Der globale Vermögensverwalter WisdomTree hat von der Financial Conduct Authority (FCA) grünes Licht für die Notierung seiner neuen an Bitcoin und Ethereum gebundenen Anlageprodukte an der London Stock Exchange (LSE) erhalten, teilte das Unternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung mit.

Das Unternehmen hat die behördliche Genehmigung eingeholt, europäischen professionellen Anlegern neue kryptobezogene Produkte anzubieten.

Die Produkte sollen am 28. Mai auf den Markt kommen und umfassen die börsengehandelten Produkte (ETPs) Bitcoin WisdomTree Physical Bitcoin (BTCW) und WisdomTree Physical Ethereum (ETHW). Diese ETPs werden zunächst ausschließlich professionellen Anlegern in bestimmten Bereichen zugänglich sein.

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Wie Bitcoin-ETFs (Exchange Traded Funds) ist ein Bitcoin- oder Ethereum-ETP ein Anlageinstrument, das den Preis der jeweiligen Kryptowährung verfolgt. Der Wert eines ETP-Anteils spiegelt direkt die Preisbewegung der zugrunde liegenden Kryptowährung wider.

Wie bereits erwähnt, weisen die kommenden ETPs von WisdomTree eine wettbewerbsfähige Verwaltungskostenquote (MER) von 0,35 % auf. Dies macht sie zu einer der Optionen mit den niedrigsten Gebühren in Europa für institutionelles Engagement in Bitcoin und Ethereum.

WisdomTree gehört zu den ersten Unternehmen, die von der FCA eine Krypto-ETP-Zulassung erhalten haben. Dies wird jedoch nicht WisdomTrees erstes Krypto-ETP sein. Ende 2019 führte das Unternehmen sein Bitcoin-ETP an der wichtigsten Schweizer Börse ein.

Die Krypto-ETPs von WisdomTree sind derzeit für professionelle Anleger in Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Irland, Luxemburg, Polen, den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Schweden und der Schweiz zugänglich.

Europäische Anleger in den oben aufgeführten Ländern können über ein bekanntes ETP-Framework wie Deutsche Börse Xetra, die Schweizer Börse SIX und die Euronext-Börsen in Paris und Amsterdam handeln. WisdomTree bietet derzeit eine Palette von acht ETPs an verschiedenen Börsen an.

Stand Januar 2024 verwaltet WisdomTree weltweit Vermögenswerte im Wert von rund 99,5 Milliarden US-Dollar und bietet 79 verschiedene ETFs in den USA und 269.349 Produkte in Europa an. Die ETFs des Unternehmens decken verschiedene Anlageklassen und Länder weltweit ab, darunter US-amerikanische und internationale Aktien, Währungen, festverzinsliche Wertpapiere und Alternativen.

FCA mildert Haltung gegenüber Krypto-Derivaten

Laut Alexis Marinof, WisdomTrees Europachef, bieten die ETPs von WisdomTree mit FCA-Zulassung professionellen Anlegern eine reguliertere, bequemere und vertrautere Möglichkeit, in Bitcoin und andere Kryptowährungen zu investieren. Er glaubt, dass die FCA-Zulassung ein Katalysator für eine stärkere institutionelle Akzeptanz von Kryptowährungen sein kann, da regulatorische Hürden abgebaut werden.

„Die diesbezügliche Genehmigung durch die FCA könnte zu einer stärkeren institutionellen Akzeptanz der Anlageklasse führen, da viele professionelle Anleger aufgrund regulatorischer Einschränkungen und Unsicherheiten kein Engagement bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen erzielen konnten – wir würden erwarten, dass die Genehmigung des Prospekts unserer Krypto-ETPs durch die FCA diese Markteintrittsbarrieren beseitigt“, sagte Marinof.

Die Genehmigung durch die FCA zeigt auch einen neuen Ansatz der britischen Finanzaufsichtsbehörde gegenüber Krypto-Derivateprodukten.

Die FCA verbot im Januar 2020 den Verkauf von Krypto-Derivaten und Exchange Traded Notes (ETNs) an Privatanleger. Allerdings hat die FCA ihre Haltung kürzlich abgeschwächt und erhebt keine Einwände gegen Anfragen von Finanzinstituten wie der LSE, die Krypto-ETPs für professionelle Anleger listen möchten.

Diese Änderung erfolgte, nachdem Krypto-ETPs in den letzten Jahren in Europa weithin verfügbar wurden. Darüber hinaus ist die Genehmigung von Spot-Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC im Januar 2024 einer der Schlüsselfaktoren. Aufgrund der damit verbundenen Risiken ist die FCA jedoch der Ansicht, dass Krypto-ETNs und -Derivate für Privatkunden ungeeignet sind.

Obwohl der Schritt der FCA als positiver Schritt angesehen wird, steht die Regulierungsbehörde weiterhin unter Druck, dem Privatkunden den Zugang zu Krypto-ETPs zu ermöglichen. Die Branche argumentiert, dass ein pauschales Verbot das Risiko birgt, dass Privatanleger in ein riskanteres direktes Engagement gedrängt werden. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die FCA ihre Position kurz- bis mittelfristig ändern wird.

Die USA konzentrieren sich nun auf die Entscheidung der SEC über die Einreichung von Spot-Ethereum-ETFs. Das Urteil wird nicht nur Auswirkungen auf die Kryptoindustrie haben, sondern möglicherweise auch ein Katalysator für andere Gerichtsbarkeiten sein.

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