Coinspeaker EUs Vorgehen gegen Krypto-Anonymität: Schwieriges Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Datenschutz

Die Kryptoindustrie war lange Zeit stolz auf die Privatsphäre und Anonymität ihrer Nutzer, doch eine kürzliche Abstimmung des EU-Parlaments hat die Voraussetzungen für einen Wandel in diesem Bereich geschaffen. Um illegale Aktivitäten wie Geldwäsche einzudämmen, hat die EU beschlossen, die Anonymität für digitale Vermögenswerte zu verbieten und die Überwachung der Nutzer zu verstärken.

Diese Entscheidung beruht auf der wachsenden Besorgnis über den möglichen Missbrauch von Kryptowährungen für schändliche Zwecke. Während die Krypto-Community die Privatsphäre innerhalb ihrer dezentralen Systeme feiert, argumentieren die Regulierungsbehörden, dass diese Anonymität auch illegale Geschäfte, darunter Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, erleichtert habe.

Dieses Gesetz kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Geldwäsche in der Kryptobranche immer häufiger vorkommt. Kürzlich wurden KuCoin, eine Krypto-Börsenplattform, und zwei ihrer Gründer von US-Bundesanwälten wegen Verstoßes gegen Anti-Geldwäschegesetze angeklagt. Auch Changpeng Zhao, der Gründer und ehemalige CEO von Binance, muss nächste Woche mit einer Verurteilung rechnen, nachdem er sich schuldig bekannt hat, gegen Gesetze zur Verhinderung von Geldwäsche in den Vereinigten Staaten verstoßen zu haben.

Datenschutz vs. Sicherheit: Ein heikles Gleichgewicht

Der neu verabschiedete Gesetzentwurf wird Kryptofirmen dazu zwingen, mehr persönliche Daten von ihren Nutzern anzufordern, ihre Transaktionen zu überwachen und eine stärkere Kontrolle über nicht verwahrte Wallets durchzusetzen. Darüber hinaus werden Tools, die die Anonymität stärken, wie etwa Krypto-Mixer und Datenschutz-Token, verboten.

Dieser Schritt erfolgt nach fast drei Jahren Verhandlungen, die von Mitgliedern der Kryptoindustrie aufmerksam beobachtet wurden. Die Abstimmung fällt mit einem breiteren Vorstoß zusammen, Datenschutzfunktionen einzuschränken, die viele Enthusiasten dezentraler Finanzen (DeFi) attraktiv finden.

Marina Markezic, die Exekutivdirektorin der European Crypto Initiative, äußerte sich besorgt über den möglichen Verlust an Privatsphäre und Transaktionskomfort, an den sich die Branche gewöhnt hat. Sie erklärte:

„Der größte Verlust wird der Verlust der Privatsphäre und der relativen Transaktionsfreundlichkeit sein, an die wir uns in der Branche gewöhnt haben.“

Krypto-Unternehmen stehen vor strengeren Regulierungen

Die neuen Regeln verlangen von Kryptofirmen, sich stärker auf nicht-verwahrte Wallets zu konzentrieren, die den Menschen die vollständige Kontrolle und das Eigentum an ihren Geldern ohne Zwischenhändler ermöglichen. Sie müssen Benutzer überprüfen, Transaktionen verfolgen und Details über Absender und Empfänger sammeln. Diese Regel widerspricht der Praxis der Branche, Krypto-Assets in sicheren, nicht-verwahrten Wallets aufzubewahren, um Benutzer vor Schwachstellen bei zentralisierten Börsen und Verwahrern zu schützen.

Darüber hinaus verbietet der Gesetzentwurf auch Tools, die Anonymität ermöglichen, darunter bestimmte Token wie Monero oder Zcash, sowie Krypto-Mixing-Dienste, die den Transaktionsverlauf verschleiern. Krypto-Unternehmen müssen nun Benutzeridentitäten identifizieren und verifizieren, Transaktionen überwachen und mehr Informationen über Absender und Empfänger anfordern.

Eine neue EU-Agentur soll ab 2026 für die Überwachung der Gesetze gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zuständig sein. Zuvor müssen die EU-Finanzminister den Text jedoch noch als Gesetz verabschieden.

Während die Vorschriften darauf abzielen, illegale Aktivitäten einzudämmen, stellen sie auch Herausforderungen für die Kryptoindustrie dar. Diese neue Regel wird Sicherheit und Vorhersehbarkeit bieten, was die Branche für Investoren und Benutzer ohne vorherige Krypto-Erfahrung attraktiver machen könnte. Das richtige Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Datenschutz zu finden, bleibt jedoch eine heikle Aufgabe.

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