Das südliche Bezirksgericht von New York hat am 12. Juni das endgültige Urteil in der Klage der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) gegen Terraform Labs und Mitbegründer Do Kwon gefällt. Dementsprechend wurden Terraform Labs und Do Kwon wegen Verstößen gegen zahlreiche Wertpapiervorschriften verurteilt und mussten eine Gesamtstrafe von fast 4,5 Milliarden US-Dollar zahlen, darunter 3,6 Milliarden US-Dollar Schadenersatz und 467 Millionen US-Dollar Zinsen vor dem Prozess sowie 420 Millionen US-Dollar an zivilrechtlichen Strafen.

Do Kwon haftet außerdem gesamtschuldnerisch für Schadensersatz in Höhe von 110 Millionen US-Dollar und vorgerichtliche Zinsen in Höhe von 14,3 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus muss der ehemalige CEO von Terraform Labs viele Vermögenswerte, darunter Eigentumsanteile am PYTH-Token und andere Vermögenswerte, in den Insolvenzfonds von Terraform übertragen. Diese Vermögenswerte werden zur Zahlung von Bußgeldern verwendet und an geschädigte Anleger verteilt.

Laut Coindesk haben sich Do Kwon und Terraform Labs ab dem 6. Juni auf eine Vergleichsvereinbarung geeinigt.

Zusätzlich zur Strafe in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar drohen gegen Do Kwon weitere Sanktionen. Die SEC behält sich das Recht vor, die Geldbuße mit allen verfügbaren Mitteln zurückzufordern, einschließlich der Klage gegen Do Kwon vor Gericht, wenn er der Anordnung zur Vermögensübertragung nicht innerhalb von 30 Tagen nachkommt. Do Kwon ist es außerdem dauerhaft untersagt, als Chief Executive Officer oder Director eines Emittenten mit einer eingetragenen Wertpapiergattung oder Meldepflicht zu fungieren.

Urteil des Southern District Court of New York

Das Urteil verbietet Terraform Labs und Do Kwon außerdem, gegen Betrugsbekämpfungsvorschriften zu verstoßen, mit nicht registrierten Wertpapieren zu handeln, mit Wertpapieren digitaler Vermögenswerte zu handeln oder andere zum künftigen Handel mit Wertpapieren digitaler Vermögenswerte aufzufordern.

Das Urteil erlaubt Terraform Labs, während des Insolvenzverfahrens mit Genehmigung des Gerichts über digitale Vermögenswerte zu verfügen. Allerdings muss das Unternehmen bei Bedarf auch Wallet-Schlüssel vernichten und Token verbrennen. Terraform Labs kann Dritten auch gestatten, auf seiner Plattform Gelder abzuheben, den Einsatz aufzuheben und Positionen aufzulösen.

Die Klage der SEC gegen Terraform Labs und Do Kwon geht auf Februar 2023 zurück und wirft dem Unternehmen vor, Kryptowährungsinvestoren betrogen zu haben, unter anderem durch die Verwendung des zusammengebrochenen Stablecoins Terra USD (UST). Dieses Urteil stellt einen Sieg für die SEC dar und sendet eine klare Botschaft über die Bedeutung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für die Kryptowährungsbranche.