Das US-Justizministerium hat Bill Guan, den Finanzvorstand von The Epoch Times, wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an einem Betrugsschema im Wert von 67 Millionen US-Dollar angeklagt.

Guan, der am Montag verhaftet wurde, wird beschuldigt, eine transnationale Operation zur Geldwäsche illegaler Gelder über Kryptowährungen geleitet zu haben. Die Anklageschrift, in der die Vorwürfe gegen ihn detailliert aufgeführt sind, wurde am 3. Juni veröffentlicht.

Guan ist der CFO von Epoch Times. Epoch Times wurde im Jahr 2000 von John Tang und anderen chinesischen Amerikanern gegründet, die der neuen religiösen Bewegung Falun Gong angehören.https://t.co/SElaLbhR5b

– Adam Gamal (@TheUnit_Gamal) 4. Juni 2024

Guan soll das „Make Money Online“-Team von etwa 2020 bis Mai 2024 im Ausland geleitet haben. Das System beinhaltete Berichten zufolge den Kauf von Erlösen aus Straftaten zu ermäßigten Preisen mit Kryptowährungen und die anschließende Überweisung des gewaschenen Geldes auf verschiedene Konten, darunter The Epoch Times und verbundene Unternehmen.

Schemadetails und Operationen

Das Justizministerium behauptet, dass das Team und seine Mitarbeiter unter Guans Leitung wissentlich Erlöse aus betrügerischen Aktivitäten, wie etwa Arbeitslosengeld, mit einem Rabatt von 70 bis 80 Cent pro Dollar gekauft hätten. Diese Transaktionen wurden über eine spezielle Kryptowährungsplattform abgewickelt. Die betrügerisch erlangten Gelder wurden auf Prepaid-Debitkarten geladen, mit denen dann Kryptowährungen gekauft wurden.

Die Gelder wurden über mehrere Kanäle gewaschen, darunter Guans persönliche Bankkonten, Kryptokonten und die Konten des Medienunternehmens. Das System ermöglichte es Guan und seinem Team, die Herkunft der Gelder zu verschleiern und sie als legitime Einnahmen oder Spenden darzustellen.

Die Ermittlungen gegen The Epoch Times begannen, als die Ermittler einen Anstieg des Jahresumsatzes des Unternehmens um 410 % feststellten, nämlich von 15 Millionen auf 62 Millionen Dollar. Guan führte diesen plötzlichen Geldzufluss auf Spenden zurück, eine Behauptung, die bei den Ermittlern Misstrauen weckte. Die Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von New York stellte fest, dass Banken die Herkunft der Gelder in Frage gestellt hatten, worauf Guan angeblich mit falschen Behauptungen über deren Rechtmäßigkeit reagierte.

Die Bundesanwaltschaft gab bekannt, dass Guan in einem Fall der Verschwörung zur Geldwäsche angeklagt ist, wofür eine Höchststrafe von 20 Jahren vorgesehen ist, sowie in zwei Fällen des Bankbetrugs, für die jeweils bis zu 30 Jahre Gefängnis verhängt werden können. Diese Anklagepunkte beziehen sich speziell auf Guans Handlungen und betreffen nicht die Nachrichten- und Informationsbeschaffungsaktivitäten von The Epoch Times.

Die Antwort der Epoch Times

Der Epoch Times, bekannt für ihre konservative politische Haltung und Kritik an der chinesischen Regierung, wurde kein Fehlverhalten in ihrer journalistischen Tätigkeit vorgeworfen. Das im Jahr 2000 gegründete Medienunternehmen ist in über 20 Sprachen in zahlreichen Ländern tätig und wurde gegründet, um der Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas entgegenzuwirken.

Das Unternehmen hat noch keine detaillierte Stellungnahme zu den Vorwürfen gegen seinen CFO veröffentlicht. Die Anklage und die darauf folgenden Vorwürfe konzentrieren sich ausschließlich auf Guans angebliche Finanzaktivitäten und seine Verbindung zu den Konten des Medienunternehmens.

Die Bundesbehörden untersuchen den Fall weiterhin, um sicherzustellen, dass alle Verantwortlichen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.

Der Beitrag „CFO von Epoch Times wegen Kryptobetrugs im Wert von 67 Millionen US-Dollar angeklagt“ erschien zuerst auf Coinfomania.