Was veranlasste Milliardärsinvestoren wie George Soros, Mark Cuban und andere, ihre Haltung gegenüber Bitcoin zu ändern und in den Kryptomarkt einzusteigen?

Inhaltsverzeichnis

  • Vom Skeptiker zum Investor: Soros‘ veränderte Haltung

  • Mark Cuban: vom Bananen- zum Blockchain-Gläubigen

  • Warren Buffett: Von der Skepsis zu strategischen Investitionen

  • Kapitalisten tanzen immer nach der Pfeife des Geldes

George Soros, der ungarisch-amerikanische Milliardär und legendäre Investor, ist für seinen scharfen Finanzgeschick und seine mutigen Schritte in der Investmentwelt bekannt.

Im Januar 2018 machte Soros beim Weltwirtschaftsforum in Davos Schlagzeilen, indem er Bitcoin als „Blase“ bezeichnete und den Krypto-Hype mit der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden verglich.

In einer überraschenden Wendung der Ereignisse gab Soros Fund Management im Oktober 2021 jedoch bekannt, dass es sich durch den Besitz einiger Bitcoins in die Kryptowelt gewagt hatte.

Das Interesse des Fonds an Kryptowährungen endete damit jedoch nicht. Im ersten Quartal 2024 erhöhte Soros Fund Management seinen Anteil an MicroStrategy, einem Unternehmen, das stark in Bitcoin investiert hat, mit Beteiligungen im Wert von über 135 Millionen Dollar.

Wie hat sich Soros‘ Haltung zu Kryptowährungen im Laufe der Jahre entwickelt und welche anderen Milliardäre sind von der Krypto-FOMO (Angst, etwas zu verpassen) betroffen? Lassen Sie uns tiefer in die Details eintauchen und es herausfinden.

Vom Skeptiker zum Investor: Soros‘ veränderte Haltung

Als George Soros 2018 in Davos sprach, brachte er seine Skepsis gegenüber Bitcoin (BTC) ziemlich deutlich zum Ausdruck und bezeichnete es als klassische Blase. Seine größte Sorge galt seiner Volatilität, die es seiner Meinung nach als Währung ungeeignet machte.

„Bitcoin ist keine Währung“, sagte Soros, „denn eine Währung soll ein stabiler Wertspeicher sein, und eine Währung, die an einem Tag um 25 Prozent schwanken kann, kann beispielsweise nicht zur Zahlung von Löhnen verwendet werden. Denn die Löhne könnten an einem Tag um 25 Prozent sinken.“

Trotz seiner Vorbehalte gegenüber Bitcoin war Soros optimistisch, was die zugrundeliegende Blockchain-Technologie betraf. Er sah in ihr Potenzial Gutes zu bewirken, insbesondere darin, Migranten dabei zu helfen, ihr Geld sicher aufzubewahren.

Im Oktober 2021 gab Soros Fund Management bekannt, dass es einige Bitcoins besitzt. Dawn Fitzpatrick, CEO und Chief Investment Officer von Soros Fund Management, erklärte bei einer Veranstaltung von Bloomberg, dass der Fonds „einige Coins … aber nicht viele“ besitze.

Bis Dezember 2022 hatte Soros Fund Management sein Engagement im Kryptosektor weiter vertieft. Der Fonds kaufte Wandelschuldverschreibungen im Wert von 39,6 Millionen Dollar von Marathon Digital Holdings, einem führenden Krypto-Mining-Unternehmen.

Wandelschuldverschreibungen sind langfristige Schuldtitel, die in Aktien umgewandelt werden können. Sie verdeutlichen Soros‘ strategischen Ansatz, sich auf dem Kryptomarkt zu engagieren.

Darüber hinaus erwarb der Fonds große Anteile an MicroStrategy. Soros‘ 13F-Anmeldungen bei der SEC zeigten sowohl Call- als auch Put-Optionen auf MicroStrategy-Aktien sowie Vorzugsaktien von MicroStrategy im Wert von fast 200 Millionen US-Dollar.

Und jetzt, im Mai 2024, ist das Interesse von Soros Fund Management an MicroStrategy noch weiter gewachsen; die Beteiligungen werden auf über 135 Millionen US-Dollar geschätzt.

Diese Investition ist bemerkenswert, da MicroStrategy dank der aggressiven Bitcoin-Akquisitionsstrategie seines Mitbegründers Michael Saylor ein wichtiger Akteur auf dem Bitcoin-Markt ist und über 214.000 BTC hält.

Mark Cuban: vom Bananen- zum Blockchain-Gläubigen

Mark Cuban, der milliardenschwere Besitzer der Dallas Mavericks, hat mit Kryptowährungen eine ziemliche Reise hinter sich.

Im Jahr 2019 witzelte Cuban während einer Frage-und-Antwort-Runde auf YouTube, er hätte „lieber Bananen als Bitcoins“, und erwähnte damit auf humorvolle Weise seine anfängliche Skepsis.

Er verglich Bitcoin mit Baseballkarten und Comicheften und betonte, dass diese Gegenstände seiner Ansicht nach keinen inneren Wert hätten.

Trotz seiner anfänglichen Zweifel begann sich Cubans Haltung zu Krypto zu ändern. Bis 2021 war Cuban ein lautstarker Befürworter dezentraler Finanzen (DeFi) und nicht fungibler Token (NFTs) geworden.

Er erkannte das Potenzial von Smart Contracts und dezentralen Anwendungen (dApps), um auch Branchen jenseits des Finanzwesens zu erneuern. Infolgedessen wurde sein Anlageportfolio um Projekte wie Polygon (MATIC) erweitert, eine Layer-2-Skalierungslösung für Ethereum (ETH).

