Ein aktueller Bericht des Blockchain-Informationsunternehmens Elliptic mit dem Titel „KI-gestützte Kriminalität im Kryptoasset-Ökosystem“ hat Licht auf die neuen Bedrohungen geworfen, die durch künstliche Intelligenz (KI) bei Kryptowährungskriminalität entstehen.

Der durch Fallstudien untermauerte Bericht identifiziert fünf neue Arten KI-gestützter Kriminalität, die von Deepfake-Betrug bis hin zu staatlich geförderten Cyberangriffen reichen, und betont, dass diese Bedrohungen noch in den Kinderschuhen stecken.

KI-Deepfake-Betrug

KI hat zwar das Potenzial, die Weltwirtschaft grundlegend zu verändern, birgt aber auch Risiken. Laut Elliptic nutzen Bedrohungsakteure KI bereits für illegale Aktivitäten innerhalb des Kryptoasset-Ökosystems.

Eines der Ergebnisse des Berichts ist der Einsatz von KI zur Erstellung von Deepfakes. Diese äußerst realistischen Videos und Bilder werden von Betrügern verwendet, um sich als hochrangige Personen wie Prominente, Politiker und Branchenführer auszugeben und so gefälschte Projekte zu legitimieren.

„Bei Krypto-Giveaway- und Verdoppelungsbetrügereien werden zunehmend Deepfake-Videos von Krypto-CEOs und Prominenten verwendet, um die Opfer dazu zu bringen, Geld an betrügerische Krypto-Adressen zu senden.“

Zu den im Bericht erwähnten konkreten Fällen gehören Deepfakes, die auf Ripple (XRP) und seinen CEO Brad Garlinghouse abzielten, insbesondere nach dem Rechtsstreit des Unternehmens gegen die US-Börsenaufsicht SEC im Juli 2023.

Zu den weiteren Personen, die Opfer von Deepfake-Betrug wurden, gehören Elon Musk, der ehemalige Premierminister Singapurs Lee Hsien Loong sowie der 7. und 8. Präsident Taiwans, Tsai Ing-wen und Lai Ching-te.

Anne Neuberger, stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin der USA für Cybersicherheit und neue Technologien, ging ebenfalls auf die wachsenden Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs von KI ein. Sie betonte, dass KI nicht nur für alltägliche Betrügereien, sondern auch für komplexere kriminelle Aktivitäten eingesetzt werde.

„Es wurde beobachtet, dass einige nordkoreanische und andere staatliche sowie kriminelle Akteure versuchten, mithilfe von KI-Modellen die Erstellung von Schadsoftware zu beschleunigen und anfällige Systeme zu identifizieren“, erklärte Neuberger.

GPT-Token und Dark Web-Aktivitäten

Der Hype um KI hat auch zur Schaffung von GPT-Token geführt, die oft mit dem Versprechen hoher Renditen beworben werden. Elliptic warnt, dass einige von ihnen zwar legitim sein mögen, viele jedoch in Amateur-Handelsforen mit falschen Behauptungen offizieller Verbindungen zu KI-Unternehmen wie ChatGPT beworben werden.

Der Bericht enthüllt auch Diskussionen in Darknet-Foren über den Einsatz von KI-Modellen, um Seed-Phrasen für Krypto-Wallets zurückzuentwickeln und die Authentifizierung für verschiedene Dienste zu umgehen.

„Elliptic hat in zahlreichen Darknet-Cyberkriminalitätsforen Chats identifiziert, in denen es um die Verwendung von LLMs geht, um Seed-Phrasen für Krypto-Wallets zurückzuentwickeln, die Authentifizierung für Dienste wie OnlyFans zu umgehen und Alternativen zu Bildmanipulationsdiensten wie DeepNude anzubieten, die das Ausziehen von Bildern ermöglichen.“

Elliptic gibt außerdem an, dass sich die meisten KI-bezogenen Bedrohungen im Kryptowährungssektor noch im Anfangsstadium befinden. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, wachsam zu sein und proaktiv Schritte zu unternehmen, um diesen sich entwickelnden Formen der Kryptokriminalität entgegenzuwirken.

Der Beitrag „Elliptic warnt: KI-gesteuerte Kryptokriminalität hat gerade erst begonnen: Bericht“ erschien zuerst auf CryptoPotato.