Ein Mitarbeiter der südkoreanischen Woori Bank hat gegenüber der Polizei gestanden, 7,3 Millionen Dollar von der Bank veruntreut zu haben, um private Krypto-Investitionen zu finanzieren, die größtenteils fehlschlugen.

Berichten lokaler Nachrichtenagenturen zufolge besuchte der namentlich nicht genannte Mitarbeiter am 10. Juni die Polizeiwache West-Gimhae in der Provinz Süd-Gyeongsang, um das Ausmaß ihrer Verbrechen offenzulegen.

Die Ermittler haben herausgefunden, dass der etwa 30-jährige Mitarbeiter die gestohlenen Gelder in Kryptowährungsunternehmen investiert hatte, um sich persönlich zu bereichern.

Leider scheiterten jedoch die meisten dieser Investitionen, was dazu führte, dass er 4,35 Millionen Dollar des gestohlenen Geldes verlor.

Als Reaktion auf diese Enthüllungen hat die zuständige südkoreanische Polizei ihre Ermittlungen zu dem Diebstahl intensiviert. In Zusammenarbeit mit der Woori Bank werden weitere Daten gesammelt und es wird erwartet, dass sie bald einen Haftbefehl beantragen werden.

Inzwischen hatte die Bank den Verlust der Gelder durch ihre internen Überwachungssysteme bereits vor dem Geständnis des Mitarbeiters festgestellt. Das gestohlene Geld wurde Berichten zufolge von Konten abgezweigt, die mit Kreditgeschäften in Zusammenhang standen.

Ein Polizeisprecher erklärte, der Mitarbeiter kooperiere „vollständig mit den laufenden polizeilichen Ermittlungen“.

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Die Woori Bank hat angekündigt, nach dem Sicherheitsvorfall eine umfassende Prüfung durchzuführen und ihre internen Kontrollmaßnahmen zu überprüfen.

Ein Sprecher der Woori Bank sagte:

„Durch eine gründliche Untersuchung werden wir die Probleme identifizieren und dafür sorgen, dass sich ähnliche Fälle nicht wiederholen.“

Berichten zufolge plant die Bank außerdem, von dem Mitarbeiter Schadensersatz für die veruntreuten Gelder zu verlangen.

Im vergangenen Jahr hat Südkorea einen deutlichen Anstieg der Kryptowährungskriminalität erlebt. Laut einem Bericht der Financial Intelligence Unit (FIU) des Landes vom Februar identifizierte die Aufsichtsbehörde 16.076 verdächtige Transaktionen.

Die FIU berichtete, dass die Häufigkeit dieser Straftaten seit 2022 um 48,8 % zugenommen hat.

Als Reaktion auf den jüngsten Anstieg der Kryptokriminalität erwägen die südkoreanischen Behörden die Einrichtung einer eigenen Ermittlungseinheit zur Bekämpfung dieser Straftaten.

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