In einem revolutionären Wandel in der digitalen Wirtschaft hat das Transaktionsvolumen der drei wichtigsten Stablecoins Tether (USDT), USD Coin (USDC) und DAI das durchschnittliche monatliche Transaktionsvolumen von Visa für 2023 übertroffen, wie aus aktuellen Daten des On-Chain-Analyseunternehmens Nansen hervorgeht.
Dies stellt einen wichtigen Meilenstein bei der Einführung und Nutzung von Kryptowährungen dar und spiegelt eine wachsende Präferenz für digitale und dezentrale Finanzlösungen wider.
Die Anzahl der Visa-Transaktionen für Tether (USDT), Circle (USDC) und DAI
Laut Nansen hat Tether, der Stablecoin mit der größten Marktkapitalisierung, in den letzten 30 Tagen Transaktionen im Wert von 654 Milliarden US-Dollar abgewickelt. Im Vergleich dazu hat DAI über 394 Milliarden US-Dollar abgewickelt und USDC hat ein Transaktionsvolumen von 321 Milliarden US-Dollar verzeichnet.
Zusammen haben diese drei Stablecoins ein Gesamttransaktionsvolumen von 1,369 Billionen Dollar erreicht und damit den monatlichen Durchschnitt von Visa aus dem Vorjahr von 1,23 Billionen Dollar übertroffen.
Dieser Vergleich unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Kryptowährungen bei alltäglichen Finanztransaktionen und stellt eine Herausforderung für traditionelle Zahlungsnetzwerke wie Visa dar, das im Jahr 2023 ein Gesamtjahresvolumen von 14,8 Billionen Dollar meldete.
Die Daten zeigen auch, dass nur Tether fast das Transaktionsvolumen von Mastercard erreicht hat, dem zweitgrößten Kartenanbieter der Welt, der im Jahr 2023 ein durchschnittliches monatliches Volumen von 750 Milliarden Dollar hatte.
Darüber hinaus hat das Volumen der Tether-Transaktionen das von PayPal übertroffen, das im vergangenen Jahr jeden Monat durchschnittlich 125 Milliarden Dollar abwickelte. Dieser Vergleich verdeutlicht die wachsende Abhängigkeit von Stablecoins für umfangreiche Finanztransaktionen und ihr Potenzial, herkömmliche Zahlungssysteme zu stören.
Die innovativen Schritte von Visa
Visa selbst hat sich der sich entwickelnden Landschaft bewusst und im April einen Bericht veröffentlicht, in dem vorgeschlagen wird, USDC hinsichtlich des Transaktionsvolumens als die führende Stablecoin anzusehen.
Diese Aussage basierte auf der Analyse von Visa, das „nicht-organische“ Aktivitäten wie botgesteuerte Transaktionen und komplexe Interaktionen mit Smart Contracts ausschloss.
Nach dem Filtern dieser Elemente stellte Visa fest, dass das Volumen der USDC-Transaktionen das von Tether wöchentlich überstieg.
Zu den von Visa verwendeten Kriterien gehörten Transaktionen von Konten, die in den letzten 30 Tagen weniger als 1.000 Transaktionen in Stablecoin initiiert und ein Überweisungsvolumen von weniger als 10 Millionen Dollar erreicht hatten. Dadurch wurde das durch automatisierte Systeme und groß angelegte Handelsoperationen verursachte Rauschen effektiv eliminiert.
Dieser Trend hin zu Stablecoins könnte auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Zunächst einmal bieten Stablecoins die Vorteile von Kryptowährungen, wie Dezentralisierung und grenzenlose Transaktionen, ohne die Volatilität, die typischerweise mit anderen digitalen Währungen wie Bitcoin und Ethereum verbunden ist.
Dies macht sie besonders attraktiv für Unternehmen und Einzelpersonen, die nach einer stabilen Wertaufbewahrung und effizienten grenzüberschreitenden Transaktionen suchen.
Darüber hinaus sorgt die Integration der Blockchain-Technologie für Transparenz und Sicherheit und stärkt das Vertrauen der Nutzer. Das unveränderliche Hauptbuch der Blockchain stellt sicher, dass alle Transaktionen aufgezeichnet und sichtbar sind, wodurch das Risiko von Betrug und Fehlern verringert wird.
Dieses Maß an Sicherheit ist in einer Finanzlandschaft, die zunehmend durch Cyberangriffe und Finanzkriminalität bedroht ist, von entscheidender Bedeutung.
Schlussfolgerungen
Die Einführung von Stablecoins wird durch ihren zunehmenden Nutzen im dezentralen Finanzsektor (DeFi) vorangetrieben, wo sie häufig als Tauschmittel und als stabiles Sicherheitenvermögen verwendet werden.
Der Aufstieg von DeFi-Plattformen, die Finanzdienstleistungen ohne traditionelle Vermittler wie Banken anbieten, hat eine starke Nachfrage nach Stablecoins geschaffen.
Angesichts des kontinuierlichen Anstiegs der Transaktionsvolumina von Stablecoins ist klar, dass sie nicht nur die traditionellen Finanzsysteme herausfordern, sondern auch die Art und Weise neu definieren, wie globale Finanztransaktionen durchgeführt werden.
Die Auswirkungen dieses Wandels gehen über die einfache Messung von Transaktionen hinaus. Sie signalisieren eine breitere Bewegung hin zu einem umfassenderen und dezentraleren Finanzökosystem.
Daher wird die fortlaufende Entwicklung von Stablecoins wahrscheinlich nachhaltige Auswirkungen auf die Finanzpolitik, die Regulierung und die Gesamtstruktur der Weltwirtschaft haben.