Mit Blick auf die Marktintegrität führt Argentinien ein nationales Register für Krypto-Börsen ein und signalisiert damit, dass der aufstrebende Sektor zunehmend in den Griff bekommen wird.

Die argentinische Nationale Wertpapierkommission (CNV) hat das Register für Anbieter virtueller Vermögenswerte (VASP) eingeführt und dafür laut Regierungsmitteilung Anträge von fast hundert Einzelpersonen und juristischen Personen erhalten.

Das Register wird neue Anträge von Unternehmen annehmen, die daran interessiert sind, Krypto-Handelsdienste im Land anzubieten, unter der Bedingung, dass die Antragsteller auf eine Registrierungsbestätigung warten müssen, bevor sie mit dem Betrieb beginnen können. Die Kommission sagt, dass von den 85 Anträgen, die seit der Einführung des Registers von juristischen Personen eingegangen sind, bisher 35 erfolgreich registriert wurden, darunter vier von ausländischen Plattformen, ohne diese namentlich zu nennen.

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Diejenigen, die ihrer Verpflichtung nachgekommen sind und beim Register einen Registrierungsantrag gestellt haben, dürften ihre Geschäftstätigkeit in Argentinien fortsetzen, während Unternehmen, die sich nicht daran halten, bis zur Registrierung von der Ausübung ihrer Tätigkeit ausgeschlossen würden, heißt es in der Ankündigung.

Argentinien führte Ende März erstmals verbindliche Registrierungsanforderungen für den Krypto-Bereich ein. Der Vorsitzende des CNV, Roberto E. Silva, sagte, das Land habe „gegen die Uhr gearbeitet, um die Einhaltung der Vorschriften voranzutreiben“, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern.

Trotz dieser Maßnahmen hat die lokale Krypto-Community Bedenken hinsichtlich einer verstärkten staatlichen Regulierung geäußert. In einem Interview mit Forbes kritisierte Manuel Ferrari, Mitglied der argentinischen NGO Directive und Mitbegründer des Money On Chain-Protokolls, das Register als „schreckliche Idee“ und argumentierte, Bitcoin sei „Geld, kein Wertpapier“.

Wie crypto.news bereits berichtete, wenden sich die Argentinier Bitcoin und anderen Kryptowährungen als finanziellem Zufluchtsort zu, was zu einem Anstieg sowohl legitimer Transaktionen als auch betrügerischer Aktivitäten führt. Die Regulierung des CNV soll diese Risiken mindern, ohne Innovationen im Kryptobereich zu behindern.

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