Der Fall BitGo gegen Galaxy Digital kann nun fortgesetzt werden, nachdem der Oberste Gerichtshof von Delaware ein vorheriges Urteil aufgehoben hat.
Im Hinblick auf den geplatzten Fusionsvertrag im Wert von 1,2 Milliarden Dollar erhält BitGo laut CoinDesk eine neue Chance, Galaxy Digital zu verklagen.
Zuvor hatte ein unteres Gericht die 100-Millionen-Dollar-Klage von BitGo gegen Galaxy Digital abgewiesen, doch der Oberste Gerichtshof von Delaware hob dieses Urteil auf.
Das Urteil des Obersten Gerichtshofs vom 22. Mai unterstrich sowohl die Notwendigkeit externer Beweise zur Beilegung der Meinungsverschiedenheit als auch die Unklarheit im Wortlaut der Fusionsvereinbarung. Das Delaware Court of Chancery hatte Galaxy Digital zuvor im Juni 2023 das „Kündigungsrecht“ zugestanden, da BitGo mit der Vorlage der geprüften Finanzberichte für 2021 im Rückstand war, doch dieses neue Urteil hebt diese Entscheidung auf.
„Wir glauben, dass die Gerechtigkeit in der Berufung siegt, und wir freuen uns, diesen Fall vor dem Chancery Court weiter zu verfolgen“, sagte R. Brian Timmons von Quinn Emanuel, der Anwaltskanzlei, die BitGo vertreten hat.
Die BitGo-Klage tauchte erstmals im August 2022 auf und wurde angeklagt, Galaxy Digital habe einen „vorsätzlichen Verstoß“ gegen den Kaufvertrag begangen. In seiner Klage forderte BitGo 100 Millionen Dollar Schadenersatz und behauptete, Galaxys Entscheidung, aus der Transaktion auszusteigen, sei nicht auf BitGos Fahrlässigkeit zurückzuführen, sondern vielmehr auf finanzielle Probleme, die durch den Krypto-Bärenmarkt verursacht wurden. Auf der anderen Seite besteht Galaxy darauf, dass BitGos Verspätung bei der Bereitstellung der erforderlichen geprüften Finanzkonten die einzige Rechtfertigung für seine Entscheidung war, die Fusion abzubrechen.
Ab August 2022 wird die Fusion, die Galaxy-CEO Mike Novogratz im Mai 2021 angekündigt hatte, nicht mehr durchgeführt. Im Mittelpunkt der Meinungsverschiedenheit steht die Interpretation der Finanzberichte.
Zunächst stellte sich Vizekanzler J. Travis Laster vom Delaware Chancery Court auf die Seite von Galaxy und wies darauf hin, dass BitGo Finanzunterlagen eingereicht habe, die nicht den Anforderungen entsprächen. Doch die aktuelle Entscheidung des Obersten Gerichtshofs kommt zu dem Schluss, dass Finanzberichte zu vage definiert sind. Dies erfordert weitere Untersuchungen und rückt den Fall BitGo erneut ins Rampenlicht.