitätsdiebstahl, Betrug und Fehlinformationen gemindert. Unser Engagement, protokollunabhängig zu bleiben, passt perfekt zu der Idee, dass einheitliche Daten für die Blockchain-Interoperabilität und zur Verbesserung des Benutzererlebnisses unerlässlich sind, was beides für den Erfolg von Web3 entscheidend ist.“