Im Mai 2024 verzeichneten physisch besicherte Gold-ETFs laut dem World Gold Council (WGC) ihren ersten monatlichen Zufluss seit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Der World Gold Council (WGC) ist ein einflussreicher internationaler Handelsverband, der sich auf die Goldindustrie konzentriert. Der 1987 gegründete und in London ansässige Verband ist weltweit präsent und unterhält Niederlassungen in Indien, China, Singapur, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA. Die Hauptaufgabe des WGC besteht darin, die Nachfrage nach Gold in verschiedenen Sektoren zu fördern und aufrechtzuerhalten. Dies wird durch eine umfassende Marktentwicklung erreicht, zu der auch umfangreiche Forschungsarbeiten und Einblicke in die wirtschaftliche Rolle und Leistung von Gold gehören. Diese Forschungsarbeiten unterstützen Gold als zuverlässiges Anlage- und Vermögenssicherungsinstrument.

Darüber hinaus verbessert der WGC den Zugang zu Gold durch die Einführung innovativer Anlageprodukte wie dem SPDR Gold Shares ETF und Goldakkumulationsplänen in Indien und China. Der Rat setzt auch hohe Industriestandards und fördert Transparenz und ethische Praktiken durch Initiativen wie den Conflict-Free Gold Standard und die Responsible Gold Mining Principles. Durch die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern, Regulierungsbehörden und Branchenvertretern zielt der WGC darauf ab, einen vertrauenswürdigen und effizienten Goldmarkt zu fördern.

Laut dem am 6. Juni veröffentlichten Bericht „Gold ETF Flows: Mai 2024“ des WGC beliefen sich diese Zuflüsse auf 529 Millionen Dollar, bedingt durch einen stärkeren Goldpreis, der um 2 % stieg. Das gesamte verwaltete Vermögen (AUM) für Gold-ETFs stieg um 2 % auf 234 Milliarden Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit April 2022. Der WGC berichtete, dass die gestiegene Nachfrage nach Gold-ETFs im Mai dazu führte, dass die Gesamtbestände wieder auf 3.088 Tonnen stiegen, was jedoch immer noch 8,2 % unter dem Durchschnitt von 2023 liegt.

Der WGC betonte, dass europäische und asiatische Fonds die Haupttreiber der globalen Zuflüsse waren. Der Mai war der 15. Monat in Folge mit Zuflüssen in Asien, während Europa seinen ersten positiven Zufluss seit letztem Mai verzeichnete. Im Gegensatz dazu drehten die nordamerikanischen Fondsflüsse leicht ins Minus.

Der WGC stellte fest, dass nordamerikanische Gold-ETFs im Mai negative Zuflüsse in Höhe von 139 Millionen US-Dollar verzeichneten. Dies folgte auf zwei Monate positiver Zuflüsse, wobei der Abfluss im Mai der geringste seit Dezember 2019 war. Der WGC führte dies auf einen Anstieg des Goldpreises zurück, der zur Ausübung von In-the-Money-Calls führte, was zu Netto-Aktienschöpfungen und -Zuflüssen führte. Der WGC stellte jedoch fest, dass die restriktiven Protokolle der Federal Reserve gegen Monatsende den Goldpreis belasteten und zu Abflüssen führten.

Der WGC berichtete, dass europäische Gold-ETFs im Mai Zuflüsse von 287 Millionen Dollar verzeichneten, womit eine zwölfmonatige Abflussserie endete. Diese Zuflüsse waren auf die Erwartungen einer Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank zurückzuführen und betrafen insbesondere Fonds in der Schweiz und in Deutschland. Dem WGC zufolge verzeichneten in Großbritannien notierte Fonds hingegen aufgrund politischer Unsicherheiten und Inflationssorgen Abflüsse.

In Asien wies der WGC darauf hin, dass die Region im Mai zum 15. Mal in Folge einen monatlichen Zufluss von insgesamt 398 Millionen US-Dollar verzeichnete. Haupttreiber war China mit Zuflüssen von 253 Millionen US-Dollar, angekurbelt durch einen rekordhohen lokalen Goldpreis und eine schwache lokale Währung. Auch Japan trug aufgrund günstiger lokaler Goldpreise mit erheblichen Zuflüssen bei.

Der WGC erwähnte, dass es bei den Mitteln aus anderen Regionen, vor allem aus der Türkei, zu geringfügigen Mittelabflüssen kam, die die Gewinne in Südafrika ausglichen. Diese vom WGC bereitgestellten Informationen spiegeln die veränderte Dynamik bei Gold-ETF-Investitionen weltweit wider.

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