Cubans Dallas Mavericks begannen sogar damit, Bitcoin und andere Krypto-Assets für Tickets und Merchandise zu akzeptieren, was sein Engagement im Krypto-Bereich weiter festigte.

Cubans Engagement für die Kryptoindustrie wird auch in seiner Anlagestrategie deutlich. Er gab bekannt, dass 80 % seiner Investitionen außerhalb von „Shark Tank“ auf Krypto- und Blockchain-Technologie ausgerichtet sind.

Den größten Anreiz sieht er im Dezentralisierungsaspekt digitaler Vermögenswerte, wobei er sich besonders für dezentrale autonome Organisationen (DAOs) interessiert.

DAOs operieren ohne zentrale Autorität und verlassen sich bei der Entscheidungsfindung auf die Token-Inhaber, was Cuban aufgrund seines demokratischen Ansatzes attraktiv findet.

Heute ist Mark Cuban einer der bekanntesten Milliardärs-Befürworter der Blockchain-Technologie. Sein Weg vom Bananen- zum Bitcoin-Besitzer hin zu massiven Investitionen in Blockchain-Projekte ist definitiv eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.

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Warren Buffett: Von der Skepsis zu strategischen Investitionen

Warren Buffett, der legendäre Investor und CEO von Berkshire Hathaway, war schon immer für seine kritische Sicht auf Kryptowährungen bekannt. 2018 bezeichnete er Bitcoin als „Rattengift im Quadrat“ und äußerte tiefe Zweifel an dessen Wert und langfristiger Nachhaltigkeit.

Buffett bevorzugt Investitionen in Unternehmen mit materiellem Vermögen und stetigen Cashflows, weshalb das wilde Auf und Ab der Kryptowährungen für ihn unattraktiv ist.

Doch trotz seiner harten Worte erzählen Buffetts Taten eine differenziertere Geschichte. Ende 2021 machte Berkshire Hathaway einen überraschenden Schritt, indem es 1 Milliarde Dollar in Nubank investierte, eine brasilianische Digitalbank, die Kryptowährungen gegenüber aufgeschlossen ist.

Einer 13F-Meldung bei der SEC zufolge kaufte Berkshire 107,1 Millionen Aktien von Nu Holdings zu einem Durchschnittspreis von 9,38 Dollar pro Aktie.

Diese große Investition war nicht Buffetts erster Tanz mit Nubank. Anfang Juni 2021 hatte Berkshire Hathaway im Rahmen einer Verlängerung der Finanzierungsrunde der Serie G bereits 500 Millionen Dollar in Nubank investiert. In dieser Runde wurde Nubank mit 30 Milliarden Dollar bewertet.

Im Dezember 2021, als Nubank an die Börse ging, kaufte Berkshire Hathaway weitere 30 Millionen Aktien für 250 Millionen Dollar. Zu diesem Zeitpunkt stieg der Wert von Nubank auf 41,5 Milliarden Dollar.

Was bedeutet das? Buffetts Investitionen in Nubank deuten auf ein vorsichtiges, aber strategisches Interesse am Fintech- und Krypto-Bereich hin. Während er bei direkten Investitionen in Krypto weiterhin vorsichtig bleibt, deuten seine Maßnahmen auf eine langsame, aber stetige Anpassung an das sich verändernde Umfeld hin.

Kapitalisten tanzen immer nach der Pfeife des Geldes

Geld regiert die Welt, und in der Finanzwelt spricht es lauter als alles andere. Die Verlockung des Profits kann selbst die größten Skeptiker in begeisterte Anhänger verwandeln und manchmal sogar glühende Anhänger in misstrauische Kritiker verwandeln.

Ein Paradebeispiel hierfür ist Goldman Sachs. Im Jahr 2018 stoppte das Unternehmen seine Pläne zur Eröffnung eines Krypto-Handelsschalters aufgrund regulatorischer Unsicherheiten und mangelnden institutionellen Interesses.

Doch im Jahr 2021, als der Bitcoin-Kurs stieg und die institutionelle Nachfrage wuchs, startete Goldman Sachs seinen Krypto-Handelsschalter neu und bot seinen Kunden Bitcoin-Futures und Non-Deliverable Forwards an.

Auf der von CoinDesk veranstalteten Consensus 2024-Konferenz feierte Goldman Sachs sogar den Erfolg neuer Spot-Bitcoin-ETFs.

Mathew McDermott, der weltweite Leiter für digitale Vermögenswerte der Investmentbank, bezeichnete die Zulassung von Spot-BTC-ETFs durch die SEC als „großen psychologischen Wendepunkt“ und feierte ihren „erstaunlichen Erfolg“.

Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, war ein weiterer bemerkenswerter Skeptiker. Er kritisierte Bitcoin im September 2017 erstmals, nannte es eine „Blase“ und erklärte, es sei weder ein guter Wertspeicher noch ein Tauschmittel.

Im Jahr 2021 gab Dalio jedoch bekannt, dass er einige Bitcoins besitze und bezeichnete sie als „eine Wahnsinnserfindung“, da er ihr Potenzial als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertung erkannte.

Aber warum sind diese Kapitalisten so erpicht darauf, diese neue Welt anzunehmen? Die Antwort liegt in der Diversifizierung und Absicherung.

Angesichts der Tatsache, dass die Inflationsraten einen jahrzehntelangen Höchststand erreicht haben und traditionelle Vermögenswerte unterdurchschnittlich abschneiden, bieten digitale Vermögenswerte eine attraktive Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten.

Die Zukunft des Finanzwesens wird in Code und Blockchain geschrieben und diejenigen, die bereit sind, nach dieser neuen Melodie zu tanzen, werden den Weg weisen.

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