Eine Umfrage vom 4. Juni ergab, dass der digitale Euro in Deutschland breite Akzeptanz findet, da die Deutschen dem Konzept eines digitalen Euro gegenüber aufgeschlossen sind.

Allerdings deckte die Studie auch erhebliche Wissenslücken in der breiten Öffentlichkeit hinsichtlich dieser vorgeschlagenen alternativen Zahlungsmethode auf.

Dieses Wissensdefizit unterstreicht die Notwendigkeit mehr Aufklärung und Bewusstsein.

50 % der Befragten sind offen für die Nutzung eines „digitalen Euros“

Eine repräsentative Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der Deutschen Bundesbank unter 2.012 Personen ergab, dass 50 Prozent der Befragten offen für die Nutzung als zusätzliche Zahlungsmöglichkeit sind.

Bundesbank-Umfrage: Breite Akzeptanz für digitalen Euro in der Bevölkerung

ABER: vielleicht würde die Akzeptanz nicht ganz so bedeutend erscheinen, wenn die Stichprobe repräsentativer wäre und die grundsätzlichen „Missverständnisse“ der Menschen berücksichtigt würden… pic.twitter.com/zaFJJwfqDT

— Nikolay Kolarov, CFA (@libertniko), 4. Juni 2024

Die Umfrage ergab, dass selbst diejenigen, die den digitalen Euro bislang nicht kannten, diesem neuen Zahlungsmittel gegenüber aufgeschlossen sind.

Allerdings wurde auch deutlich, dass nur 41 % der Befragten über Informationen hierzu verfügten, während die Mehrheit (59 %) nichts davon wusste.

Ein Hauptanliegen der Befragten waren Datenschutzprobleme. Dies ist vergleichbar mit den Problemen, die Chinas digitalen Yuan (e-CNY) plagen, bei dem chinesische Arbeiter CBDC sofort nach Erhalt in Bargeld umwandeln.

Mehr als drei Viertel der Befragten erachten den Schutz der Privatsphäre als oberste Priorität beim digitalen Euro.

Darüber hinaus betonten 59 Prozent die Bedeutung der geplanten Offline-Version, die einen ähnlichen Datenschutz wie Bargeld bieten soll.

Der Datenschutz ist jedoch ein zentraler Schwerpunkt in der aktuellen Vorbereitungsphase für die digitale Währung der Zentralbank der EU (CBDC). Diese ist bis Oktober 2025 geplant. Dann wird der EZB-Rat entscheiden, ob das Euro-Projekt mit weiteren Vorbereitungen fortgeführt wird.

Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat erklärt, dass die Einführung des digitalen Euros voraussichtlich im Jahr 2028 oder 2029 erfolgen werde. Er versicherte künftigen Nutzern zudem, dass ihre Privatsphäre optimal geschützt sei.

Er erklärte,

„Die Zentralbanken des Eurosystems haben kein Interesse an den Daten der Nutzer. Der digitale Euro würde die Privatsphäre der Menschen weitaus besser und wirksamer schützen als die derzeitigen kommerziellen Zahlungslösungen.“

Gleichzeitig legen viele Befragte (72 %) Wert darauf, dass die Strategie auf einer europäischen Infrastruktur basiert und dadurch Unabhängigkeit von globalen politischen Ereignissen oder Entscheidungen gewährleistet ist.

15 % der Befragten glauben, dass der digitale Euro Bargeld ersetzen wird

Aus der Umfrage der Deutschen Bundesbank geht hervor, dass einige Befragte, die CBDC kannten, falsche Vorstellungen von dessen Anwendungsfall hatten.

15 Prozent der Befragten glaubten, der digitale Euro würde Bargeld ersetzen, während 12 Prozent dachten, Bargeld würde mit seiner Einführung schrittweise abgeschafft.

Burkhard Balz, Mitglied des Direktoriums der Notenbank, widerlegte diese Vorstellungen jedoch und erklärte, Bargeld sei ein „fundamentales“ Produkt der Bank und der Notenbanken des Eurosystems und werde nicht abgeschafft.

Man sei daran erinnert, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den digitalen Euro erstmals im Juli 2021 einführte, mit dem Ziel, ein schnelles und sicheres elektronisches Zahlungsinstrument zu entwickeln, das den Euro in seinen derzeitigen Formen, sowohl als physisches Bargeld als auch auf Bankkonten, ergänzen würde.

(THREAD) Wir haben beschlossen, ein Projekt zu starten, um die mögliche Ausgabe eines digitalen Euros vorzubereiten. Wir werden uns ansehen, wie ein digitaler Euro gestaltet und an alle im Euroraum verteilt werden könnte, sowie die Auswirkungen, die er hätte https://t.co/KCf73qHOZ8 1/3 pic.twitter.com/eHvpFlH8sq

— Europäische Zentralbank (@ecb) 14. Juli 2021

Nach einer zweijährigen gründlichen Untersuchung der Konzeption und der Vertriebsmodelle für den digitalen Euro machte die EZB am 18. Oktober 2023 einen Schritt nach vorne und trat in die nächste Phase der Vorbereitung seiner Ausgabe ein.

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